Übersichtskarte Süd | Online-Karte
Populäres Ausgehviertel mit hohem Szenefaktor
■ Subway 6 Astor Place
Mitte des 19. Jh. lebten hier so viele deutsche Einwanderer, dass die Straßenzüge um die 10th Street »Kleindeutschland« genannt wurden. In den 1960er-Jahren sorgten Beatniks und Hippies für eine lebendige Kultur- und Musikszene. In den 1970er-Jahren starteten Punk-Legenden wie die Ramones in den Clubs des Viertels ihre Karriere, Epizentrum war das legendäre CBGB. Nach Jahren des Niedergangs verhalfen in den 1980er-Jahren Kreative dem verrufenen Viertel zu neuem Aufschwung. Künstler wie Keith Haring, Jean-Michel Basquiat und Jeff Koons stellten im East Village ihre ersten Werke aus. Inzwischen sind Szene und Galerien weitergezogen. Trotzdem ist das East Village ein ethnisch bunt gemischtes Viertel geblieben, in dem Schäbiges und Schickes charmant koexistieren.
© Mauritius Images: wendy connett/Alamy
Einst gefährlich, heute ein freundlicher Nachbarschaftstreff: Tompkins Square Park
| Park |
Der große Park ist das Herz des Viertels mit Tischen für Schachspieler, Spielplätzen und Dog Run. Es gibt ein Open-Air-Drag-Festival, und in der Nacht auf den 1. November steigt hier die größte Hunde-Halloween-Party der USA. Das Howl! Festival ehrt den Beat-Poeten Allen Ginsberg, der ebenfalls im East Village lebte. Der Park, der 1850 eröffnet wurde, war im 19. Jh. Schauplatz blutig niedergeschlagener Arbeiteraufstände. Später trafen sich hier die Gegner des Vietnamkrieges. Irgendwann verkam das Areal zum Drogenumschlagplatz und diente Obdachlosen als Schlafstätte. Bis 1992 wurde es saniert und ist nun ein beliebter Nachbarschaftstreff.
■ Zw. 7th und 10th Sts., Aves. A und B, tgl. 6–24 Uhr
| Stadtviertel |
Weil die Zählung der Straßen in Manhattan von Ost nach West erfolgt und man östlich der First Avenue in den Minusbereich hätte gehen müssen, wurden die Avenues in diesem Teil des East Village mit Buchstaben versehen – daher der Name des Viertels. Die Avenues A, B und C sind gepflastert mit Kneipen, Bars, Cafés und Läden. Vom East River Park hat man einen schönen Blick über den Fluss hinüber nach Brooklyn.
Im East Village gibt es eine ganze Reihe von Community Gardens, von den Anwohnern mit viel Kreativität gestaltete kleine Welten. Sie wurden ursprünglich von sogenannten guerilla gardeners auf städtischem Brachland angelegt – als die Grundstücke später zum Verkauf standen, retteten private Spenden (u.a. von der Schauspielerin Bette Midler) die Gärten vor einer Bebauung. Einige der kleinen Paradiese wie der 6BC Garden stehen auch Besuchern offen www.6bcgarden.com).
Strand Bookstore
Eine Buchhandlung und eine Institution: Im angeblich größten Antiquariat der Welt reihen sich 18 Meilen Bücher in den Regalen. Dazu gehören Erstausgaben von Harriet Beecher Stowe’s »Onkel Toms Hütte«, frühe Ausgaben von Mark Twain und Werke mit Original-Lithografien von Marc Chagall. Der Buchladen hat auch selbst Literaturgeschichte geschrieben und wird z. B. in der Kurzgeschichte »Three Girls« von Joyce Carol Oates ausführlich erwähnt.
■ 828 Broadway, www.strandbooks.com, Mo–Sa 9.30–22.30, So 11–22.30 Uhr