9 Brooklyn Bridge

Übersichtskarte Süd | Online-Karte

5 New Yorks schönster Flanierweg führt über den East River

Zugang zum Walkway in Manhattan östlich der City Hall, Subway Brooklyn Bridge/City Hall, in Brooklyn über Cadman Plaza, Subway A, C High St.

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Auf dem Walkway der Brooklyn Bridge kann man sich die Brückenlegende erlaufen

Die Brooklyn Bridge gilt als die schönste der New Yorker Brücken, die berühmteste ist sie ohnehin. Bei ihrer Eröffnung 1883 war sie die längste Hängebrücke der Welt und wurde als ingenieurstechnisches Wunderwerk gefeiert. Der hölzerne Walkway für Fußgänger hoch über den Fahrbahnen ist 1800 m lang, und mit Schauen und Fotografieren braucht man dafür leicht 45 Min., Holzbänke laden unterwegs zu einer Pause ein. Den schönsten Blick hat man vom Stadtteil Brooklyn Richtung Manhattan, am besten zum Sonnenaufgang, wenn Fenster und Fassaden im ersten Sonnenlicht gleißen, oder abends, wenn die Lichter in den Hochhäusern angehen.

Konstruiert hat die Brücke der aus Thüringen stammende Ingenieur Johann August Roebling. Die Idee für das Projekt kam ihm, als er im Winter mit der Fähre im Eis des East River steckenblieb. Doch bis zur Genehmigung und Finanzierung vergingen Jahre, und 1869 verunglückte Roebling bei Vermessungsarbeiten so schwer, dass er drei Wochen nach Baubeginn starb. Sein Sohn Washington führte die Arbeiten fort, bekam aber 1872 die Taucherkrankheit, saß fortan im Rollstuhl und verfolgte die Bauarbeiten mit dem Teleskop vom Fenster seines Büros aus. Die über 20 m tiefen Baugruben im Wasser wurden damals mit Senkkästen ausgehoben, keiner wusste von den medizinischen Risiken der Arbeit unter Wasser. Mehr als 20 Arbeiter starben, viele wurden schwer krank. Roeblings Frau Emily übernahm die Bauleitung und eröffnete die Brücke elf Jahre später. Vielen war die gewagte Konstruktion suspekt: 1883 löste eine stolpernde Frau eine Massenpanik aus, bei der 12 Menschen ums Leben kamen. 1884 wurden daher als Beweis für ihre Tragfähigkeit 21 Elefanten des Zirkus Barnum über die Brooklyn Bridge geführt. Heute überqueren täglich 120.000 Fahrzeuge die sechs Spuren, 6000 Fußgänger und 4000 Radfahrer nutzen den hölzernen Gehweg.

Im Blickpunkt
Big Time im Big Apple

Wieso hat eine Stadt wie New York ausgerechnet einen Apfel als Symbol? Wer New Yorker befragt, bekommt die unterschiedlichsten Antworten, aber längst nicht immer die richtige: In den 1920er- und 1930er-Jahren nannten Jazzmusiker einen Auftritt »apple«, und wer es schaffte, in New York einen Gig zu bekommen, hatte »the big apple«, einen Volltreffer, denn mit dem Erfolg in New York ging meist auch die Karriere durch die Decke. 1971 kam dieser Musiker-Slang dem damaligen Chef des New York Convention and Visitors Bureau Charles Gillett zu Ohren, der das Potenzial erkannte und mit dem Apfel auch gleich ein optisches Markenzeichen schuf. Heute gilt es weltweit als Symbol für New York City. 1997 wurde die Straßenecke Broadway/54th Street in »Big Apple Corner« umbenannt.

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