Kampf und Angst

Ich habe natürlich auch viel nachgedacht über meine Strategien, um »runterzukommen«. Erholung zu finden, Stress abzubauen, um ins körperliche und seelische Gleichgewicht zu kommen. Mein bereits erwähntes »Männer-Yoga« ist dabei von großer Wichtigkeit. Garage aufräumen, Gartenarbeit, putzen, basteln, irgendetwas zusammenbauen. Ich mache meinen Körper müde, ich merke dann, dass ich »existiere«, dass ich da bin. Weil ich natürlich auch hinterher sehen kann, was ich ganz alleine geschafft habe. Das finde ich wunderbar. Ich kann mich aber auch aufs Sofa knallen und einen Film gucken … lustigerweise suche ich mir oft Filme aus, die mich richtig anfassen, die mich praktisch reinziehen in ihre Geschichte. Und nicht selten genug heule ich dann Rotz und Wasser, weil mich die Geschichte so richtig abgeholt hat. Aber vielleicht ist das auch schon wieder ein Trick des Unterbewusstseins: Damit ich mal aufgestaute Gefühle abbauen kann, suche ich mir wahrscheinlich Filme aus, von denen ich annehme, dass die Story mich emotional berühren wird. Für dieses Buch hat mein Freund und Co-Autor Till Hoheneder viele Interviews mit mir geführt. Und dabei habe ich, zu meinem eigenen Erstaunen, Sachen gesagt, die ich noch nie offen ausgesprochen habe. Die mich selber überrascht haben. Eine Frage von Till lautete:

»Ist es schwer für dich, ein Mittelmaß zu finden?« Meine Antwort hat mich schwer erwischt:

»Ja, sehr schwer. Das war es aber immer schon. Früher ganz extrem. Es gab ja Zeiten, da war jeder Tag für sich ein Kampf und meine größte Angst war, dass ich mich morgens im Bett irgendwann dazu entscheiden würde, dass ich liegen bleibe!«

Da werdet ihr euch jetzt fragen, warum war das meine größte Angst?

Weil du dann aufgibst, du kapitulierst, weil du nicht mehr kannst und willst. In der Zeit, in der ich meinen Laden angefangen habe, die Oldiethek, habe ich ja Frühschicht gemacht in der Fabrik. Die fing morgens an, wir  hatten immer Ablöse um 5 Uhr in der Früh. Das heißt, ich musste um 4 Uhr aufstehen, dann bin ich zur Arbeit gefahren, kam zurück in den Laden, in dem ich auch geschlafen habe. Ich hatte zu der Zeit ja keine Wohnung. Habe da dann angefangen, zu bauen, zu machen, zu tun. Für die Gäste die ersten Pfannkuchen zu machen, zu kochen, bis kein Gast mehr da war. Dann war es meistens 23 Uhr, mal Mitternacht und ab und an auch schon mal 1 Uhr. Dann habe ich Kohle in nasses Papier eingewickelt, wie man das noch von Oma oder Uroma kannte. Habe die dann auf den Brikettofen gelegt, in der Hoffnung, dass morgens noch ein bisschen Restwärme da ist. Dann habe ich meine Aluminiumleiter aufgestellt, weil ich ja praktisch über dem Gastraum in dem Dachraum geschlafen habe. Da hatte ich meine Matratze liegen, bin da mehr oder weniger komatös eingeschlafen, und nach drei bis vier Stunden musste ich wieder aufstehen. Das war so eine verdammt harte Zeit. Und da habe ich oft morgens gedacht, wenn jetzt einer käme und sagen würde: »Komm, schluck diese Pille und du kannst für immer liegen bleiben« … ich glaube, ich hätte die Pille genommen. Weißt du, wo man sagt: »Dann lieber jetzt endgültig Ruhe haben, besser gar nicht mehr aufstehen.«

Wenn ich das heute lese und schreibe, dann packt mich das wahnsinnig an. Wie fertig ich war, wie groß muss meine Erschöpfung gewesen sein, dass mir Jahre später noch solche Sätze in den Sinn kommen, ohne dass mein Hirn, mein Verstand etwas dagegen unternimmt. Weil es einfach die Wahrheit ist, so war es damals. Und trotz dieser Verzweiflung kann ich gleichzeitig mit derselben Wahrheit behaupten: Trotzdem hat mir ja alles Freude gemacht, wenn ich auf der Arbeit war mit den Arbeitskollegen. Die Maloche da, die war in Ordnung. Ich mochte die Leute, die Arbeit war gut. Auch im Laden nachher – die Arbeit war eine Sensation, das hat mir so viel Spaß gemacht. Auch abends, wenn die Gäste um 10 Uhr gehen wollten, dann war ich es ja, der immer gesagt, kommt, bleibt noch ein bisschen, lasst uns noch was erzählen. Aber morgens hätte ich mir gewünscht, es kommt einer … und der gibt mir eine Spritze und dann ist gut. Verrückt, oder? Was der Mensch alles fähig ist zu ertragen!

 

Aber noch mal zurück zum eigentlichen Thema. Wie gesagt, wirklich abschalten kann ich abends in der Badewanne. Aber tagsüber fällt es mir wahnsinnig schwer. Klar, im Kloster habe ich mich in den Wald gesetzt und dem Bach zugeguckt. Anderthalb Stunden lang, kein Problem. Aber in dem Moment beschäftige ich mich ja mit dem Bach, das ist ja trotz allem eine Form von Input, von »Unterhaltung«. Ich glaube schon, dass, wenn jemand wirklich meditieren kann, das ist noch mal ein ganz anderes Ding. Ich habe es ja mal gesehen, wie ein Mann wirklich meditiert hat. Das ist unglaublich, das sieht man ja diesem Menschen in dem Augenblick auch an, du spürst, dass der gerade »nicht an« ist. Ich habe den Mann später mal gefragt, was machst du denn dann, woran denkst du denn? Denkst du überhaupt? Dann sagte er: »Horst, ich denke an nichts!« Da habe ich natürlich gesagt: »Ja, das geht ja nicht, du kannst doch nicht aufhören zu denken, wie soll denn das gehen?« Der hat sich köstlich amüsiert und meinte nur: »Doch, ebendas genau kann ich und mache ich auch! Ich konzentriere mich so auf meinen Herzschlag, auf das Blut, aufs Atmen, dass ich meinen Körper spüre. Und in dem Moment denke ich an nichts mehr, außer dass ich mich darauf konzentriere, eins mit mir zu sein!« Ich hab nur den Kopf geschüttelt. Ich konnte und kann es mir bis heute nicht richtig vorstellen, wie das auf Dauer möglich ist … weil die zum Teil dann ja ein paar Stunden lang so verharren können. Deswegen habe ich dann noch mal vorsichtig gefragt, ob ihm das denn nicht zu langweilig wird:

»Wie lange machste das denn dann, stellst du dir dann eine Art Wecker im Kopf?« Der hat sich natürlich nur kaputtgelacht.

»Nein, irgendwann ist einfach gut. Dann bin ich fertig.«

Ganz ehrlich, da hätte ich Panik vor … was ist denn, wenn es mal irgendwann nicht »einfach gut« ist? Dann räumen die neben mir mein Haus aus und ich krieg’s gar nicht mit.

 

Natürlich zeigt das ja wieder nur, dass richtige Meditation eine unheimlich schwierige Angelegenheit ist, an die man von kompetenten Leuten vorsichtig und mit viel Wissen herangeführt werden muss. Vor allem muss man das auch selber wollen, und ich kenne mich natürlich nur allzu gut, für mich wäre es wahnsinnig schwierig zu meditieren. Fast undenkbar, denn ich wäre ja gar nicht bereit, meine Gedanken einfach ruhen zu lassen. Ich würde permanent irgendwas im Kopf abarbeiten, hätte da oben in der Birne unheimlich viel zu tun: Ich würde Kisten aufmachen, Schränke aufmachen, Räume bestücken, neue Räume bauen, noch mehr Kisten reinstecken. Ich kann mich nicht hinsetzen und den Kopf abschalten. Da muss ich gerade an Henning Baum denken, der konnte das grandios. Also nicht meditieren, aber sich kurz auf »Stand-by« schalten. Als ich mit Henning Baum für meine Sendereihe »Horst Lichter sucht das Glück« mal mit dem Motorrad quer durch Kroatien unterwegs war, hat er mir und dem Team immer wieder eindrucksvoll demonstriert, wie so etwas geht. Der Mann heißt ja nicht nur Baum, der ist ja auch ein Kerl wie ein Baum und ein Spitzentyp. Wenn wir irgendwo mal eine kleine Pause gemacht haben, egal ob in der Natur, auf einem Parkplatz oder weiß der Kuckuck, wo, passierte gerne mal folgendes Szenario: Urplötzlich setzte er sich hin, der Kopf fiel runter und dann hat der von einer auf die andere Minute ganz tief geschlafen. Powernapping. Da war der so bei sich, wir haben uns alle ernsthaft am Anfang nicht getraut, den zu wecken! Weil wir Angst hatten vor der Reaktion, dass er um sich schlägt oder uns dann an die Gurgel geht, weil er sich so erschrocken hat. Also haben wir immer von Weitem gerufen, dann hob er den Kopf, schüttelte sich wie ein Grizzlybär und wir konnten wieder weitermachen. Und dann war er genauso fit wie vor seinem Nickerchen. Hammer, oder? Das ist für mich völlig undenkbar. Allein schon so schnell einschlafen geht gar nicht. Das hat bei mir noch nie funktioniert, selbst wenn du mich in einen leeren Raum setzen würdest und es gäbe nichts zu gucken, ich hätte nichts zu lesen, nichts zu schreiben und nichts zu tun … ich bin mir ziemlich sicher, dass ich relativ zügig anfangen würde, die Wände hochzulaufen. So bin ich nun mal. Abschalten, mich auf mich selbst konzentrieren, fällt mir unendlich schwer.

 

Ich liebe die Menschen, ich sage das ja immer wieder … und meine es auch. Wenn ich irgendwo hereinkomme, dann grüße ich laut. Ich bin nicht der Typ, der einer Unterhaltung aus dem Weg geht, der im Eis-Café, Wartezimmer oder im Zug seine Ruhe haben will. Deswegen verzweifeln ja immer alle, wenn sie mit mir unterwegs sind. Ich gehe mit einem Freund am Rhein spazieren und wir unterhalten uns. Wir kommen an einem Pärchen vorbei, das auf dem Rasen sitzt und Karten spielt. Die rufen fröhlich »Hallo, Horst!«, als wir vorbeigehen. Zwei Minuten später sitzen wir alle auf der Decke und spielen Karten. Mein Kumpel hat nur den Kopf geschüttelt und mir später was von »Selbstschutz« erzählt, dass ich ja auch nicht aktiv hätte fragen müssen: »Was spielt ihr denn da Schönes«, alles vernünftige Argumente, um in Ruhe gelassen zu werden. Er fragte mich, ob mich das nicht nerven würde, so bekannt zu sein. Herrschaften, auch wenn ihr es mir nicht glaubt: Nein, es nervt mich nicht. Die einzige Sache ist, wenn ich mit meinem Schatz zusammen bin, dann zerreibe ich mich sehr, weil ich zu viele glücklich machen will: die Leute und meine liebe Frau. Aber ich kriege es nicht übers Herz, unfreundlich zu sein. Ich bin harmoniesüchtig. Und ich will von meinen Menschen, meinen Zuschauern nicht den Satz hören: »Guck mal, jetzt ist der feine Herr Lichter privat für keinen mehr zu sprechen!« Immer wieder sagen mir dann Kollegen und Freunde, dass man manchmal eben Leute enttäuschen muss, weil man nicht immer »alle« glücklich machen kann.

Und genau das ist ja das größte Problem im Leben, ein Kampf, den ich schon seit Jahren mit mir ausfechte und der mich auch selten zur Ruhe kommen lässt.

 

Mein größter Wunsch ist zugleich ein Unterfangen, das ich nicht erfüllen kann: Ich möchte nie mehr in meinem Leben irgendjemandem wehtun! Aber wie soll das gehen, das krieg ich natürlich nicht hin. Genauso kriegt man es nicht hin, immer nur glücklich zu sein – es sei denn, du hast eine Fehlschaltung in der Birne, dann bist du vielleicht immer glücklich. Die sind zu beneiden oder vielleicht auch nicht … wer weiß?

Natürlich sage ich mir oft auch: um Ruhe zu finden, um meine Frau nicht zu enttäuschen, lässt es sich einfach nicht vermeiden, Menschen auch mal zu enttäuschen.

Aber das kriege ich in 95 Prozent aller Fälle einfach nicht übers Herz. Selbst wenn jemand unfreundlich zu mir ist, versuche ich immer noch, höflich zu erklären, warum etwas gerade nicht geht, oder verspreche, es »wiedergutzumachen«! Selbst wenn man mich beschissen, verarscht oder belogen hat, versuche ich immer noch, eine Entschuldigung für diese Leute zu finden: Der hatte Stress, der wollte nicht böse sein, der ist eigentlich ein Guter, aber dem hat man vielleicht auch übel mitgespielt … was ich mir eben halt vorstellen kann. Was manchmal natürlich kompletter Schwachsinn ist, vor allem, wenn außer mir das überhaupt keiner so sieht. Da ist meine Frau ein bisschen rationaler, die sagt immer:

»Horst, lass dich nicht verarschen, hau da jetzt mal mit der Faust auf den Tisch und dann ist Ruhe. Du musst denen auch mal zeigen, dass du hart bist. Du bist viel zu gutmütig!« Und dann kämpfe ich lange mit mir, weil ich immer das Gute sehen will. Weil ich natürlich immer denke: »Wenn ich gut und fein mit allen bin, dann habe ich auch meinen Seelenfrieden und kann in Ruhe leben und arbeiten.« Aber wehe, wenn ich keine Entschuldigung mehr finde für Menschen, die mir nicht gut kommen. Wenn das kippt, wenn ich begriffen und akzeptiert habe, dass ich beschädigt werden soll, dann knallt es aber auch. Und zwar richtig, was natürlich auch wieder falsch ist. Wenn mich jemand lang genug piesackt, dann explodiere ich irgendwann und dann sind mir auch die Kollateralschäden ringsum egal. Das ist gefährlich und das versuche ich dementsprechend dringend zu vermeiden, da muss ich mich manchmal auch vor mir beschützen.

Das war schon in meiner Kindheit so, eine Geschichte werde ich nie vergessen. Bernd B., ein Junge, der bei mir in der Klasse war, der war nicht nur einen Kopf größer als ich. Der hat mich auch immer gepiesackt, verarscht und gedemütigt, wo er nur konnte. Jetzt muss man wissen, ich war immer einer der Kleinsten und Schwächsten in unserer Klasse. Da hat der mir das Leben in der Schule zur Hölle gemacht. Irgendwann hat er mich mal wieder zum x-ten Mal im Sportunterricht geärgert und als wir dann später in der Umkleide waren, fing er erneut an, mich zu drangsalieren. Und dann ist es mit mir durchgegangen, alle Sicherungen flogen raus. Dem bin ich an die Gurgel wie ein rasender Terrier.

Leider war mir selbst in meiner Tollwut klar: Okay, ich kann auf keinen Fall loslassen, denn wenn ich das tue, dann bringt der mich um, dann schlägt der mich windelweich. Also habe ich so lange festgehalten, bis er mit mir umgefallen ist. Dann habe ich aber sofort mehr geheult als er, weil ich wusste, dass ich ihm was ganz Böses angetan hatte. Darüber war ich noch tagelang so verzweifelt, ich hatte so eine Angst vor meinem Kontrollverlust. Das hält bis heute noch an, diese Angst vor dem Unkontrollierbaren, das in einem schlummern kann. In allen Menschen. Damals war es allerdings so: Von da ab hatte ich meine Ruhe, Bernd hat immer einen großen Bogen um mich gemacht. Aber ich habe damals meine »Unschuld« verloren und darum möchte ich Harmonie um mich herum, niemandem wehtun und einfach ein guter Mensch sein. Denn das Böse, das unmoralische Unterbewusstsein in uns sind auch immer die größten Feinde der inneren Ruhe und des Seelenfriedens.

 

Wir Menschen sind meistens selber schuld daran, dass wir nicht zur Ruhe kommen, dass es in uns nicht still wird. Ein Beispiel hierfür ist das FOMO-Syndrom. Genau, FOMO: Fear Of Missing Out, oder auf Deutsch formuliert: »die Angst, etwas zu verpassen«. Ein Syndrom, das auf einem Social-Media-Phänomen basiert: Wir sehen den ganzen Tag, dass Promis oder auch unsere Freunde die tollsten Sachen ins Netz stellen: Bilder aus dem schönen Urlaub, vom neuen Edel-Oldtimer, von den schicksten Klamotten, dem spontanen Großstadttrip, dem Essen im sauteuren Schickimicki-Restaurant … den ganzen Tag sehen wir nur Beweise dafür, dass andere irgendetwas Sensationelles erleben, während wir zu Hause lustlos an einer nach der Arbeit schnell in den Ofen geschoben Tiefkühlpizza kauen. Und dann geht es los, dann stellen wir uns die Frage: Was ist falsch an meinem Leben? Warum bin ich nicht dabei? Warum bin ich nicht auf Weltreise, warum fahre ich mit einem uncoolen Auto, warum tanze ich nicht in einem Edel-Club und schlürfe am Jetset-Strand einen Cocktail mit all diesen »beautiful people«? Was läuft falsch, ich will das alles nicht verpassen. Und schon entern sie den ICE der Eitelkeiten, nehmen teil an diesem anstrengenden Wettbewerb »Schaut mal alle her, wie toll ich bin, wie viel Geld ich verdiene, wie süß meine Kinder sind und wo ich überall schon war«. Neil Tennant von der berühmten Pop-Gruppe Pet Shop Boys spricht von der »I am blessed«-Generation, die allen demonstrieren muss, wie gut es ihnen geht. Tennant empfindet die sozialen Medien als zutiefst unehrlich: Es wird eine »fake intimacy«, eine gekünstelte Fan-Star-Beziehung vorgeheuchelt, denn die meisten Stars kümmern sich einen feuchten Kehricht um ihre Fans. Fast alle Social-Media-Accounts diverser Berühmtheiten werden von professionellen Angestellten betreut. Es gibt keine Beziehung, es ist ein reines Marketing-Werkzeug.

Eigentlich wissen das auch alle, aber jeder tut so, als würde Mick Jagger, Tommy Gottschalk oder Ed Sheeran sich höchstpersönlich dafür interessieren, was Lieschen Müller unter irgendein nur für Instagram inszeniertes Bild schreiben. Ich bin vielleicht einfach zu alt und hab auch keine Zeit für diese falschen »Spielchen« und von mir aus soll doch jeder machen, was er will. Da bleibe ich lieber bei meinem echten Interesse an den Menschen. Das ist ein weiterer Grund, warum ich für jeden, der mich um ein Foto bittet, ein bisschen Zeit und ein paar Sätze übrighabe. Das ist anstrengend, klar, aber das ist mir tausendmal lieber als unechte Begegnungen und Zeitverschwendung in den sozialen Medien. Meine Lösung ist ein Kompromiss: Mein Instagram-Account wird von meiner Managerin Gesa betreut, ich segne allerdings jeden Beitrag höchstpersönlich ab, bevor er online geht. Das erspart mir eine Menge Zeit und ich weiß trotzdem, was »ich« poste.

»Sehen und gesehen werden« ist mir ohnehin nicht wichtig. Ich habe mal nach dem ersten Corona-Lockdown Interviews im Fernsehen gesehen mit Menschen, die so glücklich darüber waren, dass sie wieder ins Fitnessstudio gehen konnten. Und da fing ich an zu grübeln, da habe ich mir gedacht: Moment mal, ihr könnt doch viele Übungen auch zu Hause machen, ohne dass irgendjemand zuguckt. Du kannst Rad fahren, im Wald spazieren gehen, du kannst laufen, du kannst turnen, du kannst Liegestützen machen, du kannst den Baum rauf- und runterklettern, du kannst doch eigentlich alles machen ohne dieses komische Fitnessstudio. Aber dann habe ich gedacht, nein, warte mal, Horst … viele wollen ins Fitnessstudio, weil sie die schicken Fitnessklamotten zeigen wollen, ihren tollen Body präsentieren wollen. Die möchten auch bewundert werden, denn nicht wenige Menschen holen da auch ihren Anreiz für ihre Anstrengungen raus, das ist nur schwer zu verstehen für Menschen wie mich, die ihren tollen Body nur der Ehefrau präsentieren. Spaß beiseite, ich brauche eher einen Ruhepol zu meiner hektischen, lauten Arbeitsbetriebsamkeit. Innere Balance.

 

Sonst wäre ich bestimmt ganz schnell ein Burn-out-Kandidat. Aber ich mache privat eben keinen Bohei. Ich mache mich nicht besonders schick, ich habe immer bequeme Klamotten an, ich mache mir nicht mal den Schnäuzer nach oben, selbst das ist mir dann zu lästig und zu viel. Ich fahre tatsächlich am liebsten mit meinem alten Ford Transit und habe meine Ruhe. Dann bin ich so, wie ich bin. Was soll’s, dann laufe ich eben mal drei Tage unrasiert durch die Gegend, na und? Ob man mich erkennt oder nicht, das ist mir auch egal. Weil da bin ich ja »nur ich«, ich muss mich in meiner Freizeit nicht beweisen oder irgendeine Rolle spielen. Mittlerweile ist es ja so, dass viele Menschen meinen, sie müssten stets »performen« und sich sogar samstagmorgens beim Brötchenholen noch inzenieren. Wenn diese Menschen abends im Bett Liebe machen, dann ist das wahrscheinlich auch noch eine perfekt durchorganisierte Choreografie. Die stehen ständig unter Leistungsdruck. Und ich glaube, dieser Leistungsdruck, der macht die Menschen platt, der macht den Kopf krank. Wir unternehmen alles für unsere Entspannung, aber es führt einfach viel zu oft dazu, dass wir vor lauter Betriebsamkeit nur noch gestresster sind.

 

Vieles ist heutzutage so widersprüchlich, so paradox. Wir perfektionieren und konfigurieren alles in unserem Umfeld, um ja nicht mehr rausgehen zu müssen. Wir bestellen Lebensmittel, Medizin, Kleidung, Freizeitbedarf, ja sogar Entkalker und Katzenstreu im Internet. Wir haben Netflix, Amazon Prime, das Sky-Abo und riesengroße Fernseher, die man schon fast als tragende Wand ins Grundbuch eintragen muss. Für das perfekte Kino-Erlebnis zu Hause, damit wir nicht mehr rausgehen müssen. Wir lesen Zeitungen online, wir reden mit Oma und den anderen Familienmitgliedern per Skype oder Facetime, damit wir da nicht aufwendig hinfahren und Kuchen essen müssen. Wir schreiben WhatsApp, dann brauchen wir nicht miteinander zu telefonieren. Wir schaffen uns die perfekte Welt, damit wir völlig abgeschottet alles allein und bequem von zu Hause aus machen können. Aber gleichzeitig drehen alle durch, wenn wir in Zeiten von Corona aufgefordert werden, ein paar Wochen daheim zu bleiben. Wir echauffieren uns darüber, dass Innenstädte verwaisen, dass kleine Geschäfte aufgeben müssen mangels Kundschaft. Dass die Fußgängerzonen völlig austauschbar geworden sind und nur noch aus großen Ketten, Shisha-Bars und Fast-Food-Restaurants bestehen. Über all das schütteln wir erbost den Kopf, während wir mit der Schuhcreme von Amazon unsere Lederschuhe von Zalando polieren.

In diesen Zeiten suchen viele natürlich Ruhe und Frieden in der Natur. Das ist schön, das beruhigt die Nerven. Die Einzigen, die so langsam die Ruhe bei diesem Trend verlieren, das sind die Förster. Von den ganzen Mountainbike-Fahrern, die wie die Wahnsinnigen durch die Wälder kacheln, will ich lieber gar nicht erst anfangen. Aber auch die ganzen Ruhe-Wanderer sind ein Problem. Weil sie viel zu oft die Tiere aufschrecken und leider immer wieder auch ihren Müll im Wald lassen. Dabei hat meine Oma schon gewusst, was man an Müll in den Wald mitbringt, das muss man auch wieder mit nach Hause nehmen. Ich habe dieses Jahr mit einem Förster gesprochen, der mir gesagt hat, dass wir alleine im Jahr 2020 400000 Wanderer mehr hatten als in den Jahren davor. Der Mann war betrübt, denn wie schon ausgeführt fällt seine Bilanz nicht sehr schmeichelhaft aus für die Waldbesucher: Und da auch wieder, eine Welt voller Widersprüche! Auf der einen Seite rennen alle durch den Wald und produzieren Müll, auf der anderen Seite häufen sich bei ihm die Beschwerden, warum denn so viel Müll im Wald herumliegt! Der Mensch ist wirklich sonderbar. Je älter ich werde, desto mehr denke ich drüber nach. Je mehr ich in den Nachrichten mitbekomme über Kriege, Terrorismus und Verbrechen, komme ich zu der Überzeugung, dass der Mensch, also im Ganzen gesehen, nicht im Einzelnen, das böseste Viehzeug ist, was sich jemals auf diesem Planeten entwickelt hat. Jedes Tier jagt und tötet nur, wenn es Hunger hat. Die Kämpfe untereinander finden nur statt, um sich zu vermehren. Wer ist der Stärkere, wer ist der Bessere? Aber wenn die Tiere satt sind, dann sind sie zufrieden, während wir Menschen aus Habgier, Macht und für Geld töten. Dabei möchte man meinen, wir hätten eine Seele! Wir haben doch die Kultur geschaffen, angefangen, unsere Handlungen zu überdenken, um besser zu überleben. Ich bin sehr sozial, deswegen möchte ich jedem, der nicht stark genug ist, helfen. Das lag mir schon immer in der Seele. Wir können doch alle besser leben, wenn wir uns gegenseitig helfen, anstatt andauernd neidisch auf den Teller unseres Nachbarn zu gucken. Denn leider gibt es ein typisch deutsches Phänomen und das heißt »Unzufriedenheit«. Wahnsinnig viele Menschen sind permanent damit beschäftigt, zum Nachbarn zu gucken: Warum hat der ein größeres Haus, ein dickeres Auto, einen größeren Garten und wieso kann der dreimal im Jahr Urlaub machen …?« So ticke ich nicht. Wie will man denn das Eigene wertschätzen, wenn man nur neidisch nach oben guckt? Das ist doch nicht richtig, ich muss doch zufrieden sein mit dem, was ich mir hart erarbeitet habe. Es gibt immer einen, der mehr hat, mehr weiß und mehr kann. So ist das Leben! Kümmere dich um deinen »Teller«, mach es dir lecker, sei zufrieden mit dem, was du hast.

In Deutschland geboren zu werden, ist auf dem Planeten Erde mit Sicherheit eine der größten Begünstigungen, die man haben kann.

Trotzdem gibt es hier so unendlich viele, die sich unentwegt beklagen. Das ist mir so richtig klar geworden, als ich das erste Mal in Afrika war, wo ich die glücklichsten Menschen überhaupt gesehen habe. Und damals war ich noch eine arme Socke mit Schulden ohne Ende. Kinders, wenn ihr euch jetzt fragt, wie ich es mit einem Haufen Schulden und einem 16-Stunden-Arbeitstag nach Afrika geschafft habe … dann erzähle ich es euch natürlich:

Eines Abends saß eine Gesellschaft bei mir im Restaurant und zwei von diesen Leuten haben mich allein optisch schon fasziniert. Beide waren beeindruckend, er sah genauso aus, wie man sich so einen Abenteurer vorstellt: weiße Haare, weißer Bart, groß, gerade gebaut wie eine Nordmanntanne, braun gebrannt, der sah einfach toll aus, ich kann es wirklich nicht anders sagen. Ich kann auch einem Mann zugestehen, dass er toll aussieht. Dieser Typ hatte eine bildschöne Frau dabei, die war blond, auch braun gebrannt und hatte eine tolle Figur. Also die beiden sahen wirklich so aus, als wären sie einem Hollywood-Film entsprungen. Aber gleichzeitig hatten die zwei auch eine ganz spannende Aura, man konnte wirklich sehen, dass sie nicht oberflächlich waren und nicht nur auf ihr Äußeres bedacht. Nachdem sie gegessen hatten, habe ich mich zu ihnen an den Tisch gesetzt und habe – wie das so meine Art ist – einfach gesagt, was ich dachte: »Hört mal, ihr zwei Hübschen, ihr seht so hammermäßig aus, wo wart ihr denn im Urlaub?« Und dann haben sie gelacht und gesagt, dass sie hier Urlaub machen. Da war ich dann doch etwas überrascht:

»Urlaub, ihr beiden hier in … hier in … hier in Rommerskirchen?«

»Nee, wir leben eigentlich in Afrika.«

»Und dann macht ihr hier Urlaub, warum das denn?« Ich war fix und fertig, dass klang ja spannend. Und dann hat er angefangen, mir seine Geschichte zu erzählen … und ich fand die Geschichte ganz toll:

 

Der gute Mann war mal so, wie die meisten hier, jung, aufstrebend und wollte was erreichen. Er wollte Geld verdienen, ein tolles Leben führen. Sich viele schöne Dinge leisten, ein dickes Auto, schönes Haus, der ganz normale Wahnsinn. Dann hat er eine tolle Frau gefunden, die beiden haben geheiratet und unser Mann hat sich ein großes Unternehmen aufgebaut. Und dann passierte, was halt im Leben nun mal so passieren kann. Seine Frau brannte mit dem Steuerberater durch, der leider auch Prokura hatte, und die schöne Firma wurde ruiniert, geplündert und auf einmal stand der Typ praktisch vor dem Nichts. Mit einem Berg voll Schulden, völlig alleine. Er entschied sich, seine Schulden abzuarbeiten. Aber nicht in Deutschland, sondern in Afrika. Sprach’s und machte sich auf den Weg. Ist einfach so nach Afrika gegangen, ohne Plan, ohne Netz und doppelten Boden. In Afrika hat er sich umgeguckt, Menschen kennengelernt und natürlich überlegt, was er machen kann, schließlich musste er ja überleben. Nach einer Weile kam ihm eine Idee und dann hat er in Deutschland ein paar Leute besucht. Und zu denen hat er gesagt: »Du, wenn du Urlaub machen möchtest in Afrika, ich mach das für dich, ich regel das alles!« In Afrika angekommen hat er diese Deutschen dann weitervermittelt, hat denen ein gutes Quartier empfohlen, einen seriösen Autovermieter etc. Und diese Leute haben ihn dann für die Vermittlung bezahlt. Natürlich nicht viel, aber ihm war es wichtiger, glücklich zu sein.

 

Ich war natürlich total begeistert von dem Kerl und seiner Wahnsinnsgeschichte, das war so richtig nach meinem Geschmack! Aber dann passierte etwas, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ich hatte natürlich auch erzählt, wie ich bis zu diesem Punkt in meinem Leben gekommen war, und mein neuer Kumpel hatte sehr aufmerksam zugehört. Irgendwann sah er mich mit seinen blauen Augen tief an und meinte ganz ruhig und bestimmt:

»Pass mal auf, Horst, so wie ich dich jetzt kennengelernt habe, hier in deinem Laden, da mache ich mir große Sorgen um dich! Du malochst hier mit deiner Nada von morgens früh bis spät in die Nacht, stehst an dem Kohleofen, gehst zusätzlich noch arbeiten, bist nur im Stress, das geht nicht mehr lange gut. Ihr braucht erst mal Ruhe! Komm mal 14 Tage zu mir nach Afrika runter. Dann fährst du 5000 Kilometer durch Afrika, schläfst mal hier ein paar Nächte, dort ein paar Nächte und ganz zum Schluss tut ihr euch noch eine Woche nur die Ruhe an. Das wird deine Seele wieder in Ordnung bringen, du kannst doch nicht immer nur arbeiten und nur vier Stunden pennen!«

 

Das war eigentlich ein Angebot, worüber wir gar nicht viel nachdenken mussten. Wir hatten keine Kohle, wer sollte sich um das Restaurant kümmern und zu allem Überfluss hatten Nada und ich auch eigentlich Angst … Angst vor Afrika, denn wir wussten natürlich so gut wie nichts über Afrika, woher auch? Afrika, das waren für uns Tiersendungen im Fernsehen, »Ein Platz für Tiere« mit Professor Grzimek oder »Expeditionen ins Tierreich« mit Heinz Sielmann. Wenn ich an Afrika dachte, dann sah ich den Dschungel, Giftschlangen, Raubtiere und Riesenspinnen vor meinem geistigen Auge. Aber wir haben dann trotzdem zugesagt, warum und wieso, kann ich so genau gar nicht sagen. Die Neugier war doch größer als die Angst. Und die war latent immer da, selbst im Flieger haben wir noch gesagt: »Mein Gott, wir müssen wahnsinnig sein!« Als wir in Südafrika gelandet sind, hat uns unser Kumpel tatsächlich abgeholt und wir sind erst mal in einem kleinen, seltsamen Restaurant essen gegangen. In einen Laden, wo wir sonst garantiert nie reingegangen wären. Das Essen war spottbillig, aber hervorragend. Nach dem Essen fuhren wir weiter nach Franschhoek, wo uns Mr. Afrika ein winziges Cottage in den Weinbergen besorgt hatte.

Ein wirklich wahnsinnig zauberhaftes Landhäuschen, mit einem kleinen Wohnzimmer, Schlafzimmer, Badezimmer und einem Minipool. Der war vielleicht höchstens 2×3 m groß, aber zur Abkühlung wunderbar. Die Landschaft war wunderschön, und trotzdem war alles so schlicht und einfach, in dem Haus waren wir unglaublich glücklich. Also ich lebte ja schon für meine Begriffe sehr wagemutig, aber unser Mr. Afrika, der war noch mal eine Schüppe drauf. Von der Hand in den Mund, ohne Absicherung. Der lebte immer nur für heute. Morgen war ein anderer Tag, ein neues Spiel. Wir sind auch in den Townships gewesen, sind rumgefahren und haben uns alles ganz genau angesehen. Das war keine Touristenführung, sondern das wirkliche, richtige Afrika. Das war wie mit einem guten Freund, der dir sein Land zeigt. So schön, wie das Land sein kann, und so brutal und hässlich es ist: zum Beispiel in den Ghettos. Das war kaum auszuhalten für normale Deutsche, wie wir es ja nun mal waren. Ich bekam so ein schlechtes Gefühl, ich habe mich so mies gefühlt angesichts dieser Armutsviertel. Ich weiß nicht, wie oft ich zu mir gesagt habe: »Mein Gott, ich danke dir dafür, dass es mir so gut geht!« Das war schon hart zu beobachten. Aber nach einer Weile habe ich mich gezwungen, mir weiterhin alles mit offenen Augen anzugucken und die Menschen genau zu beobachten. Und dann stellte ich etwas ganz Außergewöhnliches fest. Obwohl diese Menschen nichts hatten, außer ein paar Sachen in ihren Blechhütten, waren sie meistens sehr freundlich und offen zu uns. Die saßen vor der Hütte mit Hund, Katze, Oma, Opa, Vater, Mutter, Kindern, Enkelkindern, Hühnern und mit einem Kleiderbügel auf dem Dach als Antenne. Winkten uns zu, zeigten uns ihre Siebensachen. Aber nicht verbittert oder traurig. Nein, die lachten, scherzten, herzten und waren alle füreinander da. Da war so eine greifbare, momentane Zufriedenheit.

Ich weiß, das klingt jetzt wie ein Klischee: »Die haben nix und sind so glücklich!«. Ich will hier keinesfalls behaupten, dass alle Afrikaner arm, aber glücklich sind. Dieser Kontinent wird seit Jahrhunderten ausgebeutet und Europa hat sich die Hände durch den Kolonialismus dabei sehr schmutzig gemacht. Aber was soll ich sagen, ich habe zwei Wochen Südafrika bereist. Und in den Stunden, die ich mit Afrikanern erlebt habe, hatte ich den Eindruck, dass diese Menschen mehr Glück versprühen als so mancher meiner deutschen Nachbarn in einem Jahr. Bei uns regen sich alle darüber auf, dass der Nachbar die Straße nicht gekehrt hat, und sind neidisch: Wie kann der sich den neuen Opel kaufen, wieso hat der dieses und jenes und warum hat der Fatzke uns nicht gegrüßt? Der Deutsche meckert eben gerne, dabei hängen wir doch eigentlich alle mit dem Hintern in der Butter … jedenfalls im Vergleich zu den meisten Afrikanern. Vielleicht habe ich meine afrikanischen Bekannten so menschlich und zufrieden empfunden, weil sie mehr im »Heute« leben als wir, weil sie das Leben im Augenblick des Moments mehr genießen. Nicht darüber nachdenken, was morgen ist und ob man gestern vielleicht besser hätte vorsorgen sollen. Und den Eindruck habe ich mit nach Hause genommen. Ich habe mich oft gefragt, ob »meine« Afrikaner vielleicht noch zufriedener und glücklicher wären, wenn sie etwas mehr Sicherheit hätten, ein bisschen mehr Einkommen, ein besseres Haus mit einem Bad und einem dichten Dach. Kann sein, muss aber nicht sein. Aber ich habe in Afrika und durch meine eigene Lebensgeschichte gelernt, dass ich nicht reich sein muss, um glücklich zu sein. Dass Geld, Wohlstand und viele Versicherungen keine Grundvoraussetzung für ein zufriedenes Leben sind. Eines werde ich nie vergessen: Seelenfrieden, Ruhe, Gastfreundschaft, Empathie und Glück, das gibt es auch umsonst in einem alten, zerbrechlichen Schaukelstuhl vor einer armseligen Hütte in Südafrika.