»Manchmal muss man dem Leben erlauben, einen davor zu bewahren, dass man das bekommt, was man möchte.«
BRANDON STANTON
ist der Kopf hinter den Nummer-1-Bestsellern Humans of New York, Humans of New York: Stories
und dem Kinderbuch Little Humans of New York
. Im Jahr 2013 wurde er vom Time-Magazine
in die Liste »30 Under 30 People Changing the World« aufgenommen. In Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen hat er Geschichten aus aller Welt erzählt, und er wurde eingeladen, Präsident Obama im Oval Office zu fotografieren. Stantons Fotografie- und Geschichten-Blog Humans of New York
hat auf verschiedenen Social-Media-Plattformen mehr als 25 Millionen Follower. Er ist Absolvent der University of Georgia und lebt in New York City.
Welcher (vermeintliche?) Misserfolg war die Voraussetzung für deinen späteren Erfolg? Hast du einen »Lieblingsmisserfolg«?
Als ich aus meinem Job im Trading herausgeworfen wurde, war ich überzeugt, dass ich ein erfolgreicher Anleihenhändler sein wollte. Manchmal muss man dem Leben erlauben, einen davor zu bewahren, dass man das bekommt, was man möchte.
Welche Überzeugungen, Verhaltensweisen oder Gewohnheiten, die du dir in den letzten fünf Jahren angeeignet hast, haben dein Leben am meisten verbessert?
Man sollte sehr vorsichtig damit sein, die moralische Seite für sich zu beanspruchen. Es hilft beim Schlichten von Konflikten, wenn man sich bewusst macht, dass jeder unterschiedliche Moralvorstellungen hat und dass nur sehr wenige Menschen mit Absicht unmoralisch handeln. Chase Jarvis hat mir einmal gesagt: »Jeder möchte sich selbst als guten Menschen sehen.« Egal, wie schlimm ein Verbrechen ist, der Verbrecher hat meistens einen Grund dafür, es als moralisch akzeptabel anzusehen.
Welche schlechten Ratschläge kursieren in deinem beruflichen Umfeld oder Fachgebiet?
Die rätselhafteste Tendenz, die ich im Medienbereich kennengelernt habe, ist der Druck, »dem zu folgen, was funktioniert«. Meine Hauptmotivation als Künstler war schon immer, etwas anderes zu erschaffen. Ich glaube, das Höchste, was jeder von uns erreichen kann, besteht darin, eine Möglichkeit zu finden, etwas Neues zu sagen. Aber diese Denkweise wird nur selten belohnt, wenn es an das Veröffentlichen geht. Neuheit wird als Belastung verstanden. Die Verlage wollen etwas, das schon bewiesen hat, dass es funktioniert. Das bedeutet, dass die beste Kunst immer die riskanteste sein wird.