»Dass schlimme Dinge passieren, können wir nicht verhindern. Aber es kommt darauf an, wie wir reagieren.«
DUSTIN MOSKOVITZ
TW: @moskov
asana.com
DUSTIN MOSKOVITZ ist Mitgründer von einem Unternehmen, das dir hilft, die Arbeit deines Teams zu verfolgen und Projekte zu managen. Vor Asana war Dustin Mitgründer von Facebook und dort tonangebend im technischen Team, zunächst in der Position des CTO und später als VP. Außerdem ist er Mitgründer von Good Ventures, einer philanthropischen Stiftung, die dem Wohl der Menschen dienen soll.
Welches Buch (welche Bücher) verschenkst du am liebsten? Warum? Welche ein bis drei Bücher haben dein Leben am stärksten beeinflusst?
The 15 Commitments of Conscious Leadership von Jim Dethmer und Diana Chapman. Die meisten Menschen suchen die Schuld bei anderen oder bei den Umständen, wenn sie mit ihrem Leben unzufrieden sind. Ein Buddhist glaubt dagegen, dass wir unser Leid selbst verursachen. Dass schlimme Dinge passieren, können wir nicht verhindern. Aber es kommt darauf an, wie wir reagieren – und darauf können wir Einfluss nehmen. Auch wenn du das nicht in jedem Fall wahrhaben willst, kann dir der Gedanke daran in Momenten des Unglücks oder der Angst einen neuen Blickwinkel oder ein bisschen Abstand zu einer negativen Geschichte vermitteln. Dieses Buch ist eine eingängige taktische Anleitung dazu. Was man daraus lernen kann, hat meinen Umgang mit schwierigen Situationen grundlegend verändert und mir viel Leid erspart – im Großen wie im Kleinen. Es ist zwar für Führungskräfte geschrieben, doch ich empfehle es jedem. Bei Asana bekommt es jeder neue Mitarbeiter.
Welche Anschaffung von maximal 100 Dollar hat für dein Leben in den letzten sechs Monaten (oder in letzter Zeit) die größte positive Auswirkung gehabt?
Der Back Buddy von der Body Back Company war einschränkungslos mein bester Kauf in den letzten fünf Jahren. Damit kannst du im Grunde deinen ganzen Rücken mit der Kraft von zwei Händen selbst massieren. Er hat aber noch viele andere Funktionen und Features, die ich über die Jahre kennen- und schätzen gelernt habe. Ich kann damit inzwischen sogar bestimmte chiropraktische Eingriffe selbst durchführen und baue ihn in meine Yogaübungen ein. Er kostet nur 30 Dollar, deshalb habe ich mir gleich mehrere angeschafft: einen fürs Wohnzimmer, einen für meinen Schreibtisch im Büro, einen faltbaren für unterwegs (obwohl ich gern die ausgewachsene Version mitnehme, wenn ich einen Rollkoffer aufgebe). Angesichts von 4500 Bewertungen mit durchschnittlich 4,5 Sternen auf Amazon bin ich längst nicht der Einzige, der dieses Produkt toll findet.
Wozu kannst du heute leichter Nein sagen als vor fünf Jahren?
Das erste Nein ist mit Abstand das einfachste und sauberste. Weil es schwer ist, Bitten abzulehnen, ist die Versuchung groß, herumzueiern, Entscheidungen hinauszuschieben oder eine Bitte zum Teil zu erfüllen – auch wenn man sicher ist, dass man sich besser ganz heraushalten sollte. Hat man einmal nachgegeben, ist davon auszugehen, dass zumindest noch ein weiteres Anliegen folgt, das man in Zukunft positiv oder negativ bescheiden muss. Man hat sich also keine Unannehmlichkeit erspart. Schlimmer noch, man hat eine psychologische Grenze überschritten, indem man sich dem Bittsteller als Mensch präsentiert hat, der für solche Anliegen empfänglich ist. Studien belegen, dass uns erstaunlich viel daran gelegen ist, nach außen eine einheitliche Identität aufrechtzuerhalten, selbst wenn wir diese eingangs nur aus Höflichkeit etabliert haben. Der Bittsteller wird dies als Chance sehen, mehr Druck auszuüben oder in Zukunft mit ähnlichen Anliegen aufzutauchen. Diese abzulehnen ist aber wesentlich schwieriger, als gleich beim ersten Mal Nein zu sagen. Vielleicht wirst du ja bereits als potenzieller Ansprechpartner für andere Personen aus seinem Netzwerk gehandelt, sodass sich das Problem vervielfacht.