Die Meerschweinchenforschung hat in den vergangenen Jahren erstaunliche Fortschritte gemacht. Eine australische Psychologin fand zum Beispiel heraus, dass meerschweinchengestützter Schulunterricht die Sozialkompetenz von Schülern deutlich verbessert. Schüler aus fünfzehn Schulen stellten sich dafür in den Dienst der Wissenschaft: Die eine Hälfte wurde meerschweinchenfrei beschult, während die anderen Schülerinnen und Schüler mit Nagerinnen und Nagern hantieren durften: Spielen, den Käfig sauber machen, bürsten, füttern oder der Bau von Meerschweinchenspielzeug standen auf dem Programm. Das Ergebnis: Mithilfe eines standardisierten Bewertungssystems stellte man eine deutliche Verbesserung des Sozialverhaltens der Meerschweinchengruppe fest. Bereits die bloße Präsenz der Nager habe dazu geführt, dass sich die Kinder „ruhiger fühlten” und entsprechend umgänglicher und „friedlicher in ihrem Verhalten” seien.

Eine Erkenntnis, die danach schreit, auch außerhalb der Schulen angewendet zu werden – die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Der massenhafte Abwurf von Meerschweinchen über deutschen Städten könnte ganze Problemviertel befrieden. Polizisten würden sich zur Konfliktlösung einfach ein paar der putzigen Nager artgerecht an den Dienstgürtel klemmen (gerade in kritischen Situationen können diese Bullenschweinchen deeskalierende Wirkung haben). Leider ist es bis zum flächendeckenden Meerschweincheneinsatz noch ein weiter Weg – die Politik pennt mal wieder. Falls Sie ganz persönlich Störungen in Ihrem Sozialverhalten vermuten – ein kleiner Tipp: Machen Sie einfach ein paar der folgenden Tests und legen Sie das Ergebnis im nächsten Zoofachhandel vor. Man wird Ihnen da bestimmt weiterhelfen.