Hallstatt 540 v. Chr. Vor 60 Jahren zerstörte ein Bergsturz das Salzbergwerk von Hallstatt. Seither bemühen sich die Erbinnen von Renis um den Wiederaufbau. Tolans Nachkommen bauen auf dem Kleinen Salzberg am Dürrnberg Salz ab und betreiben Handel in weitem Umkreis. Viele Menschen weigern sich jedoch, dieses Salz zu nutzen, sondern holen es stattdessen vom wahren Salzberg, obwohl er seine alte Bedeutung noch nicht wiedererlangt hat. Auch Kallena, die mit ihrer Familie im Hügelland am Inn lebt, pflegt als Renis’ Enkelin die Missachtung des Kleinen Salzberges. Mehrmals im Jahr reist sie zu ihren Tanten: Conila ist Bergherrin am Großen Salzberg, und Sela lebt auf der Fraueninsel. Sie haben einen Auftrag – Kallena soll den Bruch in der Familie heilen. Denn im Westen ist eine Bedrohung gewachsen. Ein Kriegsherr droht, die Unabhängigkeit der Salzberge zu beenden. Nur gemeinsam können sie darauf hoffen, ihn aufzuhalten. Doch Kallena hat das Gefühl, ihre Großmutter zu verraten, wenn sie mit Tolans Erben Kontakt aufnimmt …
Jutta Leskovar, geboren 1972 in Linz, studierte in Wien Ur- und Frühgeschichte und Geschichte. Seit 2001 hat sie die Funktion einer Sammlungsleiterin am Oberösterreichischen Landesmuseum inne. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt neben der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit) auf Frauen- und Geschlechterarchäologie sowie der Schnittstelle zwischen Neuheidentum und Archäologie. Matriarchale Mythen zu bedienen ist nicht ihre Sache, was den feministischen Blick in die Vergangenheit keineswegs ausschließt. Sie lebt mit ihrer Familie in Leonding bei Linz und arbeitet an weiteren Romanen zur Urgeschichte Oberösterreichs.