»Was hat er gesagt?«, bestürmte Danielle ihn. »Wo wollt ihr euch treffen? Ist es gefährlich?«, durchkreuzte sie Bernards Gedanken. »Du darfst jetzt keinen Fehler begehen. Ich komme mit.«
»Nein, das geht nicht«, blockte Bernard ab.
»BB, überleg doch mal! Du wurdest zweimal Opfer von Anschlägen. Einmal wurde dir um ein Haar die Nase gebrochen Das zweite Mal hattest du Glück. Aber das kann auch das nächste Mal anders aussehen. Und das alles nur wegen dieser Nachforschungen.«
»Das weiß ich. Mir wird schon nichts passieren«, beruhigte Bernard seine Frau.
»Das sagst du immer. Ich könnte dir helfen. Hat Laval mit Annas Tod etwas zu tun?«
»Möglich.«
»Was heißt möglich? Hat er, oder hat er nicht? Du verschweigst mir doch etwas, BB!«
Bernard war inzwischen vorsichtig geworden, seitdem er sich zu forsch auf Marc Lambert festgelegt hatte. Er wollte nicht wieder einen fatalen Fehlgriff riskieren. Dieses Mal ging es um alles. Das musste gut vorbereitet und vor allem wasserdicht sein.
»Möglich heißt: Ja, Patrick Laval könnte tatsächlich etwas mit dem Tod von Anna Piat zu tun haben. Ich weiß nicht, ob der Mann wirklich selbstständig denkt. Er verschanzt sich auffällig hinter Jules Giraud. Das ist aber nicht das Problem, sondern dass ich beweisen muss, dass er Anna hinterherlief und ihr an den Toiletten auflauerte.« Bernard schaute seine Frau nicht an. Er wusste genau, auf welch dünnem Eis er sich bewegte und wie leicht er einbrechen konnte. »Warum hat ausgerechnet Patrick Laval …« Er zögerte, sprach den Gedanken dann aber zu Ende: »… Anna aus dem Weg geräumt? Ich weiß es nicht. Es ergibt keinen Sinn. Bei aller Fantasie kann ich es mir einfach nicht vorstellen. Es gibt keine Verbindung zwischen Anna und Patrick Laval.«
Bernard lauschte in sich hinein. Er brauchte einen genialen Einfall.
Danielle sah ihm an, dass er heftig unter Druck stand. »Verstehe. Das eine hat aber nichts mit dem anderen zu tun. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet: Ist es gefährlich?«
»Möglich«, antwortete Bernard.
»Also ich komme mit. Keiner kennt mich, niemand rechnet mit mir. Ich halte mich irgendwo unter den Gästen auf. Ich kann dir wertvolle Hinweise geben, wenn dir Patrick blöd kommt.« Danielle war zu allem entschlossen. Sie würde sich von ihm nicht abwimmeln lassen.
»Also schön. Halt dich aber bedeckt.« Bernard sprang plötzlich auf. Ein glühend heißer Gedanke durchfuhr ihn. »Einen Augenblick. Ich muss dringend telefonieren.«