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Zwei Wochen

Marie

Es war zwei Wochen her, seit ich Axel gesehen hatte. Die Zeit war schnell vergangen, aber andererseits fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Auf meinem Handy waren keine Nachrichten und kein Anruf von ihm angekommen. Jetzt begann es sich so anzufühlen, als wäre er nie hier gewesen.

Ich beendete meine Schicht und fuhr nach Hause, langsamer als sonst. Es gab nichts Wichtiges mehr in meinem Leben und ich wollte auch nirgendwohin gehen. Normalerweise würde ich nach Hause eilen und duschen, weil ich unbedingt Axel sehen wollte. Aber jetzt wusste ich, dass es niemanden gab, für den ich mich zurechtmachen konnte.

Als ich in meine Auffahrt einbog, sah ich Axels Pick-up am Straßenrand stehen.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich konnte kaum atmen. Ich konnte nicht glauben, dass er da war und darauf wartete, dass ich von der Arbeit nach Hause kam. Tief in meinem Herzen hoffte ich, dass er da war, um das alles zu klären. Ich hoffte, er würde sich für seine Dummheit entschuldigen, und mir sagen, dass er mich liebte, und mich dann bitten, wieder mit ihm zusammen zu sein.

Ich wusste, dass ich ja sagen würde.

Aber was, wenn er da war, um etwas anderes zu sagen? Um die Beziehung zu beenden, die bereits vorbei war? Was würde ich dann tun?

Ich atmete tief durch, bevor ich aus dem Auto stieg. Ich warf meine Handtasche wie immer über die Schulter und ging so selbstbewusst wie möglich zum Haus. Nachdem ich Francesca außer Kontrolle geraten gesehen hatte, wurde mir klar, dass ich nie wollte, dass mich jemand so sah – erbärmlich und schwach. Ich hielt meinen Kopf aufrecht, als ich zu seinem Pick-up ging, blickte stoisch drein und tat so, als ob mich nichts auf dieser Welt interessierte.

Er stieg auf der Fahrerseite aus und kam um die Vorderseite herum, seine Hände steckten in den Taschen seiner Jeans. Er starrte mich mit traurigen und schuldbewussten Augen an. Ich war überrascht, dass er mir überhaupt in die Augen sehen konnte. „Hast du eine Minute?“

Ich wusste schon, welche Art von Konversation das werden würde. Mein Herz brach entzwei, aber ich verbarg diesen Schmerz tief in mir. Ich weigerte mich, ihm die Befriedigung zu geben, mich verletzt zu haben. „Nur eine Minute. Ich muss noch wo hin.“ Ich starrte ihn direkt an und sprach mit ruhiger Stimme.

Er fragte nicht, was für Pläne ich hatte. „Es tut mir leid, wie ich gegangen bin … es war falsch.“

Es war völlig falsch.

„Ich bin in Panik geraten und habe nicht nachgedacht. Ich bin einfach abgehauen. Es war dir gegenüber nicht fair.“

Nein, war es nicht.

„Ich wollte dich nicht verletzen. Ich war nicht bereit, diese Worte zu hören, und als es so weit war, konnte ich nicht damit umgehen.“

„Es ist okay, Axel. Es scheint schon eine Ewigkeit her zu sein.“ Ich bewahrte äußerlich die Ruhe, doch innerlich starb ich. Ich hatte ihm bereits gesagt, dass ich ihn liebte, deshalb war ich mir nicht sicher, wie gut ich diese Fassade aufrechterhalten konnte. Konnte ich ihn wirklich von meiner Gleichgültigkeit überzeugen, wenn ich ihm vor zwei Wochen noch gesagt hatte, dass ich ihn liebte?

„Ich fühle mich scheiße.“ Seine Stimme brach, als ob er jedes Wort so meinte. „Ich habe es genossen, in dieser Beziehung zu sein, und du bist mir wirklich wichtig, aber … ich fühle nicht so wie du.“

Autsch.

Unerträglicher Schmerz.

Das tat weh.

Wie konnte es endlich aufhören.

„Und ich werde auch nie so fühlen“, fuhr er fort. „Ich bin … nicht diese Art von Mensch. Nach dem, was mit meinen Eltern und Francesca passiert ist, kann ich einfach nicht so ein Mann sein. Ich sehe mich selbst nie heiraten oder Kinder haben. Ich hätte nie erwartet, dass du dich in mich verliebst, aber jetzt, wo ich weiß, wie du fühlst, kann ich nicht mehr bei dir sein.“

Sein idiotischer Glaube, dass etwas mit ihm nicht stimmte, war dumm. Er war perfekt und dazu fähig, ein großartiger Mann zu sein. Er hatte das Potenzial, endlos zu lieben. Er hatte sich wie ein Vater um Francesca gekümmert. All diese Unsicherheiten und Zweifel waren dumm, aber ich verschwendete nicht meine Zeit damit, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Er hatte sich bereits entschieden. „Das ist in Ordnung, Axel.“ Ich wusste, dass ich unaufhaltsam Weinen würde, sobald ich in meinem Zimmer ankam. Aber in diesem Moment war ich stark. „Ich versteh schon.“

„Es tut mir leid … alles.“

„Ist in Ordnung. Das Leben geht weiter.“ Alles, was ich tun konnte, war, ihm gegenüber kalt zu sein, genauso kalt wie er, als er mein Schlafzimmer verlassen hatte. Es gab noch so viel mehr, was ich sagen wollte, wie sehr er mich enttäuscht hat und mir das Herz gebrochen hatte. Ich hatte ihm anfangs nicht vertraut, weil er oberflächlich und gefährlich schien. Dieser Instinkt hatte sich als richtig erwiesen. Er war meine Zeit nicht wert, und es würde mich nur bitter und wütend erscheinen lassen.

Er starrte mich an, als wüsste er nicht, was er noch sagen sollte. Er hatte offensichtlich erwartet, dass dieses Gespräch anders verlaufen würde, dass ich emotionaler reagieren würde.

Niemals.

Ich schaute auf meinem Handy nach der Uhrzeit. „Ich muss wirklich duschen und mich fertigmachen. Wir sehen uns.“ Ich drehte mich um und ging den Weg entlang, der zur Haustür führte. Sobald ich drinnen war, konnte ich endlich zusammenbrechen und meinem Kummer nachgeben. Ich hatte nur noch ein paar Schritte vor mir.

„Marie?“

Ich hielt an und atmete tief durch, bevor ich mich umdrehte. „Was?“ Meine Stimme blieb stark, aber ich würde nicht mehr lange durchhalten können.

„Ich wünschte wirklich, dass es anders wäre …“ Er atmete tief durch, als er mich ansah. Dann, ohne sich zu verabschieden, stieg er wieder in seinen Pick-up und startete den Motor.

Ich ging ins Haus und schloss die Tür so beiläufig hinter mir wie möglich, um es so aussehen zu lassen, als ob mich weder seine Anwesenheit noch seine Abwesenheit interessierten. Aber sobald die Tür geschlossen war, zitterte meine Unterlippe und meine Augen füllten sich mit Tränen.

Ich stürzte in mein Zimmer und schloss die Tür, um mit meiner Welt, die in Trümmern lag, allein zu sein. Ich hatte ihm nicht die Gelegenheit gegeben, zu sehen, wie sehr er mir wehgetan hatte, aber das half mir jetzt kaum. Alles, was ich wollte, war, zu schlafen und nie wieder aufzuwachen. Ich hielt meine Hände vors Gesicht und schluchzte. Die Tränen liefen meine Hände und die Unterarme hinunter und ich fühlte mich schlechter, weil ich so emotional wurde.

Ein Paar warmer Arme legte sich um mich, und Francescas Duft drang an meine Nase. Sie legte meinen Kopf in ihren Schoß, wo sie meine Haare streichelte und mich weinen ließ. Sie beruhigte mich und rieb mir den Rücken, tat alles, was sie konnte, damit ich mich besser fühlte. „Marie, es tut mir so leid …“

Ich versuchte, nicht mehr zu weinen, aber ich konnte es nicht.

„Du hast etwas Besseres verdient. Und du wirst es eines Tages finden.“

Ich schniefte und hielt die Tränen für einen Moment zurück. „Wäre es sehr schlimm, wenn ich sagen würde, dass ich ihn immer noch will …?“

Ihre Hand hielt in der Mitte meines Rückens inne, bevor sie sich wieder bewegte. „Nein. Überhaupt nicht.“