»Skateboarden kann die Welt verändern. Viel Spaß dabei.«
TONY HAWK
TW/IG/FB: @tonyhawk
birdhouseskateboards.com
TONY HAWK ist wohl der bekannteste Skateboarder aller Zeiten. Er war der erste Skateboarder, dem »The 900« gelang – eine Drehung in der Luft um 900 Grad, die er bei den X Games 1999 vollbrachte. Das Videospiele-Label Tony Hawk’s Pro Skater gehört zu den populärsten in der Geschichte und knackte die Umsatzmarke von 1,4 Milliarden US-Dollar. Zu Tonys weiteren Unternehmen zählen Birdhouse Skateboards, Hawk Clothing und Tony Hawk Signature Series (Sportartikel und Spielzeug). Die Tony Hawk Foundation hat US-weit über 5 Millionen US-Dollar Spenden für mehr als 500 Skate-Park-Projekte eingeworben, die jährlich über 4,8 Millionen jungen Menschen zugutekommen.
Welcher (vermeintliche?) Misserfolg war die Voraussetzung für deinen späteren Erfolg? Hast du einen »Lieblingsmisserfolg«?
Bei meinem ersten Anlauf, ein Videospiel über Skateboarden herauszubringen, verliefen Begegnungen mit mehreren Verlegern sehr enttäuschend. Manche waren richtiggehend feindselig. Statt Rückhalt für ein Spiel zu gewinnen, das auf einem Sport basierte, den ich liebte, fand ich mich stets in der Defensive wieder, was Skateboarden betraf. Rückblickend war das damals nicht der richtige Zeitpunkt. Ein paar Jahre später sprach mich Activision wegen eines Projekts an, aus dem später THPS [Tony Hawk’s Pro Skater ] werden sollte. Hätten meine ersten Sondierungsgespräche gefruchtet, hätten wir vermutlich ein Spiel für ein Publikum produziert, das sich nicht fürs Skaten interessierte … noch nicht. So vernichtend sich diese ersten Zurückweisungen anfühlten, sie lieferten mir genau die nötige Motivation, mich auf die richtige Gelegenheit vorzubereiten.
Wenn du an einem beliebigen Ort ein riesiges Plakat mit beliebigem Inhalt aufhängen könntest, was wäre das und warum?
»Skateboarden kann die Welt verändern. Viel Spaß dabei.«
Was ist eine deiner – gern auch absurden – Eigenheiten, auf die du nicht verzichten möchtest?
Flipper! Ich nehme alles Mögliche auf mich, um richtig gute alte Automaten auszuprobieren. Ich habe selbst ein paar zu Hause und im Büro.
Welche Überzeugungen, Verhaltensweisen oder Gewohnheiten, die du dir in den letzten fünf Jahren angeeignet hast, haben dein Leben am meisten verbessert?
Nicht zu beschäftigt zu sein, um nicht die kleinen, doch so wichtigen Momente mit meiner Familie zu verpassen. Präsenz zu zeigen und für meine Lieben da zu sein, statt jeder geschäftlichen Chance hinterherzuhecheln und mich ständig durch Arbeit, Skaten oder Reisen ablenken zu lassen. Wirkliche Nähe zu meiner Frau und meinen Kindern ist für mich eine ziemlich neue Erfahrung, hat meinem Leben jedoch mehr Sinn gegeben.
Welchen Rat würdest du einem intelligenten, motivierten Studenten für den Einstieg in die »echte Welt« geben? Welchen Rat sollte er ignorieren?
Erfolg sollte nicht am finanziellen Ertrag gemessen werden. Echter Erfolg ist, wenn man seinen Lebensunterhalt mit einer Tätigkeit verdient, die einem Spaß macht. Lerne alles über dein Spezialgebiet oder Handwerk, denn das verschafft dir Konkurrenzvorteile und eröffnet dir mehr – und oft bessere – berufliche Möglichkeiten.
Dein Rat – oder deine Warnung – für Unternehmer?
Wir haben mit verschiedenen großen Unternehmen zusammengearbeitet (McDonald’s, Frito-Lay, Mattel und Ähnliche) und Lizenzvereinbarungen abgeschlossen. Jedes Mal musste ich dabei um das endgültige Absegnen der kreativen Leitung, der Werbung und der Produkte kämpfen. Manchmal verzögerte sich dadurch die Markteinführung eines Produkts oder der Start einer Kampagne, doch am Ende war es die Mühe wert, um die Integrität meiner Marken zu wahren. Mein Rat ist, unerbittlich an den eigenen Werten und der Produktausrichtung festzuhalten – vor allem in der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen.
Und wenn sich die Dinge schneller entwickeln als gedacht, sollte man unbedingt die Kontrolle über die eigene Marke (oder Idee) behalten.