Prolog

Als Scott sich eine Zigarette anzündet, muss Christopher auf dem Rücksitz das Fenster herunterlassen. Sie sind noch vor den Hügelausläufern von Hollywood, haben nicht mal seinen Block hinter sich gelassen. Auf beiden Straßenseiten sind die Häuser für Halloween geschmückt – Kerzen in Kürbissen, leuchtende Gespenster, sprechende Hexen mit Haaren aus Stroh, Grabsteine und Spinnweben. Nachdem sie die halbe Wohnstraße durchfahren haben, leuchtet das kränkliche Orange des runden 76-Tankstellenschilds vor ihnen auf. Hinter Christopher wird das zweistöckige gemauerte Traumhaus, in dem er mit seinen Eltern lebt, immer kleiner. Durch das einen Spaltbreit geöffnete Fenster zwängt er den Kopf ins Freie. Weiter lässt er das Fenster nicht herunter, weil er vor Scott nicht als Weichei dastehen möchte. Oder weil er heute Nacht nicht klar denken kann. Sonst wäre er ja nie in das Auto gestiegen.

Über ihm schließen sich die uralten Straßenbäume in einer tröstlichen Umarmung. Gegenüber der 76-Tankstelle ist ein Gelson-Gourmetsupermarkt. Ein paar Schritte weiter gibt es einen Coffeeshop, einen Comedy-Club und ein für seine Crêpes bekanntes Restaurant.

»Wo ist Karen?«, fragt Scott und stößt hörbar eine Rauchwolke aus.

»Sie muss lernen. Sie schreibt nächste Woche Bio. Mrs –«

»Ruiz. Ja, die hatte ich auch.«

»Fuuuuuck«, sagt der Junge auf dem Beifahrersitz. »Die war echt geil. Streng, aber geil.«

Christopher weiß, dass der Junge Erik heißt. Erik und Scott sind in der Abschlussklasse der Harvard-Westlake School, einer privaten Highschool zur Vorbereitung auf die Universität, in die Christopher gerade aufgenommen wurde. Scotts und Eriks Väter sind beide hohe Tiere beim Fernsehen, die neun Monate im Jahr unterwegs sind und von Location zu Location tingeln – New York, Vancouver, Atlanta, weiß Gott warum gerade dorthin. Die Mütter von Erik und Scott arbeiten nicht.

»Außer Haus.« In Gedanken hört Christopher, wie ihn seine Mutter korrigiert. »Sie arbeiten nicht außer Haus

Er weiß nicht, warum er jetzt an seine Mutter denkt. Sie war zum Abendessen nicht zu Hause. Er kann sich nicht daran erinnern, wann das zuletzt überhaupt mal der Fall war. Sie hat ihm auch keine Nachricht geschickt und gefragt, wo er ist. Sie war nicht da, um ihn aufzuhalten. Doch noch während er das denkt, weiß Christopher, dass das nur eine Ausrede ist.

»Wie weit ist es noch?«, fragt Christopher Scott.

»Eine Stunde, wenn viel Verkehr ist. Aber um die Uhrzeit sollte es schneller gehen.«

»Scheißverkehr«, sagt Erik.

Christopher hat gehört, dass Erik beim Aufnahmetest für die Universität die volle Punktzahl erreicht hat. Heute Nacht und hier im Auto ist das kaum zu glauben, weil sein Wortschatz vor allem aus »Fuck«, »Scheiß« und »Geil« besteht.

Auch Christopher sollte eigentlich für Bio lernen. Er sollte bei Karen sein, auf ihrem Bett sitzen und die Zimmertür einen Spalt offen lassen, damit ihre Eltern, beide Frauenärzte, immer ein Ohr darauf haben können, ob nicht das passiert, was zu ihrem Lebensunterhalt beiträgt.

Gleich nach der Auffahrt auf den 101 South gibt es einen Billardsalon. Christophers Eltern lachen immer, wenn sie daran vorbeifahren, und seine Mutter berührt Dads Hand. Irgendwas verbinden sie damit, eine Erinnerung, von der er ausgeschlossen ist. Etwas, bevor es ihn gab.

»Hey, Mann, du musst nach Süden, das ist dir schon klar, oder?«, ruft Erik plötzlich. »Und zwar hier.«

Obwohl Christopher noch zu jung zum Autofahren ist, weiß er, dass das eine vertrackte Auffahrt ist – eine achtspurige Straße, oder zumindest sieht es so aus, und Scott muss die Spuren schneller wechseln, als er auf den Freeway einfädeln kann.

Vielleicht ist immer noch Zeit, es nicht zu schaffen.

Aber Christopher will es schaffen. Er weiß tief in seinem Innern, irgendwo hinter seinem flauen Magen, dass ihn das retten wird, was sie heute Nacht tun.

Er denkt an Karens Zimmer, die kratzige Tagesdecke mit rosa und lila Blumen, die Fransen, die vom Bett bis zum Boden reichen. Er denkt an die Dinge, die er mit Karen tun will, aber nicht kann, weil ihr Zimmer so etwas Unschuldiges hat.

Aber in Wahrheit ist er selbst auch unschuldig.

Nur mit seinem Kopf stimmt was nicht. Er wird die düsteren Gedanken einfach nicht los: was er mit Karen gerne anstellen würde, wo er etwas hineinstecken möchte, wie er sie schreien hören will. Er denkt an all das, und hinterher fühlt er sich schuldig und allein.

Er hat schon überlegt, sich die Pulsadern aufzuschneiden.

Das war, bevor Scott ihm zum ersten Mal eine Ecstasy-Pille zugesteckt hatte.

»Glaubt ihr, dass es da was zu essen gibt?«

»Was?«

»Da, wo wir hinfahren«, sagt Erik. »Ich hab Hunger.«

Christopher hat Erik bisher bloß ein paar Mal getroffen. Genau wie Erik ist Christopher schlau, aber er ist zu jung, zu unerfahren.

Christopher denkt noch an seine Mutter, obwohl er bald zum ersten Mal Heroin nehmen wird.

»Ja, was Mexikanisches«, sagt Scott, und Erik stößt schnell ein Lachen aus, damit Scott weiß, dass es okay ist, wenn er rassistische Witze macht. Aber sein Lachen bricht ab und wird zum Seufzer. Er muss verstanden haben, dass das, was Scott gesagt hat, falsch ist.

»Ich glaub nicht, dass wir hinterher noch Hunger haben«, sagt Christopher.

»Was? Hast du’s denn schon mal genommen?«, fragt Scott. Christopher spürt den Blick des Älteren im Rückspiegel. Eisblau. Selbst im Dunkeln kann Christopher das erkennen.

»Nein. Ich … ich hab’s nur gehört.«

»Wahrscheinlich von Monty«, sagt Erik.

Monty ist ihr Dealer. Er kann das harmlose Zeug besorgen – Hasch, Ecstasy, Acid. Er ist einundzwanzig und studiert Jura an einem Junior College in Simi Valley. Bei Heroin sieht er eine moralische Grenze. Aber vermutlich hat er nur nicht die richtigen Beziehungen.

»Monty macht nichts mit Heroin«, sagt Scott.

Keiner von ihnen hat bisher was damit gemacht.

Christopher weiß nicht, warum Scott und Erik gerade heute Nacht ausgewählt haben, um Giftpulver zu schnupfen. Er weiß nicht einmal genau, warum er Ja gesagt hat. Er weiß nur, dass sich in seinem Inneren etwas ändern muss. Er braucht einen Neustart, ein Upgrade, und obwohl er klug genug ist, zu wissen, dass Heroin das noch bei niemandem geschafft hat, ist er verzweifelt genug, es auszuprobieren.

Er überlegt, ob seiner Mutter ein süchtiger oder ein toter Sohn lieber wäre.

»Wie heißt das noch mal? Wohin wir fahren?«

»Huntington Park«, sagt Scott.

»Noch nie gehört«, sagt Erik, als ob er ganz L.A. wie seine Westentasche kennen und wissen würde, wo überall Heroin zu kaufen ist.

Jetzt, kurz nach Mitternacht, braucht Scotts Auto für die Fahrt von Hollywood Hills bis Huntington Park neunundzwanzig Minuten. Christopher macht sich nicht allzu viel aus dem echten Hollywood, durch das Horden von Touristen in knielangen Hosen stapfen, Selfies machen und in Fast-Food-Ketten essen, obwohl sie in L.A. sind, einem Gourmet-Mekka. Einem Gourmet-Mekka auch für den schmalen Geldbeutel. Nur sind die kleinen pastellfarbenen Häuser mit ungepflegtem Rasen und vergitterten Fenstern nicht das, was Touristen erwarten.

Durch Downtown bewegt sich der Verkehr auf dem 101 nur im Schneckentempo. Christopher dreht sich um und betrachtet die Musiker des L.A. Philharmonic Orchestra, die auf die ganze Flanke eines Wolkenkratzers gemalt sind und ihn anstarren – eine Violinistin mit kastanienbrauner Betonfrisur, ein Cellist im Frack und mit nach hinten gegelten grauen Haaren. Ob sie wohl gerade in diesem Moment spielen, während er auf dem Rücksitz von Scotts Range Rover durch die Stadt fährt, um Heroin zu kaufen? Nein, dafür ist es zu spät.

Scott nimmt die Ausfahrt 1A vom 101 South auf die Seventh Street und biegt dann nach Süden in die Sante Fe Avenue, eine Straße, von der Christopher bis heute Nacht nie gehört hat. Viele Häuser hier könnten genauso gut in Hollywood stehen. Sie haben die gleichen pastelligen Farben – Hellgelb, Babyblau, Orangerosa – und vergitterte Fenster. Bloß Touristen gibt es keine. Hier sind nur Latinos. Ein dicker Mann in einem Arbeitshemd mit aufgesticktem Namen lässt einen Pitbull kacken. Ein Junge und ein Mädchen sitzen auf dem Randstein und knutschen sich unter einer Straßenlampe nieder. An einer roten Ampel hört Christopher aus dem offenen Fenster eines Eckhauses kurze, brutale Lachexplosionen.

An der Kreuzung von Santa Fe und Zoe entdeckt Christopher Avila’s El Ranchito, ein mexikanisches Restaurant mit rot-grüner Markise und Chili-Lämpchen als Weihnachtsdeko. Jetzt erkennt er den wahren Unterschied zwischen Hollywood und Huntington Park. Vor dem Restaurant ist ein leerer Parkplatz mit mindestens zehn Stellplätzen, fünf auf jeder Seite. Ein Schild erklärt, dass Parken kostenlos ist.

In Hollywood gibt es keine kostenlosen Parkplätze, selbst wenn der Laden, zu dem der Parkplatz gehört, geschlossen ist. Es ist selbstverständlich albern, wenn er so tut, als käme er aus Hollywood. Er wohnt in Hollywood Hills, den Hügeln über der Touristenfalle, was genauso gut ein anderer Landesteil sein könnte.

»Hier ist es, wo sie’s verkaufen«, sagt Scott.

Bis jetzt hat Christopher überhaupt nicht daran gedacht, Scott zu fragen, woher er die Info hat. Gerade er sollte es eigentlich besser wissen. Schlauer sein. Christophers Eltern haben schließlich mindestens vierzig Riesen im Jahr hingeblättert, damit er schon seit der Vorschule eine private Ausbildung erhält, und er hatte nicht mal den Grips gehabt zu fragen, ob dieser Heroindeal eine Falle sein könnte.

»Im Restaurant?«, fragt Erik. »So als Nachschlag zu Nachos und Salsa?«

Auch rassistisch, denkt Christopher, aber die beiden sind älter als er, und er möchte das haben, was sie kaufen wollen und weswegen sie hier sind.

»Nein, das Restaurant hat nichts damit zu tun«, sagt Scott. »Es ist zu. Sieht man doch.«

Erik starrt aus dem Autofenster, als erwarte er, dass die dunklen Fenster von Avila’s El Ranchito plötzlich aufgerissen werden, im Inneren das Licht angeht, Mariachis aufspielen und Betrunkene grölen.

Als die Ampel vor ihnen auf Grün schaltet, kommt ein Junge auf einem Rad, für das er viel zu groß ist, um die Ecke gefahren. Er ist ungefähr fünfzehn, so alt wie Christopher, auch wenn man ihn schlecht schätzen kann, weil er so dünn ist und auf einem Kinderfahrrad sitzt, das einen viel zu langen Sattel hat und keine Vorderbremse. Das weiß Christopher, weil ihm sein Vater auch so ein Teil gekauft hat, als er sechs war.

»Ist das einer von denen?«

»Weiß ich doch nicht«, sagt Scott.

Christopher denkt, dass er seine Ahnungslosigkeit nicht so offen zugeben würde, wenn er die ganze Aktion eingefädelt hätte. Er hätte sich außerdem vorher schlau gemacht über die Gang und die Leute, von denen sie das Zeugs kaufen wollen.

Der Junge radelt so nah zu ihnen, dass er ihre Gesichter sogar durch die getönten Scheiben erkennen könnte, aber er sieht sie nicht an. Stattdessen dreht er mit dem Rad einen Kreis, den er zur Acht erweitert. Christopher hört das Geräusch der Reifen vor dem Fenster. Es ist ein eleganter Tanz, den der Junge auf seinem Rad aufführt, langsam und träge, so als bewege er sich unter Wasser.

Bisher hat Christopher gar nicht gemerkt, wie müde er ist.

»Glaubst du, er hat uns gesehen?« Wieder Erik.

»Weiß ich nicht.«

Mein Gott, Scott, möchte Christopher sagen.

»Was machen wir jetzt?«

»Ich hab das Geld«, sagt Scott, als hätte ihn jemand danach gefragt. Hat aber keiner.

Jetzt kommt der Junge zurück und fährt so nah an die Fahrerseite des Range Rovers heran, dass er mit dem Fingernagel am Lack kratzen könnte, wenn er wollte. Christopher denkt, dass er genau das wollen würde, wäre er der Junge auf dem Rad.

»Wirf’s raus«, hört Christopher. Die Stimme gehört weder Scott noch Erik. Sie ist heller, mit einem leichten Akzent. Es muss der Junge auf dem Fahrrad sein.

Scott tastet nach der Supermarkt-Plastiktüte, ein Relikt aus früheren Zeiten, noch vor dem Plastiktüten-Verbot in Los Angeles. Christopher fragt sich, ob die Haushälterin von Scotts Eltern auch welche gebunkert hat, einen Haufen zusammengeknüllter Tüten im Schrank unter der Spüle. Die Haushälterin seiner Eltern hat das.

Scott blickt nach links und rechts, so als wollte er die Straße überqueren und nicht nach Cops oder Gangstern Ausschau halten, aber es kommen keine Autos. Er lässt die Plastiktüte aus dem Fahrerfenster fallen, so dass der Latinojunge gerade noch rechtzeitig auf dem Fahrrad umdrehen und sie aufheben kann, ehe er damit um die Ecke verschwindet.

Keiner sagt etwas. Sie warten. Die Sekunden tröpfeln dahin wie Wasser aus einem kaputten Wasserhahn, von dem man eigentlich meinte, ihn repariert zu haben.

Erik seufzt. Scott umklammert das Lenkrad so fest, dass die Knöchel weiß hervortreten.

»Weißt du, wer das war?«

»Nein.«

»Kann es sein, dass der gar nicht zu denen gehört? Und sich einfach unser Geld gekrallt hat?«

Scott antwortet nicht, wahrscheinlich weil er die Schnauze voll hat, zuzugeben, dass er’s nicht weiß.

»Vielleicht sollten wir einfach fahren«, schlägt Christopher vor, als er auf der Uhr am Armaturenbrett sieht, dass inzwischen fünf Minuten vergangen sind.

»Das können wir denen nicht durchgehen lassen«, sagt Erik.

Christopher muss nicht fragen, wen er mit »denen« meint. Für Erik ist das gleichbedeutend mit »die anderen«. Schwarze, Latinos, sogar Asiaten, wenn er von Autofahrern spricht. Erik selbst fällt das gar nicht auf, und wenn Christopher ihn darauf hinweisen würde, wäre ihm das bestimmt peinlich.

Scotts Hände fahren über das ganze Lenkrad und hinterlassen Schweißspuren. Die Ampel an der Kreuzung schaltet von Rot auf Grün.

Dann taucht ein älterer Typ auf, mindestens Mitte zwanzig, ein kleines schwarzhaariges Muskelpaket. Er schlendert mit den Händen in den Taschen seiner Baggy-Jeans daher. Dazu pfeift er einen Popsong, den Christopher nicht einordnen kann – Pitbull? Nein, Lady Gaga. Er geht um den Range Rover herum, ohne den Wagen zu berühren. Er sieht die Jugendlichen darin nicht an. Er geht einfach weiter, pfeifend, und Christopher hält, genau wie Scott und Erik, die Luft an, bis der Mann an der nächsten Kreuzung hinter dem quietschroten Stoppschild verschwindet.

»Fuckscheiße.« Erik.

»Wir sollten fahren«, sagt Scott.

»Moment mal«, sagt Christopher. Er steigt aus dem Auto, um das Tütchen hinter dem Vorderreifen auf der Fahrerseite aufzuheben. »Er hat was für uns dagelassen.«

Da blinken rote Lichter, merkt Christopher plötzlich, ohne sie eigentlich zu sehen. Denn sie kommen von hinten. Was er sieht, ist ihr Spiegelbild in Scotts schwarzglänzendem Range Rover.

»Heilige Scheiße«, sagt eine Stimme im Auto. Christopher erkennt nicht, ob es Erik ist oder Scott oder beide unisono.

Christopher richtet sich zu voller Größe auf – ein Meter fünfundsiebzig. Er tastet nach dem Türgriff. Blitzartig überfällt ihn die Furcht, dass Scott ohne ihn abhauen könnte. Aber Scott sitzt wie versteinert am Steuer, Christopher steigt ein, schnallt sich an und sagt: »Fahr los.«

Scott zögert. Jetzt sieht Christopher den Streifenwagen des LAPD, die rote Lichtbatterie auf dem Dach blinkt, die Sirenen heulen, und für den Bruchteil einer Sekunde denkt Christopher, dass dieses Jaulen auch der Anfang eines ätzenden Werbejingles sein könnte.

Aber das ist es nicht. Es sind die Cops. Und sie kommen wegen Christopher, Scott und Erik.

»Scott, du musst endlich losfahren«, wiederholt Christopher.

»Scheiße«, sagt Erik.

Einen Sekundenbruchteil bevor der Streifenwagen bei ihnen ist, taucht sie auf. Eine Latina in Cargohose und weißem Achselhemd. Sie ist klein, ein Arm blutig. Ihre Haare sind zu einem langen dicken Zopf geflochten. Sie taumelt auf die Straße, der Streifenwagen muss eine Vollbremsung hinlegen, um sie nicht zu überrollen. Die Stoßstange kommt wenige Zentimeter vor ihren Knien zum Stehen.

Christopher sieht nur den Hinterkopf, nicht das Gesicht, aber von hier wirkt es nicht so, als hätte sie auch nur gezuckt.

»Hilfe!«, ruft sie. »Hilfe.« Beim zweiten Mal ist es eher ein Blöken, so als würde sie die Lautstärke ihrer Stimme auf die Erwartungen der Cops abstimmen, die jetzt aus dem Wagen steigen.

Ihr Anblick weckt Scott aus seiner Trance. Er reißt das Steuer nach links, legt einen U-Turn hin, und als der Range Rover auf der Gegenfahrbahn ist, tritt er aufs Gas.

»Wer zur Hölle war das?«, fragt Erik.