»Es ist wahrscheinlich, dass ein Großteil des Wissens, das die Schüler heute lernen, unwichtig sein wird, wenn sie 40 Jahre alt sind. … Ich empfehle, sich auf persönliche Resilienz und emotionale Intelligenz zu konzentrieren.«
YUVAL NOAH HARARI
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YUVAL NOAH HARARI ist der Autor des internationalen Bestsellers Sapiens: A Brief History of Humankind und von Homo Deus: A Brief History of Tomorrow . Er wurde 2002 an der Universität Oxford promoviert und lehrt zurzeit als Dozent für Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. 2009 und 2012 wurde Yuval der Polonsky-Preis für Kreativität und Originalität verliehen. Er hat zahlreiche Artikel veröffentlicht, unter anderem »Armchairs, Coffee, and Authority: Eye-witnesses and Flesh-witnesses Speak About War, 1100–2000«, für den er den Moncodo Award der Society for Military History gewann. Seine aktuelle Forschung befasst sich mit makrohistorischen Fragen: Was ist das Verhältnis zwischen Geschichte und Biologie? Was ist der essenzielle Unterschied zwischen dem Homo sapiens und anderen Tieren? Gibt es in der Geschichte Gerechtigkeit? Ist in der Geschichte eine Richtung erkennbar? Wurden die Menschen im Laufe der Geschichte glücklicher?
Welches Buch (welche Bücher) verschenkst du am liebsten? Warum? Welche ein bis drei Bücher haben dein Leben am stärksten beeinflusst?
Brave New World von Aldous Huxley. Ich denke, dass es nicht nur das prophetischste Buch des 20. Jahrhunderts ist, sondern auch die wichtigste Diskussion über Glück in der modernen westlichen Philosophie. Es hatte großen Einfluss auf die Art und Weise, wie ich über Politik und Glück denke. Und da für mich die Beziehung zwischen Macht und Glück die wichtigste Frage der Menschheitsgeschichte ist, hat Brave New World auch mein Verständnis von Geschichte maßgeblich geprägt.
Huxley schrieb das Buch 1931, als die Kommunisten Russland und die Faschisten Italien beherrschten, der Nationalsozialismus in Deutschland zunehmend an Einfluss gewann, das militaristische Japan seinen Eroberungskrieg in China begann und die gesamte Welt im eisernen Griff der Weltwirtschaftskrise war. Aber Huxley schaffte es, durch diese dunklen Wolken hindurchzusehen und sich eine Gesellschaft vorzustellen, in der es keine Kriege, Hungersnöte und Seuchen gab, sondern dauerhaften Frieden, Wohlstand und Gesundheit. Es ist eine konsumorientierte Welt, in der man seine Triebe und Gelüste frei ausleben kann und Glück das höchste Gut ist. Sie nutzt fortgeschrittene Biotechnologie und soziale Manipulation, um sicherzustellen, dass jeder stets zufrieden ist und niemand einen Grund hat aufzubegehren. Es gibt keine Notwendigkeit für eine Geheimpolizei, Konzentrationslager oder ein Liebesministerium, wie sie in Orwells 1984 dargestellt werden. Huxleys Genie besteht darin aufzuzeigen, dass man Menschen mit Liebe und Genuss viel besser kontrollieren kann als mit Gewalt und Furcht.
Liest man 1984 , ist klar, dass George Orwell eine beängstigende Zukunftsvision beschreibt, und die einzige offene Frage ist: »Wie können wir einen so schrecklichen Staat verhindern?« Die Lektüre von Brave New World ist eine weitaus beunruhigendere Erfahrung, weil man natürlich merkt, dass etwas nicht stimmt, aber nicht genau definieren kann, was es ist. Die Welt ist friedlich und wohlhabend, und die Bedürfnisse der Menschen werden in jeder Hinsicht befriedigt. Was sollte falsch daran sein?
Das wirklich Erstaunliche ist, dass Huxley und seine Leser 1931 ganz genau wussten, dass in Brave New World eine gefährliche Dystopie beschrieben wird. Aber viele heutige Leser könnten das Szenario für eine erstrebenswerte Utopie halten. Unsere Konsumgesellschaft ist sogar dazu geeignet, Huxleys Vision zu realisieren. Glück gilt heute in der Tat als höchstes Gut, und wir nutzen immer mehr Biotechnologie und soziale Manipulation, um die Bürger-Kunden maximal zu befriedigen. Willst du wissen, was daran nicht stimmt? Lies Sie den Dialog zwischen Mustapha Mond, dem Weltaufsichtsrat für Westeuropa, und John dem Wilden [Michel], der sein Leben in einem Indianerreservat in New Mexico verbracht hat und der einzige Mensch in London ist, der noch etwas über Shakespeare oder Gott weiß.
Was ist eine deiner – gern auch absurden – Eigenheiten, auf die du nicht verzichten möchtest?
Immer, wenn ich in einem Aufzug oder auf einer Rolltreppe bin, versuche ich, mich auf meine Zehenspitzen zu stellen.
Welcher (vermeintliche?) Misserfolg war die Voraussetzung für deinen späteren Erfolg? Hast du einen »Lieblingsmisserfolg«?
Nachdem Sapiens: A Brief History of Humankind auf Hebräisch erschienen war und in Israel zum Bestseller wurde, dachte ich, dass es ein Kinderspiel wäre, das Buch auf Englisch zu veröffentlichen. Ich übersetzte es und schickte es mehreren Verlagen, die es aber alle zurückschickten. Ich habe eine besonders demütigende Absage von einem sehr bekannten Verlag behalten. Dann versuchte ich, es im Selbstverlag bei Amazon herauszubringen. Die Qualität war ziemlich schlecht, und ich verkaufte auf diesem Weg nur einige hundert Exemplare. Ich war eine ganze Weile ziemlich frustriert.
Dann erkannte ich, dass ich in Eigenregie nicht weiterkam und nicht nach Abkürzungen suchen durfte, sondern den langen und beschwerlichen Weg gehen und die Hilfe eines Profis in Anspruch nehmen musste. Mein Ehemann Itzik, der ein deutlich besserer Geschäftsmann ist als ich, nahm die Sache in die Hand. Er fand eine hervorragende Literaturagentin, Deborah Harris, die uns mit Haim Watzman einem hervorragenden Lektor vorstellte, der uns half, den Text umzuschreiben und zu verbessern. Mit seiner Unterstützung schlossen wir einen Vertrag mit Harvill Secker ab (einem Verlag von Random House). Mein dortiger Lektor, Michal Shavit, machte aus dem Text ein echtes Juwel und engagierte mit Riot Communications die beste unabhängige PR-Agentur auf dem britischen Buchmarkt, die die PR-Kampagne übernahm. Ich erwähne sie namentlich, weil nur durch die Professionalität dieser Experten Sapiens: A Brief History of Humankind ein internationaler Bestseller werden konnte. Ohne sie wäre das Buch – wie so viele andere hervorragende Bücher, von denen nie jemand etwas gehört hat – ein unbekannter Rohdiamant geblieben. Aus dem anfänglichen Misserfolg lernte ich die Grenzen meiner eigenen Fähigkeiten kennen und erfuhr, wie wichtig es ist, die Hilfe von Experten anzunehmen, statt nach Abkürzungen zu suchen.
Welchen Rat würdest du einem intelligenten, motivierten Studenten für den Einstieg in die »echte Welt« geben? Welchen Rat sollte er ignorieren?
Niemand weiß, wie die Welt und der Jobmarkt 2040 aussehen werden, und deshalb weiß niemand, was man jungen Leuten heute beibringen sollte. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Großteil des Wissens, das die Schüler heute lernen, unwichtig sein wird, wenn sie 40 Jahre alt sind.
Worauf sollte man sich also konzentrieren? Ich empfehle, sich auf persönliche Resilienz und emotionale Intelligenz zu konzentrieren. Traditionell wurde das Leben in zwei Hälften geteilt: in eine Phase des Lernens, auf die eine Phase des Arbeitens folgte. Im ersten Lebensabschnitt baute man sich eine stabile Identität auf und eignete sich private und berufliche Fähigkeiten an; im zweiten Lebensabschnitt verließ man sich auf seine Identität und Fähigkeiten, um sich in der Welt zurechtzufinden, seinen Lebensunterhalt zu verdienen und seinen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Im Jahr 2040 wird dieses traditionelle Modell völlig hinfällig geworden sein, und die Menschen können nur dann im Spiel bleiben, wenn sie ihr Leben lang lernen und sich immer wieder neu erfinden. Die Welt im Jahr 2040 wird sich von der heutigen Welt völlig unterscheiden und ziemlich hektisch sein. Das Tempo, mit dem sich Veränderungen vollziehen, wird sich weiter beschleunigen. Deshalb werden die Menschen die Fähigkeit brauchen, ständig weiterzulernen und sich selbst immer wieder neu zu erfinden – auch mit 60 noch.
Aber Veränderung ist normalerweise anstrengend, und ab einem gewissen Alter schwindet die Bereitschaft dazu. Mit 16 ist das ganze Leben im Wandel begriffen, ob es einem gefällt oder nicht. Der Körper verändert sich, der Geist verändert sich, die Beziehungen verändern sich – alles ist im Fluss. Man ist damit beschäftigt, sich selbst zu erfinden. Mit 40 will man sich nicht mehr verändern. Man will Stabilität. Aber im 21. Jahrhundert wird es diesen Luxus nicht mehr geben. Wenn man sich an einer Form von stabiler Identität festhält, an einem festen Job, einer festen Weltsicht, wird man das Nachsehen haben und von der Welt überholt werden. Um diesen nicht enden wollenden Sturm zu überstehen und der hohen Stressbelastung standzuhalten, werden die Menschen extrem resilient und emotional ausgeglichen sein müssen.
Das Problem ist, dass die Vermittlung von emotionaler Intelligenz und Resilienz sehr schwierig ist. Man lernt sie nicht, indem man ein Buch liest oder einem Vortrag zuhört. Das heutige Bildungsmodell, das während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert aufkam, gehört der Vergangenheit an. Aber wir haben bisher keine Alternativen dazu geschaffen. Als junger Mensch darfst du den Erwachsenen also nicht zu sehr vertrauen. In der Vergangenheit war das anders, weil die Erwachsenen genau wussten, wie sich die Welt dreht, und die Welt veränderte sich nur sehr langsam. Aber das 21. Jahrhundert wird anders sein. Was auch immer die Erwachsenen über Wirtschaft, Politik oder Beziehungen wissen, ist möglicherweise veraltet. Außerdem darfst du der Technik nicht blind vertrauen. Du musst sie für deine Zwecke nutzen und darfst dich nicht von ihr versklaven lassen. Sonst wird sie anfangen, dir Ziele vorzugeben und dich ihrer eigenen Agenda zu unterwerfen.
Es bleibt dir daher nichts anderes übrig, als dich selbst besser kennenzulernen. Du musst wissen, wer du bist und was du vom Leben willst. Das ist natürlich der älteste Rat in dem Buch: Erkenne dich selbst. Aber dieser Ratschlag war nie aktueller als im 21. Jahrhundert. Weil es heute jede Menge Konkurrenz gibt. Google, Facebook, Amazon und die Regierung verlassen sich alle auf »Big Data« und maschinelles Lernen, um immer mehr und mehr über dich zu erfahren. Wir leben nicht im Zeitalter der Computerhacker – sondern im Zeitalter der Menschenhacker. Sobald die Konzerne und Regierungen dich besser kennen als du dich selbst, können sie dich kontrollieren und manipulieren, ohne dass du es merkst. Wenn du im Spiel bleiben willst, musst du also lernen, schneller zu sein als Google. Viel Erfolg!
Wozu kannst du heute leichter Nein sagen als vor fünf Jahren? Welche neuen Erkenntnisse und/oder Ansätze haben dir dabei geholfen?
Ich wurde besser darin, Einladungen abzusagen. Was eine Frage des Überlebens ist, weil ich jede Woche Dutzende von Einladungen bekomme. Um ehrlich zu sein, bin ich aber immer noch ziemlich schlecht darin. Ich bekomme dann ein schlechtes Gewissen. Deswegen überlasse ich diese Aufgabe meinem Mann, der nicht nur in geschäftlichen Dingen viel besser ist als ich, sondern auch im Neinsagen – er erledigt das für mich. Und jetzt haben wir einen Mitarbeiter angestellt, der viele Stunden am Tag damit beschäftigt ist, Leuten in unserem Namen Nein zu sagen.
Was ist das beste oder lohnendste Investment, das du je getätigt hast (in Form von Geld, Zeit, Energie etc.)?
Die mit Abstand beste Zeitinvestition, die ich jemals getätigt habe, war ein zehntägiger Vipas-sana-Meditationskurs (www.dhamma.org ). Als Teenager und später als Student war ich eine sehr getriebene und unruhige Person. Die Welt ergab für mich keinen Sinn und ich erhielt keine Antworten auf die großen Fragen, die ich über das Leben hatte. Ich verstand vor allem nicht, warum es in der Welt und in meinem Leben so viel Leid gab, und was ich dagegen tun konnte. Die Menschen, die mich umgaben, und die Bücher, die ich las, boten mir nichts als kunstvolle Fantasien: religiöse Mythen über Gott und den Himmel, nationalistische Mythen über das Vaterland und seinen historischen Auftrag, romantische Mythen über Liebe und Abenteuer oder kapitalistische Mythen über ökonomisches Wachstum und wie Konsum den Verbraucher glücklich macht. Ich war klug genug zu erkennen, dass alle diese Sinnangebote vermutlich reine Fiktion waren, aber ich hatte keine Ahnung, wie ich die Wahrheit finden konnte.
Während meiner Promotion in Oxford versuchte ein guter Freund ein Jahr lang mich zu überreden, einen Vipassana-Meditationskurs zu besuchen. Ich dachte, dass das esoterischer Unfug sei, und weil ich keine Lust darauf hatte, mir noch eine Mythologie anzuhören, lehnte ich ab. Aber nach einem Jahr geduldiger Überzeugungsarbeit brachte er mich schließlich dazu, es zumindest einmal auszuprobieren.
Ich wusste damals nur sehr wenig über Meditation und nahm an, dass alle möglichen komplizierten mystischen Theorien damit verbunden sind. Ich war daher erstaunt, wie praktisch die Lehren waren. Der Kursleiter, S. N. Goenka, wies die Anwesenden dazu an, den Lotussitz einzunehmen, die Augen zu schließen und ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Nasenatmung zu richten. »Tut gar nichts«, wiederholte er immer wieder. »Versucht nicht, eure Atmung zu kontrollieren oder auf eine bestimmte Art zu atmen. Beobachtet nur die Realität des gegenwärtigen Augenblicks, wie auch immer die aussehen mag. Beim Einatmen denkt ihr: Luft dringt durch die Nase in den Körper. Beim Ausatmen denkt ihr: Luft weicht durch die Nase aus dem Körper. Und wenn ihr eure Konzentration verliert und der Geist auf Wanderschaft geht, dann denkt ihr: Jetzt denke ich an etwas anderes als an meine Atmung.« Das war das Wichtigste, was mir je beigebracht wurde.
Als ich meine Atmung beobachtete, lernte ich als Erstes, dass ich trotz der vielen Bücher, die ich gelesen, und Kurse, die ich an der Universität besucht hatte, fast nichts über meinen Geist wusste und nur sehr wenig Kontrolle über ihn hatte. Trotz größter Anstrengungen konnte ich die Realität des Ein- und Ausatmens durch die Nase maximal zehn Sekunden beobachten, bevor ich anfing, an andere Dinge zu denken! Ich hatte jahrelang angenommen, dass ich der Herr im Haus und Chef meiner eigenen Marke sei. Aber einige Stunden Meditation reichten aus, um mir zu zeigen, dass ich mich kaum im Griff hatte. Ich war nicht der Chef meines Unternehmens – ich war höchstens der Pförtner. Ich stand an der Pforte meines Körpers – den Nasenlöchern – und sollte einfach nur beobachten, was ein- und ausströmte. Und trotzdem verlor ich nach nur wenigen Augenblicken die Konzentration und verließ meinen Posten. Das war eine Erfahrung, die mir die Augen öffnete und mich Bescheidenheit lehrte.
Im Laufe des Kurses wurde uns beigebracht, nicht nur unsere Atmung zu beobachten, sondern auch körperliche Empfindungen: Hitze, Druckgefühle, Schmerz usw. Die Technik des Vipassana beruht auf der Erkenntnis, dass der Gedankenfluss eng mit körperlichen Empfindungen verbunden ist, die immer zwischen mir und der Welt stehen. Ich reagiere nie auf die Ereignisse, die sich in der Außenwelt abspielen. Ich reagiere immer auf meine körperlichen Empfindungen. Wenn die Empfindung unangenehm ist, reagiere ich ablehnend. Wenn die Empfindung angenehm ist, will ich mehr davon. Auch wenn wir denken, dass wir auf das Verhalten einer anderen Person, auf eine Kindheitserinnerung oder die globale Finanzkrise reagieren, reagieren wir in Wirklichkeit immer auf die Spannung in der Schulter oder das Ziehen in der Magengrube.
Willst du wissen, was Wut ist? Beobachte einfach die Empfindungen, die in deinem Körper aufsteigen und sich dort ausbreiten, wenn du wütend bist. Ich war 24 Jahre alt, als ich den Kurs besuchte, und hatte davor vermutlich schon 10.000-mal Wut verspürt, aber ich hatte mir nie die Mühe gemacht zu beobachten, wie sie sich eigentlich anfühlt. Immer, wenn ich wütend wurde, konzentrierte ich mich auf den Gegenstand meiner Wut – was jemand gesagt oder getan hatte – statt auf ihre physische Realität.
Ich denke, ich lernte durch die Beobachtung meiner Empfindungen in jenen zehn Tagen mehr über mich und die Menschen als in meinem ganzen Leben zuvor. Und hierfür musste ich an keine Geschichten, Theorien oder Mythen glauben. Ich musste einfach nur die Realität, wie sie war, beobachten. Die wichtigste Erkenntnis war, dass mein Leiden auf meine Denkmuster zurückzuführen war. Wenn ich mir etwas herbeisehnte, das dann nicht eintrat, reagierte mein Geist darauf, indem er Leiden schuf. Leiden ist kein subjektiver Zustand, der in der Außenwelt existiert. Es ist eine mentale Reaktion, die mein eigener Geist erzeugt.
Seit diesem ersten Kurs im Jahr 2000 praktiziere ich jeden Tag zwei Stunden Vipassana-Meditation, und ich gehe jedes Jahr für ein oder zwei Monate auf einen langen Retreat. Das ist keine Realitätsflucht. Ich komme vielmehr mit der Realität in Berührung. Mindestens zwei Stunden lang beobachte ich, wie die Realität wirklich ist, während ich die anderen 22 Stunden lang von E-Mails, Tweets und Katzenvideos bombardiert werde. Ohne die Konzentration und Klarheit, die ich durch diese Praktik erhalte, hätte ich Sapiens und Homo Deus niemals schreiben können.
Was tust du, wenn dir alles zu viel wird, du nicht mehr fokussiert bist oder deine Konzentration nachlässt?
Ich beobachte meine Atmung für einige Sekunden oder Minuten.