Der Stadtteil im Norden erlebt seit den 1990er-Jahren eine Renaissance
■ Subway 2, 3 125th St. (Dr. Martin Luther King Jr. Blvd.)
Harlem war ein Zentrum der Black Power, Geburtsort vieler großer schwarzer Schriftsteller, Künstler und Politiker des 20. Jh. Nach Jahren des Niedergangs boomt nun rund um die 125th Street das Business, locken renovierte Stadthäuser, hippe Restaurants und Yoga-Studios den weißen Mittelstand – viele Einwohner befürchten, dass Harlem seine Seele verliert. Die meisten Touristen kommen wegen der Gospelmessen, der Soulfood-Restaurants und der großartigen Jazz-, Swing- und Blues-Adressen.
| Kunstmuseum |
Das kleine Museum zeigt zeitgenössische afroamerikanische, afrikanische und karibische Kunst sowie historische Harlem-Fotografien, angeschlossen sind ein Café und ein Shop.
■ 144 W. 125th St. (zw. Lenox/7th Aves.), www.studiomuseum.org, Do, Fr 12–21, Sa 10–18, So 12–18 Uhr, 7 $, erm. 3 $
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Im Apollo Theater begann die Karriere zahlreicher Jazzgrößen
| Musikbühne |
Michael Jackson und Ella Fitzgerald sind nur zwei von vielen, deren Karriere hier begann. Das Theater wurde 1934 eröffnet und ist Harlems älteste Bühne. Bei der berühmten Amateur Night am Mittwochabend treten Sänger, Tänzer und Wortakrobaten vor ein kritisches Publikum.
■ 253 W. 125th St./Frederick Douglass Blvd., Tel. 212-531-5300, www.apollotheater.org, 21 $ (Amateur Night)
| Kunstmuseum |
Die beste Sammlung hispanischer Kunst außerhalb des Prado in Madrid mit Werken u.a. von Goya, El Greco, Murillo und Velázquez sowie 13 Bildern von Joaquin Sorolla, Spaniens Meister des Lichts.
■ 613 W. 155th St., Eingang Broadway zw. 155th und 156th Sts., Subway 1, 157th St., www.hispanicsociety.org, Di–Sa 10–16.30, So 13–16 Uhr, bis Herbst 2019 wegen Renovierung geschl., Eintritt frei
€–€€ | Sylvia’s
Busladungen voller US-Touristen, aber auch jede Menge Stammgäste aus der Nachbarschaft schwören auf die »Queen of Soul Food«, berühmt sind die Barbecue Ribs. So Gospel Brunch, Mi Livemusik
■ 328 Malcolm X Blvd. (nahe 127th St.), Tel. 212-996-0660, www.sylviasrestaurant.com, Mo–Sa 8–22.30, So 11–22 Uhr
K Gospelmesse in der Convent Avenue Church
Übersichtskarte Nord | Online-Karte
Harlem hat Hunderte von Kirchen und überall freut man sich über Gäste. Die Convent Avenue Baptist Church hat einen großartigen Chor, Gäste bekommen ein Programm in ihrer Muttersprache. Die Sonntagsmesse beginnt regulär um 11 Uhr, aber man ist besser eine Stunde vorher vor Ort. Wichtig: Für den Kirchgang macht man sich fein, das Handy bleibt während des Gottesdienstes in der Tasche – und es ist tabu, vor dem Ende zu gehen. Für die Kollekte sollte man ein paar Dollar einplanen.
■ 420 W. 145th St., Subway A, B, C, D 145th St., Tel. 212-234-6767, www.conventchurch.org
L Parlor Jazz at Marjorie Eliot’s
Übersichtskarte Nord | Online-Karte
Seit zwei Jahrzehnten treffen sich Jazzfreunde jeden Sonntagnachmittag in Harlem in einem privaten Wohnzimmer. Dort lädt Pianistin Marjorie zu einer Jam-Session mit wechselnden Musikern und Sängern. Die Konzerte sind kostenlos, für die Musiker wird gesammelt. Früh kommen, die 50 Klappstühle sind schnell besetzt.
■ 555 Edgecombe Ave., Apartment 3F, Subway C 163 St., Tel. 212-781-6595, So 15.30–17.30 Uhr, Einlass ab 15 Uhr
Paris hat den Eiffelturm, Pisa hat den Schiefen Turm und New York hat die Wassertürme – hölzerne Ungetüme auf den Dächern, die man überall entdeckt, wenn man erst einmal darauf achtet. Weil der natürliche Wasserdruck nur bis zum 6. Stockwerk reicht, pumpen alle höheren Gebäude das Wasser in einen hölzernen Tank auf dem Dach. Dann sorgt die Schwerkraft dafür, dass das Wasser überall im Haus mit genügend Druck aus dem Hahn kommt. Rund 20.000 dieser water towers gibt es in New York, ein besonders markantes Exemplar, 1872 aus Granit erbaut, überragt an der High Bridge das Harlem River Valley. Im Rahmen des Water Tank Project wurden einige Wassertürme in Kunstwerke umgewandelt – ein beliebtes Fotomotiv ist Tom Fruins Water Tower in Dumbo auf dem Dach des Hauses Nr. 20 in der Jay Street.
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