Anonyme Lust

Sally Miller

Wenn ich auf die Pirsch gehe, habe ich immer ein ähnliches Gefühl wie bei Seekrankheit, aber ohne die Übelkeit; eher so, als ob sich meine Magenschleimhaut ablösen würde. Es fühlt sich gut an, genauso gut, wie es sich anfühlt, wenn man Brausepulver durch die Nase inhaliert – und glauben Sie mir, ich meine damit wirklich GUT! Ich schlüpfe in meine schweren Biker Boots und die Lederhose und ziehe meine zerschlissene schwarze Lederjacke über mein weißes Unterhemd. In meinem Ohr steckt ein großes silbernes Piercing. Mein Haar ist dunkel und kurz geschnitten, es schmiegt sich dicht an meinen Kopf. Mir wurde mal gesagt, ich hätte Augen wie Teile eines Eisbergs – was auch immer damit gemeint ist. Ich trage Bondage-Handschellen um beide Handgelenke, ein Modell aus weichem, geschmeidigem Leder und Edelstahl, einfach nur des puren Genusses wegen. Ich weiß, dass ich gut aussehe.

Ich schlage die Tür hinter mir zu und gehe von meinem Apartment den Hügel hinab. Ich lebe in einer alten Domstadt, wo viele kleine, wunderschöne mittelalterliche Kirchen und Fachwerkhäuser zu finden sind. Wunderbar anzusehen, aber es ist schwierig, in diesem kleinen, provinziellen Ort die Art von Sex zu finden, die ich brauche. Ich gehe runter zum Fluss und hinterlasse dabei in der Dunkelheit hinter mir kleine Wolken meines eiskalten Atems. Schlammiges Wasser schwappt gegen die Vertäuung und die Reihe schmutziger weißer Motorboote. Ich ziehe die Schultern vorne etwas weiter zusammen und achte darauf, dass meine Jacke meine kleinen Titten bedeckt. Dann gehe ich über die kleine Brücke in den bewaldeten Park, der ein beliebter Treffpunkt für Schwule ist. Ich habe mich daran gewöhnt, mir meine Kicks auf indirekte Art zu holen. Ich genieße die Atmosphäre. Merkwürdige Typen pirschen zwischen den Bäumen herum, Blätter rascheln. Einige von ihnen führen ihre Hunde aus und tun völlig unbeteiligt. Manchmal tragen sie noch ihren Business-Klamotten – kein Zweifel, ihre Frauen warten zu Hause auf sie, während sie sich ihre feinen Schuhe mit Schlamm beflecken und Löcher in ihre Nadelstreifenanzüge reißen, weil sie gegen die raue Baumrinde gepresst werden, wenn sie sich von gesichtslosen Männern, die sie erst vor 20 Sekunden getroffen haben, schnell und hart durchnehmen lassen.

Bei den Annäherungsversuchen hier entwickelt sich eine völlig neue kommunikative Ausdrucksform. Ein Nein kann zum Beispiel nur aus einer leichten Neigung des Kopfes bestehen. Heute Nacht ist die Luft gewürzt mit dem rauchigen Aroma des Herbstes und einem scharfen, langsam tröpfelnden Gefühl diffuser Angst. Der dunkle Park, die Büsche und Bäume liegen vor mir. Oft erwische ich Männer beim Ficken und ich bleibe stehen, um ihnen zuzusehen – sie hocken auf allen vieren und werden hart von hinten genommen oder sind halb versteckt hinter einem Gebüsch und lassen sich einen dicken Schwanz in ihren warmen Mund rammen; selbst auf den alten Parkbänken sitzen sie und befummeln sich gegenseitig ihre Riemen.

Geräuschlos gelange ich in die Mitte des Parks und beobachte weiterhin die Schatten und realen Hindernisse, die meinen Weg kreuzen. Meine Klit pulsiert. Sie ist erregt durch den Anblick des gerade beobachteten jungen Mannes, der von einem blonden, massigen Typen im Biker-Look in den Arsch gefickt wurde, während er gleichzeitig einem anderen, vor ihm knienden Mann einen Blowjob verpasste. Ich musste mich regelrecht zwingen, mich leise davonzuschleichen, bevor sie dem Typen in den Mund und Arsch spritzten; dabei befürchtete ich, ich könnte mich vielleicht durch meinen Gefühls-Mix aus Lust und Neid verraten, weil ich nicht leise genug war.

Jetzt sehe ich direkt vor mir die Silhouette einer großen, schlanken Person, die gegen einen Baum lehnt. Ich will locker vorbeigehen, aber mein Herz schlägt laut. Das erste Mal in dieser Nacht fühle ich mich als Ziel der Begierde. Der Mann trägt schwarze Klamotten, Jeans und eine Jacke, und hat einen Fuß hinten gegen den Baum gestellt. Etwas baumelt von seiner rechten Hand herab – oh, es ist eine Hundeleine. Ich entspanne mich etwas. Ich bin nah genug, um zu erkennen, dass sein Haar noch kürzer ist als meines. Ich schaue herum, aber einen Hund kann ich nicht entdecken.

„Hey“, höre ich seine samtweiche Stimme und der Klang zieht mich an. Jetzt stehe ich ihm direkt gegenüber, face to face. Ich fühle mich klein. Eine Art Lustgefühl benebelt mein Hirn, als der Hundebesitzer mit lederbehandschuhten Händen nach vorne greift und mich zum Baum dreht. Er presst mich so hart dagegen, dass ich die raue Rinde an meiner Möse spüre. Wie hypnotisiert bleibe ich so stehen, während er die Leine benutzt, um mich mit den Händen fest an dem Stamm zu fixieren.

„Handschellen – wie praktisch“, höre ich seine konzentrierte Stimme von der Rückseite des Baumes. Das brennende, dehnende Gefühl in den Armen, als er den letzten Knoten macht, erweckt meine Sinne wieder.

„Was machst du da?“ Eine pathetische und unnütze Frage.

Der Hundebesitzer schiebt sich plötzlich von hinten gegen mich, presst mich hart gegen den Baum und erdrückt mich fast.

„Du solltest lieber still sein … ich werde dich entblößen … mit dir spielen … mit dir machen, was ich will. Wenn du möchtest, dass ich dich am Ende wieder befreie, dann zwing mich nicht dazu, eine Augenbinde oder einen Knebel zu benutzen.“

Ich höre auf, mich zu winden, und drehe meinen Kopf, um über die Schulter zu sehen. Das und mein schwerer Atem wird wohl als Einwilligung gedeutet. Das Einzige, an was ich jetzt denken kann, sind die Brüste, die ich plötzlich an meinem Rücken spüre, und etwas Härteres weiter unten. Die Stimme, obwohl barsch, ist nicht tief genug für einen Mann. Ich kann es nicht glauben!

Eine kalte, behandschuhte Hand greift nach vorne und öffnet die Knöpfe meiner Hose. Dann wird meine Jeans nach unten bis zu meinen Knöcheln gezogen. Der Angreifer – von dem ich jetzt weiß, dass es eine Frau ist – schiebt mein Unterhemd und die Jacke als Knäuel bis zu den Schultern. Die kühlte Nachtluft trifft meinen Körper wie ein Schlag. Gänsehaut überzieht meinen Body. Ich bin nackt, entblößt, an einem Baum gefesselt und ich frage mich, wie viele Leute mein leuchtend weißes Fleisch jetzt wohl in der Dunkelheit sehen können und mich beobachten, so wie ich sie beobachtet habe. Ledermänner, Biker und andere Typen, die mit hervorgeholtem Schwanz um mich herumschleichen und sich einen runterholen.

Ich kann den Reißverschluss ihrer Jeans und das harte Metall ihrer Gürtelschnalle an meinem nackten Arsch spüren, es fühlt sich eiskalt an. Ihre Hände strecken sich nach vorne und schnappen sich meine harten Nippel und meine Beine werden energisch auseinandergeschoben – so weit, wie es die Hose um meine Knöchel erlaubt. Sie spreizt mich einfach und bedient sich an mir. Meine Zitzen werden gekniffen, gequetscht und langgezogen, sodass sie nur noch aus schmerzenden Punkten glühend heißer Haut bestehen. Dann lässt der Druck gegen meinen Hintern nach und mein gesamtes Denken konzentriert sich auf meine Nippel, die so hart behandelt und gegen die raue Baumrinde gerieben werden.

Meine Möse ist klatschnass, als ich spüre, wie sich die kalte Spitze von etwas Langem, Dickem verlockend dagegenpresst. Ich versuche vergeblich, meine Beine weiter zu spreizen, und stöhne gequält auf. Der eiskalte Silikonkopf reibt sich an meiner Öffnung, stößt gegen meine erigierte Klit und gleitet dann wieder hinab, um an der engen Rosette meines Arsches zu verweilen.

„Vielleicht sollte ich dich da reinstoßen“, sagt sie, „genau so, wie es der kleine schwule ‘Boy’ mag, der du bist und der auf der Suche nach Sex durch den Park schleicht. Nun, jetzt hast du gefunden, wonach du dich sehnst.“

Die Spitze ihres Schwanzes presst sich gegen mein enges Arschloch.

„Nein“, höre ich mich sagen, „so bin ich noch nie genommen worden.“ Kann sie denn die Zeichen nicht lesen? Ich bin ein Top. Ich lasse mich nicht in den Arsch ficken.

„Willst du mich etwa zurückweisen?“, flüstert sie. „Nun, wir werden sehen.“

Bevor ich etwas erwidern kann, stößt sie ihren dicken Schwanz in meine Spalte. Indem sie mich einfach öffnet und dehnt, gibt sie meinem engen Loch keine Chance, mich an die Länge und den Durchmesser zu gewöhnen. Meine Möse schmerzt, als sie mit dem massigen Kopf gegen meinen Muttermund stößt, ihn dann wieder fast ganz herauszieht, nur um dann erneut tief zuzustoßen. Mein gesamtes Ich konzentriert sich nur noch auf sie, tief in meiner Möse, und das Gefühl von Leder und Metall an meinen Arschbacken.

Der Ärger über meine ungewohnte, erzwungene Passivität und die rohe Kraft ihrer energischen Stöße durchströmen und wärmen mich.

Meine Arme sind um den Baum geschlungen und fixiert, ich bin hilflos. Die Muskeln in meinen Armen und im Bauch werden bis zur Unerträglichkeit gedehnt, während sie mich durchfickt. Ich muss einfach nur mit weit gespreizten Beinen dastehen und sie spießt mich wieder und wieder auf. Ich fühle mich, als würde ich regelrecht entzweigerissen, aber dennoch versuche ich mich ihrem gnadenlos stoßenden Kolben entgegenzuschieben.

„Oh, willst du noch mehr?“ Sie zieht meinen Kopf an den kurzen Haaren zurück. „Ich werde dir geben, was du brauchst.“

Sie zieht den klatschnassen Riemen aus meiner Möse und schiebt ihn direkt in meine jungfräuliche Rosette. Es tut weh. Mehr als Brausepulver in der Nase. Ich fühle mich, als würde ich zerfließen, als könnte ich das Rein und Raus der langen, harten Stöße nicht ertragen oder als würde ich gleich explodieren. Aber mein Schließmuskel passt sich jeder ihrer Bewegungen an.

„Das ist gut. Melk meinen schönen harten Schwanz ab.“

Ich bin kurz davor zu schreien, als sie nach vorne greift und meine Klit reizt. Das kühle Leder streicht über meine harte Perle, während sie meinen Hintern wieder und wieder füllt. So anal und klitoral aufgegeilt, kann ich es nicht mehr zurückhalten und komme so intensiv, dass ich nur noch blutrote Sterne vor meinen Augen sehe. Es fühlt sich an, als wäre sie in mich hineingeschlüpft, schändet mich weiter und flutet mein Inneres, aber ich weiß, das kann nicht sein, denn es ist nur ihr Silikonschwanz, der nun langsam aus mir herausgezogen wird.

Ich sinke gegen den Baum, als sie die Spitze eines Messers auf meiner nackten Haut rauf und runterfahren lässt, bevor sie mir den Griff in die Hand drückt. Mit Mühe durchschneide ich die Fesselung meiner Handgelenke. Als ich mich befreit habe, drehe ich mich um und ordne meine Kleidung. Um mich herum ist nichts außer Schatten, Bäume und Sträucher und die kalte Nachtluft.