XI
Wirklich. Diese verdammten Staff Only
-Schilder ziehen mich magisch an.
Ziellos bin ich den Treppen so weit nach oben gefolgt, bis eben dieses Schild an einer silbernen Kette über die nächsten Stufen gespannt hing. Und es ist übrigens gar nicht so einfach, diese ollen Röcke zu raffen und über so ein Schild hinüberzusteigen, ohne sich langzulegen.
Gut, ich hätte dafür natürlich auch das inzwischen nur noch halbvolle Glas Long Island Iced Tea wegstellen können, aber auf so etwas komme ich ja eher im Nachhinein. Erst recht, wenn ich den Alkohol in meinem Blut schon deutlich spüren kann.
Einer der Tüllröcke hat ein verdächtiges Ratschen von sich gegeben und als ich nachgeschaut habe, ist ein Stück von dem gelben Tüll an einer Ecke des Schildes hängengeblieben. Ich nehme es mit spitzen Fingern auf und puste es durch die Spalte zwischen den Treppengeländern.
Wie eine Feder schwebt es nach unten und ich kichere leise, als ich mir vorstelle, wie dieser Fetzen Cora vor die Füße segelt. Oder auf den Kopf.
Schwerfällig stolpere ich die Staff Only
-Treppe hinauf und lande in einer Art Rumpelkammer, die sich direkt unterm Dach befindet.
Hier stehen ein paar Gartenmöbel, Liegestühle und Tischdecken; sowie Kissen und anderes Zeug liegen herum, mit denen ich es mir durchaus häuslich einrichten kann. Sogar ein Personal-WC ist in eine dunkle Nische eingebaut, dass ich sogleich benutze.
Ein einziges, rundes Sprossenfenster wurde in Bodenhöhe eingelassen, vor dem ich mich platziere und hinausspähe. Dabei habe ich so meine liebe Mühe, die Tüllröcke zu glätten, damit sie mir nicht vollends die Sicht versperren.
Am liebsten würde ich dieses dämliche Kleid ausziehen, aber dann müsste ich hier in feinster Spitzenunterwäsche hocken.
»Und Demon würde sich wieder darüber aufregen«, murmele ich leise und merke sofort, wie unlogisch diese Tatsache ist. Das kann ihr doch inzwischen egal sein, welche Unterwäsche ich trage.
»Ich bin ja auch schön blöd. Hätte eben einen Abstecher in unser Zimmer machen und mich umziehen können.«
Allerdings besteht da das Risiko, Barry zu begegnen. Mich hat nämlich das Gefühl beschlichen, dass er selbst bei nächstbester Gelegenheit auf unser Zimmer geht, um mich zu erwarten.
Und was er dort mit mir vorhat, schwebt mir ganz klar vor Augen: Zum einen wird er mich wegen Demons Auftauchen aushorchen wollen. Womöglich legt er sich in seinem kranken Kopf zurecht, dass ich noch immer in Kontakt mit ihr stehe und mich hier auf der Hochzeitsfeier mit ihr verabredet habe.
Und dann wird er mich vögeln. Mit all seinen perversen Vorlieben, die sich in den vergangenen Monaten herauskristallisiert haben.
Vielleicht wäre das, was ihn anmacht, auch für mich erregend, wenn ... »Wenn er Demon wäre«, beende ich meinen Gedankengang.
Sobald ich alkoholisiert bin, tendiere ich zu Selbstgesprächen. Ein etwas alarmierender Wesenszug und wenn ich nicht aufpasse, auch ziemlich peinlich.
Wie, um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht zum Affen mache, lasse ich meinen Blick zum Treppenabsatz schweifen.
Im Prinzip ist mein Aufenthalt hier nicht risikofrei. Es könnte jederzeit jemand von den Angestellten herkommen, um eine beschmutzte Tischdecke auszutauschen, oder so. Und da ich mich in keinem verschlossenen Raum befinde, der Treppenaufgang liegt ja frei, kann jeder, der sich im Flur unter mir befindet, meine Selbstgespräche hören.
Ist mir auch egal. Hauptsache, Barry kommt nicht auf die Idee, mich hier zu suchen.
Seufzend kaue ich an dem Strohhalm herum, schaue wieder aus dem Fenster und lasse mein Augenmerk über die Köpfe der Hochzeitsgesellschaft unter mir gleiten. Das Gasthaus ist mehrstöckig; von daher kann ich die Gäste zwar unterscheiden, ich muss aber schon genau hinsehen, um Einzelheiten zu erkennen.
Das beste Beispiel ist Snyper da vorn. Wäre er nicht in Bikerjacke und Jeans aufgetaucht, könnte ich ihn schnell mit anderen Männern mit Millimeterhaarschnitt verwechseln. Seine auffälligen Gesichtsnarben kann ich von ihr aus nicht erkennen.
Vermutlich liegt es daran, dass der Cocktail meine Sehkraft inzwischen ganz schön einschränkt. Oder ich sollte einfach einmal meine Brille aufsetzen.
Ich kneife die Augen zusammen und schaue direkt unter mich. Dort, wo sich die Bar befindet, an der Charlie und ich auf den Barkeeper aus dem El Paso
getroffen sind. Hier lassen sich die Details schon viel besser erfassen.
Mittlerweile hat sich nämlich eine kleine Menschentraube mit einer offenbar erschrockenen Hochzeitsgesellschaft um den Tresen versammelt. Allen voran Charlie, die sich kaum zwei Meter in Demons Rücken aufhält und aus irgendeinem Grund ihren linken Unterarm hält, als wäre er gebrochen, oder so.
Aber wie die meisten der anderen Schaulustigen scheint sie ihre Aufmerksamkeit auf Demon und Vaughn Adler zu richten, die sich offenbar im Klinsch befinden: In dieser Sekunde tritt Adler einen Schritt an Demon heran und durchbohrt sie mit Blicken. Doch sie wirkt nicht weiter beeindruckt, sondern erwidert seinen Augenaufschlag mit dem gleichen angriffslustigen Ausdruck in ihrer Miene.
Unvermittelt schubst sie ihn von sich und dreht sich dem Barkeeper aus dem El Paso
zu. Doch anstatt ihm Beachtung zu schenken, legt sie den Kopf in den Nacken und scheint mich direkt anzusehen.
Prompt verschlucke ich mich an dem Cocktail und verschütte einen Teil des restlichen Inhalts auf die Tüllröcke. Eiswürfel landen in meinem Ausschnitt.
»Verdammt! Scheiße!« Keine Ahnung, ob ich fluche, weil ich mich komplett eingesaut habe oder weil Demon mich entdeckt hat. Irgendwie macht mich diese Tatsache nervös. Ich fühle mich auf einmal wie Jagdwild, das zum Abschuss freigegeben wurde. »Woran hat sie bitte erkannt, dass ich hier oben hocke und sie beobachte?«
Als ich mich wieder dem Fenster zuwende, ist Demon verschwunden und Adler ebenfalls. Fast rechne ich damit, dass sie sich etwas weiter entfernt prügeln, aber ich kann sie nicht mehr ausfindig machen.
Mehrmals scanne ich die gesamte Hochzeitsgesellschaft ab, bis ich zu dem Schluss komme, dass sie sich im Gasthaus aufhalten müssen. Auch Blair Ramirez scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein.
Ich schlucke schwer, weil ich befürchte, dass Demon ... Ärger
bekommt. Niemand legt sich mit Vaughn Adler an. Schon gar nicht in der Öffentlichkeit vor Hunderten von Zeugen. Auch nicht Demon.
Mein Herz klopft schwer und ein Teil von mir möchte ihr zu Hilfe eilen. Doch ich habe keine Ahnung, wo ich sie suchen gehen soll. Und außerdem werde ich mich kaum gegen Adler und seine Truppe durchsetzen können.
Aber ich kann doch nicht einfach untätig hier herumsitzen und meinen Cocktail schlürfen und aus dem Fenster schauen ...!
»Gibt es einen Grund, weshalb du dich für jeden klar ersichtlich hinter dieses Fenster hockst? Dein Kleid leuchtet wie ein verdammter Scheinwerfer.«
Entgeistert werfe ich meinen Kopf herum, in Richtung Treppe, wo in diesem Augenblick Demons Schopf erscheint.
Spontan will ich aufspringen, doch da macht mein Pegel leider nicht mit; so halte ich mich verdutzt blinzelnd auf meinen wackeligen Knien und stütze mich an der Wand ab, während Demon mit langsamen Schritten auf mich zukommt.
»Demon! Ich ... tut mir leid, ich wusste nicht ...«
Ein bösartiges Lächeln ziert ihren Mundwinkel und ihre dunklen Augen funkeln mich an. Doch es ist nicht ihre Miene, die mich fesselt. Vielmehr ist es ihre aufgeplatzte Unterlippe, die mein Herz stolpern lässt.
»Was wusstest du nicht? Dass dir gelb nicht steht? Ich dachte, darüber haben wir uns bereits unterhalten.« Sie hält mir ihre Hand hin und vor lauter Verwirrung nehme ich sie sogar an.
Kein Funke, der überspringt, aber dennoch wirkt die Tatsache, ihre Hand wieder in meiner zu spüren, wie ein entfesselter Stromschlag, der mir durch die Glieder fährt und ein sanftes Prickeln hinterlässt.
Unsicher komme ich auf die Füße und knicke sogleich auf einem der Bleistiftabsätze um.
»Doch, gelb steht mir«, widerspreche ich, während ich den Blick nicht von ihrer Unterlippe abwenden kann. »Nur dieses Gelb nicht. Dieses Gelb steht niemandem. Das hat Cora mit Absicht gemacht.«
Wie automatisiert strecke ich meine Hand nach ihr aus, um ihre blutige Lippe zu berühren, keine Ahnung wieso, halte aber in der Bewegung inne, als Demon schon einmal provisorisch wegzuckt und dann sogar einen Schritt rückwärts macht.
Sie lässt meine Hand wieder los.
»Nicht.« Mehr sagt sie nicht. Sie senkt lediglich den Blick.
Ich nicke und räuspere mich schließlich verlegen, als wir uns sekundenlang anschweigen.
Demon schaut auf und mustert mein Gesicht. »Vor wem versteckst du dich? Vor mir oder vor deinem Verlobten?«
»Vor euch beiden«, gebe ich wahrheitsgemäß zu. Demon anzulügen, während sie mich wieder so intensiv betrachtet, wäre ziemlich kontraproduktiv. »Eigentlich vor allem und jedem.«
Sie nickt. »Warum vor mir?«, erkundigt sie sich dennoch.
Zwei Wimpernschläge lang schafft sie es, meinen Blick gefangenzuhalten, aber dann seufze ich und begutachte einen Stehtisch, der schräg hinter ihr steht.
»Ich schätze, du bist nicht meinetwegen hier. Von daher hielt ich es für besser, wenn ich dir aus dem Weg gehe, bevor du es als notwendig erachtest, mir zu erklären, dass ... weiß ich auch nicht.«
»Dass was?«, hakt sie mit erschreckend sanfter Stimme nach.
Schulterzuckend stakse ich an ihr vorbei, um aus irgendeinem Grund das Cocktailglas auf dem Stehtisch abzustellen. Mein betrunkenes Gehirn findet nämlich, dass dieses Glas sich ziemlich gut auf diesem Tisch macht.
Außerdem kann ich mich dabei vergleichsweise unauffällig am Tisch festklammern, während ich mich an der hölzernen Balustrade anlehne, die um den Treppenabgang herum errichtet wurde. Wahrscheinlich, um das Personal von einem Sturz abzuhalten. Oder eben gewisse Gäste, die sich mit ihrem Long Island Iced Tea hier oben verkriechen und sich als nicht mehr besonders standfest erweisen.
»Du bist ganz schön betrunken«, stellt Demon hinter mir fest. »Und du riechst auch nach dem Zeug. Hast du darin gebadet?«
»Und du hast eine blutige Unterlippe«, gebe ich zurück. »Falls dir das noch nicht aufgefallen ist.« Ich bücke mich und streife ziemlich linkisch die verschissenen Stilettos von meinen Füßen.
Demon lacht leise. Ein Geräusch, von dem sich die kleinen Härchen auf meinen Unterarmen auf angenehme Weise aufstellen. Schon allein, weil mir so ist, als habe sie mir mal verraten, dass nicht viele Menschen sie zum Lachen bringen.
Nein, ich glaube, das habe ich geträumt.
»Doch, die hat Vaughn mir verpasst. Und danach hat er mir befohlen, zu dir zu gehen.«
»Ach.« Endlich habe ich meine lehnende Position an der Balustrade eingenommen und wundere mich, wieso das so lange gedauert hat.
Könnte sein, dass ich einmal um den Tisch herumgelaufen und gestolpert bin. Und komischerweise habe ich wohl das Bedürfnis empfunden, die Schmetterlingsspange aus meinem Haar zu zupfen, um sie ans Cocktailglas zu heften.
»Du bist gar nicht freiwillig hier?« Ich schenke Demon ein beleidigtes Augenfunkeln. Zumindest erhoffe ich mir, dass es so ist. Vielleicht grinse ich sie auch schräg an.
»Hast du einen Schlaganfall?«, fragt sie direkt und legt den Kopf schief.
Ich rolle mit den Augen und merke, wie sich ein stechender Schmerz hinter meiner Stirn bemerkbar macht. Stimmt ja. Im long Island Iced Tea war schon immer irgendetwas drin, von dem ich einen Kater bekomme, bevor der Alkohol überhaupt aufgehört hat zu wirken. Ich schätze, der Alkohol an sich ist es.
Stöhnend massiere ich mir die Schläfen und befürchte, dass die euphorisierende Wirkung des Cocktails langsam nachlässt. »Nein. Aber du kannst ruhig gehen. Ich komme allein zurecht. Sag Adler, dass ich dich abgewiesen habe, dann wird er wohl zufrieden sein. Warum auch immer er dich zu mir geschickt hat. Du willst im Grunde gar nicht hier sein. So weit habe ich es begriffen.«
Auf einmal steht Demon direkt neben mir und ich fahre perplex zusammen, weil sie doch eben noch woanders stand. »Was ist los, Evie?«
Mit zusammengeknautschten Augenbrauen schaue ich zu ihr auf. »Das fragst du mich?
«
»Warum versteckst du dich vor mir? Willst du mich gar nicht sehen?«
Ich lasse meinen Blick von ihrer herausgewachsenen Kurzhaarfrisur, deren Ponyfransen sie mit einer schlichten, schwarzen Klemme zurückgesteckt hat, über ihr blütenweißes Jackett gleiten, das mit hellen Blutspritzern von ihrer Unterlippe besprenkelt ist. Sie trägt ein anthrazitfarbenes Shirt mit dem Emblem einer mir nur entfernt bekannten Rockband und eine dunkelblaue, eng sitzende Hüftjeans.
»Den Aufzug hier hältst du also für Abendgarderobe?«, erkundige ich mich, damit ich ihr nicht auf die eben gestellte Frage antworten muss.
»In der Einladung stand: Um Abendgarderobe wird gebeten.
Nicht, dass sie Pflicht ist.«
»Ja, ist klar. Ihr Fünf habt euch doch abgesprochen. Wem wolltet ihr damit auf den Sack gehen?«
»Niemandem. Wir wollten nur zeigen, dass wir nicht zu den geladenen Gästen gehören, sondern Vaughns Leibwache sind.«
Ungläubig schüttle ich den Kopf, seufze dann aber resigniert. »Ich kann mir dich ohnehin nicht in Abendgarderobe vorstellen.«
»Abendkleid oder Anzug?« Sie grinst.
»Beides.«
»Vielleicht bekommst du eines von beidem ja mal zu Gesicht.«
»Nein, will ich gar nicht.«
Ihre Miene erstarrt zu Eis. »Du wolltest mich wirklich nicht sehen, oder?«
Mein Magen verkrampft sich schmerzhaft und ich schlucke einen schweren Klumpen in meiner Kehle hinunter. Spätestens jetzt scheine ich nur noch halb so betrunken zu sein wie noch vor ein paar Minuten. Wenn überhaupt. »Ich ... bin über dich hinweg, Demon.«
»Du lügst.« Ihre Worte klingen wie ein Peitschenknall. Und ihre Miene verrät etwas, das ich mir vielmehr bei unserem letzten Aufeinandertreffen erhofft habe: Beunruhigung.
»Ach ja? Und was erwartest du jetzt von mir? Dass ich dir in die Arme falle? Du hast gerade selbst gesagt, dass Adler dich zu mir geschickt hat. Das bedeutet doch, dass du nicht freiwillig gekommen bist. Du
wolltest mich
nicht sehen.« Ich rücke einen großen Seitenschritt von ihr ab und lehne mich mit verschränkten Armen an das Geländer. »Geh, Demon. Ich finde, wir haben uns nichts mehr zu sagen.«
»Ich habe dich verletzt, oder?« Ihre Stimme ist sanft, allerdings klingt es für mich, als würde sie versuchen, ein wildgewordenes Pferd zu beruhigen.
»Nein, ist schon okay. Es hat etwas gedauert, aber inzwischen habe ich begriffen, dass du nur ein bisschen Spaß wolltest. Oder ein Abenteuer. Dir selbst beweisen, dass du jede haben kannst, wenn du es darauf anlegst. Oder was auch immer in deinem Kopf vorgeht.« Ich beiße meine Zähne fest aufeinander, als ein bösartiger Teil von mir anmerken will, dass ich die Bestrafungen durch Barry mehr als verdient habe. »Und ich habe meine Quittung ja auch bekommen, dass ich so leichtfertig damit umgegangen bin. Ich hätte dir widerstehen müssen.«
»Evie.« Auf einmal steht sie wieder nah bei mir und umfasst meinen Unterarm. So wie sie es ständig macht. »Um nichts in der Welt hättest du mir widerstehen müssen. Es ist nicht deine Schuld, dass alles so gekommen ist.«
Mit meiner freien Hand löse ich einen Finger nach dem anderen von meinem Arm. »Doch, ist es. Ich bin einem sehr eifersüchtigen Mann versprochen und es war klar, dass er das mit uns herausfindet.«
»Ich weiß, Engelchen.«
Bevor ich es selbst registriere, schnellt mein Kopf zu ihr und prompt meldet sich der stechende Schmerz hinter meinen Augen. »Was weißt du?«
»Was er mit dir gemacht hat, nachdem ...«
»Woher?«
Sie presst ihre Lippen fest zusammen und das erste Mal, seit wir uns kennen, sehe ich, dass sogar sie vor Scham erröten kann. »Chase hat die Überwachungskameras in eurem Penthouse gehackt. Schon bevor wir uns ... in Austin begegnet sind.«
»Wie bitte?«
»Evie, du ...« Ohne, dass ich darüber nachdenke, gebe ich ihr eine schallende Ohrfeige. »... musst es mich erklären lassen«, führt sie ungerührt fort, hält sich jedoch die Wange und ihre Augen schießen ein Bündel brennender Pfeile auf mich ab.
»Ach ja?« Wütend raffe ich meine Röcke und stapfe um den Tisch herum. »Wo sind wir hier? In einer billigen Telenovela? Du musst mir gar nichts
erklären. Du empfindest nichts für mich und alles ist gut.«
Ich erreiche den Treppenabsatz. Keine Ahnung, wie ich das Staff Only
-Schild überwinden soll, ohne mir den Hals zu brechen, aber irgendwie wird das schon gehen.
Bevor ich die erste Stufe nehmen kann, packt Demon mich an der Schulter und reißt mich herum. Sie nimmt mein Gesicht in beide Hände und presst ihre Lippen auf meine.
Das lasse ich mir nicht gefallen. Ich gebe ein unwilliges Murren von mir und versuche, sie von mir zu schieben, indem ich meine Hände gegen sie stemme. Als es nichts bringt, bohre ich meine Fingerspitzen rechts und links in ihren Hals, so fest, dass sie mich mit einem Keuchen von sich schubst, mich mit großen Augen ansieht und sich den Hals hält.
»Was ...?«
»Denkst du, ich wage es nicht, mich zu wehren, Demon? Willst du dich an mir rächen? Bitte. Ich habe nichts mehr zu verlieren.« Ich ignoriere den metallischen Geschmack von ihrem Blut auf meiner Zunge, beiße fest die Zähne aufeinander und merke, wie mir die Tränen kommen, als mich diese Erkenntnis wie eine Lawine überrollt. »Ich sagte doch, ich bin über dich hinweg.« Okay. Noch ein Wort und mir versagt die Stimme.
»Das bist du nicht.« Ihr Tonfall ist hart. »Du hast dich in mich verliebt und du verhältst dich nur so, weil ich deine Gefühle verletzt habe.«
»Na und? Was geht es dich an? Was interessiert es dich?« Die erste Träne rinnt mir über die Wange und Demons Hand zuckt vor, weil sie die Träne offenbar wegwischen möchte, doch sie hält sich glücklicherweise zurück. Vielleicht, weil sie vermutet, dass ich mich nicht noch einmal gegen sie verteidigen könnte, sie aber dennoch nicht in meiner Nähe möchte.
»Wie habe ich dich gerade geküsst, Evie? Wie eine Frau, die nichts für dich empfindet?«
Weitere Tränen bahnen sich ihren Weg über meine Wangen und mein Kinn beginnt zu beben. »Wo warst du dann die vergangenen Monate, Demon? Warum hast du mich nicht vor ihm
beschützt, obwohl du doch offensichtlich wusstest, was er mir antut?! Deinetwegen! Unsretwegen! Wie soll ich dir das jemals verzeihen?!«
»Schhh.« Sie tritt wieder an mich heran und nimmt genauso wie eben mein Gesicht in ihre Hände, ein schmerzlicher Ausdruck in ihren dunklen Augen. »Ich habe das alles erst vor kurzem erfahren. Vaughn hat mich festgehalten.« Mit Nachdruck wischen ihre Daumen die Tränen von meinen Wangen.
»Was?«
»Das, was ich gesagt habe.«
»Warum?«
»Weil ich ... labil bin, Evie.« Sie senkt die Lider, atmet tief durch und sieht mir daraufhin fest in die Augen. »Ich werde dir jetzt sagen, wer ich bin und was mich antreibt und ... du musst mir genau zuhören. Bitte lauf nicht weg und bitte hab keine Angst. Ich werde dir nichts tun, okay?«
»Oh, Gott. Was kommt denn jetzt noch?« Mein Herz macht einen Satz und eigentlich würde ich gerne Abstand zu Demon nehmen, weil mich ein ungutes Gefühl überkommt.
»Versprichst du es mir, Evie?« Sie fixiert mich mit ihrem flehenden Blick und obwohl ich nervös auf meiner Unterlippe herumkaue, von einem Bein auf das andere trete und mich am liebsten von ihr losreißen würde, nicke ich schließlich.
»Ich verspreche es.«
Sie seufzt leise. »Du weißt, dass ich andere Menschen umbringe.« Sie guckt mich auffordernd an und scheint eine Reaktion auf ihre Aussage von mir zu erwarten.
»Ja. Das weiß ich.« Ich runzle die Stirn.
»Doch ich tue es nicht nur, weil es mein Job ist. Ich töte, weil ... ich es muss
. Weil ich nicht anders kann. Weil ich krank bin.«
»Was?!
« Wenn ich eben noch dachte, dass ich mich in einer klischeetriefenden Telenovela befinde, dann hat jetzt wohl jemand das Programm zu einem billigen Psychothriller gewechselt.
»Ich dachte ... wir
dachten, dass du mein nächstes Opfer bist. Manchmal suche ich mir ... jemanden aus und dann gebe ich ... geben die Monster in meinem Kopf keine Ruhe, bis ... die Person tot ist.« Sie lässt ihre Hände sinken, umfasst aber nun meine Hände, die ich bebend miteinander verschränkt habe.
In Sekundenschnelle sind mein Finger eiskalt geworden und mir ist schlecht. Mein Magen ist wie zugeschnürt und mein Herz scheint wie wild zu klopfen, obwohl es sich andererseits anfühlt, als würde es nur einmal alle paar Sekunden schlagen.
»Warum erzählst du mir das?«, wispere ich so leise, dass ich mich selbst kaum verstehe.
»Damit du begreifst, weshalb ich gesagt habe, dass ich ein Monster bin. Ich bin
ein Monster, Evie. Aber ich bin nach wie vor dein
Monster. Und jetzt liegt es an dir, ob du das Risiko eingehen willst oder ob du dein Leben so weiterführen möchtest, wie bisher.«
So habe ich Demon noch nie gesehen. Ihr gesamter Leib bebt vor Anspannung. Ihre Finger quetschen meine Hände zusammen und ihr Gesicht ist ... aufrichtig. Sie starrt mich nicht an, so wie sonst, sie sieht mir aufrichtig in die Augen. Eine aufrichtige Bitte, ihr Glauben zu schenken.
»Warum hast du mir das nicht erzählt, als du das letzte Mal in Austin warst?«
»Ich wollte es, aber ich war noch nicht bereit.« Sie hebt meine Hände an und küsst meine Fingerspitzen. »Verzeih mir, Evie. Es hätte nicht geklappt.«
»Hat ... Vaughn dich richtig weggesperrt?« Aus irgendeinem Grund muss ich mir vorstellen, wie er sie in einem dunklen Loch angekettet und erst wieder vor einigen Tagen daraus befreit hat.
»Nein. Er hat nur dafür gesorgt, dass ich dich nicht holen gehe und dabei eine Blutspur von hier bis nach NJ hinterlasse.« Wieder küsst sie meine Fingerspitzen. »Es tut mir so leid. Ich habe nicht alles gesehen, aber Chase hat mir jedes Detail erzählt. Ich schwöre es dir, ich bringe ihn um. Wenn der Typ dich auch nur einmal schief anguckt, dann ...« Unter ihrer Wut quetscht sie meine Finger noch fester zusammen.
»Demon. Nicht.«
Sie erstarrt. Sie scheint sogar die Luft anzuhalten. »Nein, Evie. Nein. Sag nicht, dass es zu spät ist. Das nehme ich dir nicht ab.«
Ich beiße mir auf die Unterlippe, senke den Blick und bemerke, wie zwei Tränen auf den grauen Teppichboden zu meinen Füßen tropfen. »Ich denke, dass du die Wahrheit sagst, Demon. Ich will
, dass es so ist. Weil es die einzige Möglichkeit ist, dir zu verzeihen, dass du mich die vergangenen Monate all das durchmachen lassen hast, während ich davon ausgegangen bin, dass du nur mit mir gespielt hast.« Ich entziehe ihr sanft meine Hände. »Ich schätze, ich wünsche es mir zu sehr
, dass es stimmt. Deswegen weiß ich nicht, ob ich dir glauben kann, oder nicht.«
»Evie.« Sie nimmt wieder meine Hände und hält sie diesmal so fest, dass ich mich nicht losreißen kann. »Du wirst es früh genug erleben, wenn du ...« Sie stockt. Aber nicht, weil sie irgendwer zum Schweigen gebracht hat, sondern weil ich den Blick gehoben und sie einfach angesehen habe.
Wie in Zeitlupe hebt sie die Hand und vergräbt sie in meinem Haar. Und dann küsst sie mich. So fordernd, dass mir die Luft wegbleibt. Forsch schiebt sie ihre Zunge in meinen Mund und seufzt dabei so sehnsüchtig auf, dass ich automatisch zu Wachs werde.
Doch genauso schnell und heftig, wie dieser Kuss begonnen hat, löst sie sich wieder von mir. »Du bist die erste und einzige Person, Evie, die ich von der ersten Sekunde unserer Begegnung an leiden konnte. Bitte mach mir das nicht kaputt.«
»Wo konntest du mich denn von Anfang an leiden?«
»Du weißt genau, dass es so war.«
»Nein, weiß ich nicht. Und belogen hast du mich auch ständig. Warum sollte ich dir denn jetzt überhaupt noch etwas glauben?«
Die Leichtigkeit, die wenigstens für einen Moment zwischen uns entstanden ist, verflüchtigt sich und der schwere Umhang der Enttäuschung, des Misstrauens und der Schuldgefühle senkt sich wieder über uns.
»Du verzeihst mir nicht«, stellt sie tonlos fest.
Ich hebe die Hand und diesmal lässt Demon mich ihre Unterlippe mit den Fingerspitzen betasten, während ihre dunklen Augen mein Gesicht abtasten. Vielleicht ein Vertrauensbeweis ihrerseits.
»Ich weiß es nicht.«
»Was muss ich tun, damit du mir glaubst?« Ihre Stimme ist heiser und erstmalig kommt mir der Gedanken, dass auch Demon in der Lage ist zu weinen.
Mein Daumen verselbständigt sich und streicht über ihre erhitzte Wange. »Nimm mich mit.«
Ein zögerliches Grinsen erklimmt ihr Gesicht. »Das hatte ich doch ohnehin vor.«
»Na klar. Bis dir plötzlich auffällt, dass du nicht bereit
dafür bist.« Wieder senke ich die Lider, schiebe meine Hand allerdings in ihr weiches Haar. »Wenn du mich noch ein einziges Mal hängenlässt, Demon, ist es zu spät.«
»Ich weiß.« Sie legt einen Finger unter mein Kinn und schiebt meinen Kopf in den Nacken. »Und du willst mich wirklich? Ich meine es ernst, Evie. Ich bin ein Monster.«
»Ich bin von Monstern umgeben, falls dir das noch nicht aufgefallen ist. Du bist mir mit Abstand das Liebste.«
Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. »Und was, wenn ich doch ... wenn die Monster in meinem Kopf dein Blut sehen wollen?«
Mein Herz setzt aus und mir ist für einen kurzen Moment, als würde der Sauerstoff in der Atemluft fehlen. »Ich weiß es nicht, Demon. Überhaupt, dass du ständig von diesen Monstern redest, das ... ich weiß nicht, was ich davon halten soll ... wie ich darauf reagieren
soll. Das alles macht mir ehrlich gesagt ziemlich Angst.«
»Mir auch.« Ihre Hand legt sich an meinen Hals und sie zieht mich sanft zu sich. »Vielleicht hilft es, wenn ich es dir rechtzeitig sage. Dann kannst du verschwinden.« Sie seufzt resigniert. »Dummerweise mögen meine Monster die Jagd.« Ihre Lippen landen für einen Moment auf meinen.
Ich bin so ... zwiegespalten. Einerseits sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich Demon vertrauen kann. Aus keinem anderen Grund lasse ich sie so nah an mich heran. Andererseits brüllt mich mein Verstand regelrecht an, dass ich Demon von mir schubsen und laut um Hilfe rufen sollte.
Doch, das ist es nicht, was ich will. Ich will Demon. Ich möchte ihr mein Vertrauen schenken und mit ihr zusammen sein. Und das ist das Einzige, was zählt, oder?
»Wie wäre es, wenn du dir erst einmal vornimmst, mich nicht mehr anzulügen? Egal wie notwendig es dir erscheint. Aufrichtigkeit dürfte uns hier echt weiterhelfen, Demon.«
Sie nickt. »Ich weiß. Ich werde dir alles erklären. Das bin ich dir schuldig.«
»Richtig.«
»Richtig.« Sie drückt mich gegen das Geländer, mein Gesicht in ihren Händen und küsst mich. So lange, bis ich mich ihr vollkommen hingebe und mich nur noch hilflos an ihr festhalte.
Demons Finger wandern zu dem Reißverschluss in meinem Rücken. Gemächlich zieht sie ihn auf, während sie sanft meine Halsbeuge küsst, die empfindliche Stelle unter meinem Ohr und dann behutsam mein Ohrläppchen zwickt.
Mit einem leisen Rascheln fällt mir das gesamte Kleid zu den Füßen.
»Wieder diese verdammte Spitzenunterwäsche«, schimpft sie, doch ich spüre, wie sie die Lippen an meinem Ohr zu einem Schmunzeln verzieht und auch ich lächle schüchtern.
Während ich noch immer ziellos nach Halt suche und schließlich mit beiden Händen in Demons Schopf greife, lässt sie ihre Hände über meinen Po wandern. Ihre Finger gleiten unter den spitzenbesetzten Stoff und bohren sich in meine Haut.
Sie stößt ein leises Seufzen aus und zieht mich fest an sich. Erneut bohrt sie ihre Zähne in mein Ohrläppchen, danach in meine Wange und daraufhin in meine Unterlippe. Ihre Zungenspitze streichelt die Stelle und dann küsst sie mich wieder, während sie meinen Slip Stück für Stück hinunterschiebt, bis er mit einem zittrigen Keuchen meinerseits auf die gelben Tüllberge zu meinen Füßen fällt.
Demons Mund streicht über meine Wangen, zurück zu meinem Ohr. Die Finger ihrer rechten Hand wandern meine Seite entlang, bis zu meinem Venushügel. Angespannt beiße ich die Zähne zusammen, als Demon mich behutsam streichelt.
Sofort scheint sie zu merken, dass ich mich verkrampfe, denn sie lacht mir leise ins Ohr: »Angst vor mir oder Angst davor, dass uns jemand erwischen könnte?«
»Beides?«, hauche ich und ringe nach Luft, als sie zwei Finger zwischen meine Schamlippen gleiten lässt.
»War das eine Frage, Engelchen?«
Ich schüttle den Kopf, vergrabe mein Gesicht an ihrem Hals und umklammere den dicken Stoff ihrer Jacke.
Demons freie Hand versenkt sich in meinem Haar. »Angst davor, was ich der Person antun könnte, die uns erwischt?«
Ich nicke, obwohl mir diese Möglichkeit erst klar ersichtlich erscheint, nachdem Demon sie ausgesprochen hat.
»Du hast mich nie richtig wütend gesehen, Evie«, wispert sie. »Ich war
wütend, als ich erfahren habe, was Barry dir angetan hat. Ich bin es nach wie vor. Wenn er dich noch einmal auch nur entfernt zu Gesicht bekommt, wird er meine volle Wut zu spüren bekommen.« Demon legt die Hand an meine Wange und bringt mich dazu, sie anzusehen. »Das Gleiche gilt für jeden anderen, der dich zu Gesicht bekommt, wenn ich es nicht möchte. Vor allem in einer Situation wie dieser.« Ihre andere Hand, die sich noch immer an einem viel delikateren Ort befindet, beginnt einen gewissen Punkt zu massieren, der mich leise aufstöhnen lässt.
»Gut?« Sie lehnt ihre Stirn an meine und ihr Mund verzieht sich zu einem Lächeln.
Ich nicke und werde ein wenig rot.
Unvermittelt lässt sie von mir ab und zieht mich hinter den Teil der Balustrade, der sich genau gegenüber des Treppenabsatzes befindet. Insofern jemand herkommt, wird er uns hier als Letztes entdecken.
Noch bevor ich weiß, wie ich mich verhalten soll, drückt Demon mich erneut gegen das Geländer. »Halte dich hier fest«, murmelt sie auf meinen Mund und geht sogleich vor mir auf die Knie.
»Demon nicht!«
Sie schaut zu mir auf und ihre Augen glitzern spöttisch. »Warum nicht? Hat das nie jemand bei dir gemacht?«
»Nein. Doch.« Meine Wangen erhitzen noch mehr, ich schüttle panisch den Kopf und habe größte Schwierigkeiten, Demons Blick standzuhalten.
»Du kannst ja in Ruhe überlegen, wie du dich entscheiden willst und so lange mache ich das hier ...« Sanft küsst sie meinen Bauch, meinen Venushügel und dann meine Schamlippen. Gemächlich lässt sie ihre Zunge über die Spalte gleiten. Daraufhin etwas fester. Ihre Hände umfassen meinen Po und bohren sich mit jedem seufzenden Atemzug, den Demon ausstößt, tiefer in mein Sitzfleisch.
Ich beiße mir auf die Unterlippe und kann auf einmal nicht mehr den Blick von dem abwenden, was Demon dort mit mir anstellt.
Ihre rechte Hand erreicht die Rückseite meines Schenkels und wie automatisiert rücke ich näher an Demon heran und lege ihr das Bein auf die Schulter. Ihre Hände wandern zu meinem Becken und halten es, als Demons Zunge sich zu einer Stelle vorarbeitet, wo sich noch nie zuvor ein Mund befand. Während sie mich fest und nachdrücklich leckt, bohren sich ihre Finger erneut in mein Fleisch, diesmal ziemlich schmerzhaft.
»Oh, verdammt«, keuche ich und drücke meine Nägel in das harte Holz der Balustrade, als Demons Zunge sich in mir versenkt und sie ihren Daumen zur Hilfe nimmt, um erneut meine Klit zu massieren.
Mein Atem wird immer lauter und auch Demon stöhnt unter und in mir. Ihre Hände graben sich in meine Haut, fixieren mich an Ort und Stelle, während ihre Zunge und ihr Daumen immer fordernder werden.
»Leg dich hin«, befiehlt sie auf einmal, als mein Herz vor Sehnsucht nach der rettenden Erlösung zu zerbersten droht. Ich falle mehr in mich zusammen, als dass ich mich wirklich hinlege.
Und da ist Demon schon über mir. Hektisch schält sie sich aus ihrer Jacke, wirft diese beiseite, stützt sich mit einer Hand neben meiner Schulter ab und streicht eine Strähne aus meinem Gesicht. »Du bist so wunderschön.« Als sie mich küsst, schmecke ich meine eigene Erregung.
»Soll ich ...« Ich beiße mir auf die Unterlippe und merke, wie ich von neuem erröte. »Soll ich irgendetwas ... machen?«
Demon schmunzelt. »Nein. Diesmal nicht.« Ihre Hand wandert wieder meinen Leib hinunter, zwischen meine Beine.
Sie beugt sich über mich, so dicht, dass ich ihren Atem auf meinem Mund spüre. Ihre Lippen senken sich auf meine und noch während sie keuchend ausatmet, dringt sie mit zwei Fingern in mich ein.
»Fuck, ich bin endlich in dir.« Ebenso wie ich stöhnt sie laut auf, stößt immer wieder ihre Finger in mich, reibt genau den richtigen Punkt.
»Scheiße, ja!« Ich presse meine Lippen auf ihre und bäume mich unter ihr auf, während mein Unterleib instinktiv die festen Bewegungen ihrer Hand pariert.
Und dann hält die Zeit für mich an und ein Schauer breitet sich von meinem Innersten in meinem gesamten Körper aus, bis zu den Zehenspitzen und darüber hinaus. Mein Atem überschlägt sich, mein Herz droht zu explodieren und das Letzte, was ich höre, ist Demons leises Lachen, nachdem ich ihr die drei Worte gesagt habe, die mir irgendwie schon seit unserer ersten Begegnung auf der Zunge liegen.