»Wer etwas wagt, ist schon weiter als 99 Prozent aller anderen.«
DANIEL EK
ist Mitgründer und CEO von Spotify, der enorm populären Streaming-Plattform mit über 140 Millionen aktiven Nutzern pro Monat. Daniel wurde von der Zeitschrift Forbes
als »einflussreichste Persönlichkeit im Musikgeschäft« bezeichnet. Als Teenager richtete er schon Webseiten für Unternehmen ein und betrieb in seinem Jugendzimmer einen Web-Hosting-Dienst. Er brach das College ab und arbeitete bei mehreren webbasierten Unternehmen, bevor er Advertigo gründete, eine Online-Marketingagentur, die er 2006 an das schwedische Unternehmen Tradedoubler verkaufte. Dann gründete er zusammen mit Trade-doubler-Mitgründer Martin Lorentzon Spotify und wurde CEO.
Welches Buch (welche Bücher) verschenkst du am liebsten? Warum? Welche ein bis drei Bücher haben dein Leben am stärksten beeinflusst?
Black Box Thinking: The Surprising Truth About Success
von Matthew Syed. Seit ich dieses Buch gelesen habe, wende ich diesen Ansatz zur Problemlösung praktisch täglich an. Ich halte alle um mich herum dazu an, keine Angst vor Fehlschlägen zu haben, denn ich glaube, daraus kann man am meisten lernen.
The Alchemist
von Paulo Coelho. Ich verbrachte einen sehr anregenden Abend mit Paulo in der Schweiz – etwa zu der Zeit, als wir Spotify in Brasilien lancierten. Es war faszinierend, mit ihm darüber zu sprechen, wie dieses Buch ein solcher Hit wurde – er blieb unbeirrt und ließ die Menschen das Buch sogar kostenlos lesen, damit im Anschluss der Umsatz stieg. Ganz ähnlich wurde ja auch Spotifys Freemium-Modell anfangs wahrgenommen.
The Minefield Girl
von Sofia Ek. Meine Frau Sofia hat vor Kurzem ihr erstes Buch veröffentlicht. Ich bin unglaublich stolz darauf, wie viel Arbeit und Herzblut sie hineingesteckt hat. Ich weiß gar nicht, wie sie das schaffen konnte – und dabei unseren beiden Töchtern noch eine großartige Mutter war. Das Buch handelt von ihren Erfahrungen als junge Frau aus dem Westen, die in einer Diktatur lebt und arbeitet. Es ist eine Geschichte von Liebe und Chaos in einem Land, in dem nichts so ist, wie es scheint.
Poor Charlie’s Almanack
von Charles T. Munger. Seit Jahren höre ich mir begeistert Charlie Mungers Auslassungen im Internet an. Dieses Buch ist die ultimative Best-of-Sammlung. Als ich mir unlängst im Flieger Becoming Warren Buffett
anschaute, wurde mir wieder klar, was für eine Legende Charlie ist.
Welche Überzeugungen, Verhaltensweisen oder Gewohnheiten, die du dir in den letzten fünf Jahren angeeignet hast, haben dein Leben am meisten verbessert?
Ich halte gern mindestens zwei Termine im »Walk and Talk«-Modus ab. Selbst wenn ich mit jemandem spreche, der sich physisch nicht am selben Ort aufhält, verwende ich ein Google Hangout und Kopfhörer für mein Handy und halte mir den Bildschirm beim Gehen vors Gesicht. Ich bin dann konzentrierter und inspirierter. Und gut für die Gesundheit ist es obendrein.
Welcher (vermeintliche?) Misserfolg war die Voraussetzung für deinen späteren Erfolg? Hast du einen »Lieblingsmisserfolg«?
Ich habe mein Studium abgebrochen, um mein eigenes Unternehmen zu gründen, das Websites für andere Unternehmen erstellte. Meine Freunde und meine Familie hielten mich damals für verrückt. Meine Mutter hat mir die nötige Sicherheit vermittelt, zu tun, was ich heute tue. Natürlich wäre ihr lieber gewesen, ich hätte studiert und mir durch Bildung eine solide Grundlage verschafft. Aber vor allem anderen sagte sie zu mir: »Tu, was dir dein Bauch sagt. Ich bin immer für dich da.« Vermutlich war es dieser Rückhalt, der mir das Gefühl gab, dass nichts auf der Welt unmöglich ist. Man muss sich nur trauen. Wer etwas wagt, ist schon weiter als 99 Prozent aller anderen.
Welche schlechten Ratschläge kursieren in deinem beruflichen Umfeld oder Fachgebiet?
»Gut Ding braucht Weile.« Hätte ich darauf gehört, wäre Spotify heute noch nur eine Idee. Wir hatten am Anfang so viele Rückschläge. Bono hat einmal zu mir gesagt: »Gut Ding braucht harte Arbeit und Durchhaltevermögen.« Das trifft es meiner Ansicht nach eher.