»Verbringe keine Zeit damit, eine richtige Antwort oder einen richtigen Weg zu jagen, sondern lieber damit, zu definieren, wie du deinen Weg angehen wirst, egal welchen du wählst.«
LAURA R. WALKER
TW: @lwalker
wnyc.org
LAURA R. WALKER ist President und CEO von New York Public Radio, der größten öffentlichen Radiostation der USA. Unter ihrer Führung hat der Sender die Zahl seiner monatlichen Zuhörer von 1 Million auf mehr als 26 Millionen gesteigert und mehr als 100 Millionen Dollar an langfristiger Finanzierung aufgenommen; Ken Doctor von Nieman’s Lab schrieb dazu, er sei »im Innovations-Turbomodus«. Walker ist Trägerin des Edward R. Murrow Award der Corporation for Public Broadcasting, die höchste Auszeichnung der Branche. In einer Sonderausgabe von Crain’s New York Business wurde sie als eine der »100 Most Influential Women in NYC Business« genannt, und sie war eine der »Power Women« des Moves -Magazins. Walker hat einen MBA von der Yale School of Management und einen BA in Geschichte von der Wesleyan University, die sie mit einem Stipendium der Olin Foundation besucht hat.
Welches Buch (welche Bücher) verschenkst du am liebsten? Warum? Welche ein bis drei Bücher haben dein Leben am stärksten beeinflusst?
Wenn ich ein Buch verschenke, versuche ich immer, etwas zu finden, das ich selbst geliebt habe. Noch wichtiger ist, dass es die Träume, Sehnsüchte oder Herausforderungen anspricht, mit denen der jeweilige Empfänger zu tun hat. Freunden, die Krebs haben oder hatten, schenke ich gern The Emperor of All Maladies: A Biography of Cancer von Siddharta Mukherjee. Das Buch ist schön geschrieben und eine elegante Verbindung von Wissenschaft und Erzählkunst, und es hat mir geholfen, Krebs zu verstehen, als mein Sohn davon betroffen war – seine Geschichte, seine Ursachen und innovative Behandlungsmöglichkeiten.
Neuen Köchen schenke ich How to Cook Everything von Mark Bittman, weil es genau hält, was der Titel verspricht.
Hoffnungslose Fans von New York – und ich kenne viele davon – bekommen von mir Nonstop Metropolis von Rebecca Solnit.
Ein hervorragender Roman ist Anna Karenina von Leo Tolstoi. Ich habe ihn schon dreimal gelesen.
Für junge Frauen kaufe ich The Second Sex von Simone de Beauvoir. Dieses Buch habe ich während meines Studiums in Paris gelesen. »Man wird nicht als Frau geboren, sondern man wird zu ihr.«
Und wer sich schwer tut, produktiv genug zu sein und sein Leben in die eigene Hand zu nehmen, dem schenke ich natürlich gern The 4-Hour Workweek!
Welche Anschaffung von maximal 100 Dollar hat für dein Leben in den letzten sechs Monaten (oder in letzter Zeit) die größte positive Auswirkung gehabt?
Ich bin ein kleiner Stift-Freak. Vor kurzem habe ich einen gefunden, den man wieder löschen kann – den FriXion von Pilot, in blau. Damit schreibt es sich ausgesprochen sanft, und dass ich etwas löschen kann, gibt mir ein Gefühl von Macht und Freude. Ich benutze ihn oft in Verbindung mit einem »intelligenten« Notizbuch (wie dem Rocketbook Everlast Smart Notebook), das sich mehrmals verwenden lässt.
Wozu kannst du heute leichter Nein sagen als vor fünf Jahren?
Als mein Sohn vor mehreren Jahren an Krebs erkrankte, habe ich mich von allen sonstigen Verpflichtungen außer der Arbeit freigemacht. Seitdem bin ich viel besser darin geworden, Einladungen abzulehnen, vor allem solche, bei denen meine Familie nicht dabei ist.
Was tust du, wenn dir alles zu viel wird, du nicht mehr fokussiert bist oder deine Konzentration nachlässt?
In schwierigen Situationen versuche ich, mich daran zu erinnern, dass Stress mich stärker machen kann – wenn ich glaube, dass das möglich ist. Ich atme tief und visualisiere und versuche, das Gefühl von Stress und Überforderung in positives, liebevolles Handeln umzufokussieren. Die Inspiration dazu kam, nachdem ich einige Arbeiten von Kelly McGonical von der Stanford University gelesen hatte.
Welchen Rat würdest du einem intelligenten, motivierten Studenten für den Einstieg in die »echte Welt« geben?
Komm aus deiner Komfortzone heraus, wenn du die Universität hinter dir hast. Frage dich selbst, worauf du wirklich neugierig bist, und erkunde es. Umarme die Uneindeutigkeit und die Widersprüche, die das Leben unweigerlich mit sich bringen wird, und entwickle Gewohnheiten, die dir dabei helfen – Sport, Gespräche mit Freunden oder Schreiben. Verbringe keine Zeit damit, eine richtige Antwort oder einen richtigen Weg zu jagen, sondern lieber damit, zu definieren, wie du deinen Weg angehen wirst, egal welchen du wählst. Welche Werte definieren dich am stärksten? Mit welchen Fragen willst du dich beschäftigen?