W ir parkten am Straßenrand unterhalb des Grundstücks. Eine Baumgruppe verbarg Sheldons SUV. Sie stellte die Scheinwerfer aus, ließ aber den Motor laufen, sodass die Scheibenwischer weiterhin das Regenwasser vom Glas schoben. Im Auto klang es wie eine langsame, laute Uhr. Der Regen hatte etwas nachgelassen. Ich nutzte das und überblickte das Grundstück, so gut es von meiner Position aus ging.
Sheldon brach das Schweigen, und ich konnte die Nervosität in ihrer Stimme hören. Sie sagte: „Oh, setz das auf.“ Sie griff in die Mittelkonsole und zog einen Mono-Headset heraus. „Es hat Bluetooth und ist bereits mit diesem Telefon gekoppelt.“ Damit reichte sie mir auch ein Smartphone.
Ich starrte es an.
Sie sagte: „Ich habe zwei für die Arbeit.“
Ich steckte den Kopfhörer in mein Ohr, sie zog ein zweites Handy heraus und rief mich an.
Ich drückte den winzigen Knopf an der Rückseite und sagte: „Hey.“
Sie sagte: „Okay. Ich kann dich hören.“
Ich blickte wieder über das Gelände. Der Regen war jetzt nicht mehr so stark, doch der Nebel war noch immer dicht. Ich konnte die Pick-ups der Rednecks sehen. Daneben standen ein paar andere Fahrzeuge, die ich nicht richtig erkennen konnte. Womöglich weitere Trucks.
Sheldon fragte: „Wie lautet dein Plan?“
„Ich habe keine Ahnung.“ Ich sah sie an und lächelte. Dann nahm ich die Waffe und stieg aus. Die Tür ging leicht auf, doch kalte Luft blies Regenwasser herein, das sich auf den Sitz hinter mir legte. Ich wollte die Tür schließen, doch der Wind blies sie mir aus dem Griff, und sie schlug mit einem lauten Knall zu. Der Wind heulte, und die Bäume schaukelten. Ein riesiger Blitz krachte über den Himmel und den See. Der Sturm war laut genug, um jedes Türschlagen zu übertönen.
Der Nebel wurde von einem kräftigen Blitz erleuchtet. Obwohl er hell war, war ich im Nebel verborgen wie in einem Schneesturm.
Sheldons Stimme erklang über meinen Kopfhörer: „Ich bleibe hier und versuche weiter, Grady zu erreichen. Ich halte dich aber in der Leitung.“
„Gute Idee. Wenn du ihn erreichst, sag ihm, er soll alle verfügbaren Kräfte mitbringen. Ich bin mir sicher, dass die Rednecks bis an die Zähne bewaffnet sind. Wenn ich nicht zurückkehre oder die Sache schiefgeht, fahr auf die andere Seite des Sees und such Grady.“
„Was hast du vor?“, fragte sie erneut.
„Ich werde mich reinschleichen, die Frauen holen und wieder verschwinden.“
„Was ist mit Tega? Wenn er dort ist?“
„Ist er nicht. Sein Flugzeug ist gerade erst gelandet. Die Cops können sich dann um Tega kümmern. Ich will nur mein Versprechen gegenüber Matlind einlösen.“ Ich sagte: „Sheldon, falls es zu einem Schusswechsel kommt, fahr weg.“
„Okay.“
Weiter sagte sie nichts.
„Vergiss die offene Leitung. Ich brauche Funkstille für den Moment, denn ich muss mich konzentrieren. Ich rufe dich an, wenn es nötig ist.“
Ich stellte das Bluetooth-Set aus und steckte es in meine Hosentasche.