27

Flucht

Die Straße vor Andreas Haus ist so ruhig, dass Lola einen Vogel zwitschern hört. Der Wind bewegt einen Ast über ihr. Als ein Zweig knackt, will sie nach dem Messer greifen, das allerdings nicht in der Tasche ihrer Cargohose steckt. Jack taucht hinter ihr auf, doch vor dem zerschossenen Panoramafenster wirkt dieser Oberschichtweiße fehl am Platz.

»Gehen Sie wieder rein«, schreit Lola. »Ins Bad. Nehmen Sie Ihre Tochter mit, sperren Sie die Tür ab und legen Sie sich in die Wanne. Und rufen Sie die Cops.«

Weiter die Straße runter hört Lola Rufe, und als sie sich nach der Quelle des Lärms umsieht, entdeckt sie eine Frau, die mitten auf der Fahrbahn steht und jemandem oder etwas bereits Verschwundenem hinterherdeutet. Neben ihr steht ein großer weißer Pudel mit fluffigen weißen Locken. Die Leine liegt auf dem Boden.

»Da entlang!«, schreit die Frau, sobald sie Lola sieht. Sie ist schon älter, ungefähr sechzig, und ihre silbrig gesträhnten blonden Haare sind zu einem straffen Pferdeschwanz gebunden.

»Wer ist da entlang?«

»Die, die geschossen haben!«, ruft die Frau.

Ein Auto biegt von der Franklin Avenue in ihre Straße ein. Der Fahrer des schwarzen Volvos mit Sportfelgen und getönten Scheiben beschleunigt. Lola rennt zu der Frau. Sie stößt sie von der Fahrbahn, packt die Leine des Pudels, läuft mit dem Hund zum Gehweg und wirft sich schützend auf die Frau. Die Frau riecht nach Zitrone und Zucker.

»Wollen die uns töten?«, fragt die Frau.

»Sie nicht«, sagt Lola. Noch während sie es ausspricht, wird ihr klar, dass sie von der Frau steigen und sich von ihr entfernen sollte, um sie ihr von Pudel und Schönheitschirurgie erfülltes Leben weiterleben zu lassen. Denn das Rivera-Kartell will nur Lolas Kopf. Und solange sie Lola erwischen, wird es sie nicht stören, wenn sie auch eine Unschuldige töten.

»Hey!« Sie hört eine Männerstimme, noch bevor sie halb aufgestanden ist. Sie weiß, dass sie dem Wagen nicht den Rücken zuwenden darf. Als sie herumwirbelt, sind die Autofenster heruntergelassen, und sie sieht Manuel, Jorge und Marcos. Alle zusammen. Jorge und Marcos haben Manuel auf den Rücksitz verfrachtet, aber immerhin haben sie ihn miteinbezogen.

»Boss, wir holen dich hier raus«, sagt Jorge.

Die weiße Frau hebt den Kopf von dem kurzgeschorenen Rasen. Beim Anblick der drei Latinos in dem aufgemotzten Volvo beginnt sie zu schreien.

»Die waren es«, sagt sie zu Lola.

»Was?«

»Die haben geschossen«, sagt die Frau.

»Was redet die Alte da?« Wieder Jorge.

Manuel versucht es auf Englisch. »Lola, wir sind gerade erst gekommen und wollen dich holen.«

»Da hat er recht«, sagt Marcos und deutet mit dem Daumen auf den Rücksitz.

Lola sieht die Frau an. Die hat keine Angst mehr, sondern steht auf, klopft sich das Gras von der kurzen weißen Hose und geht ebenfalls auf das Auto zu.

»Waren das nicht Sie?«, fragt sie und kneift ihre Augen zusammen. Sie sind blau wie die von Jack und allen anderen in diesem Viertel.

»Ich glaube, Sie sind ein bisschen durcheinander«, meint Lola.

Die Frau schüttelt den Kopf. »Überhaupt nicht. Und ich bin auch nicht verrückt.«

»Natürlich nicht«, sagt Lola. »Aber sehen Sie endlich zu, dass Sie Ihren Hintern nach Hause schwingen.«

Die Frau strafft ihre Schultern, dann sieht sie Lola in dieAugen. »Vielen Dank, dass Sie mich und Donald gerettet haben.«

Eine Weiße mit einem Pudel, der Donald heißt. Scheißwelt, denkt Lola.

»Was für ein Auto haben sie denn gefahren? Die Männer, die Sie gesehen haben?«

»Einen schwarzen SUV. Ganz sauber. Und der Fahrer hat seine Zigarette auf die Straße geworfen. Ich hab seinen Ärmel gesehen. Er hatte einen Anzug an.«

Das sind gute Beobachtungen. Lola sollte es dabei belassen, damit die Frau ihren Spaziergang beenden und mit ihrem Donald-Pudel in ihre Millionenvilla zurückkehren kann, um sich Abendessen zu machen. Aber die Worte der Frau hallen in ihr nach, bis ihr klar wird, dass sie voller Verachtung ausgesprochen waren.

»Und – trägt einer von diesen Ganoven hier einen Anzug?« Normalerweise würde sie ihre Männer niemals als »Ganoven« bezeichnen, aber als sie kurz zu ihnen schielt, grinst sogar Marcos.

»Nein«, sagt die Frau, »ich hab mich getäuscht. Bitte, entschuldigen Sie.«

»Alles cool«, sagt Jorge aus dem Auto heraus. »Boss …«

Wir müssen weg von hier. Lola weiß, was Jorge sagen möchte.

»Wir müssen weg, Lola.« Manuel sagt, was Jorge nicht aussprechen konnte. Jorge und Marcos drehen sich gleichzeitig um und sehen den attraktiven Überläufer des mexikanischen Kartells an.

»Was du nicht sagst, Mann«, sagt Jorge. Marcos stößt ein tiefes, brummendes Lachen aus. Die Weiße ist endlich schlau genug, sich im Powerwalking-Tempo zu entfernen. Lola hofft, dass die Frau ihre Haustür verriegelt und die Polizei ruft, falls Jack ihren Anweisungen nicht gefolgt ist.

Lola zögert, weil am anderen Ende der Straße noch ein Auto stehen muss. Darin sitzt ihr kleiner Bruder Hector am Steuer. Aber als sie den Hügel hinauf in Richtung Hollywood-Schild blickt, sieht sie den Nissan Altima nicht mehr.

»Wo ist mein Bruder?«, fragt sie.

Die drei Männer sehen sich überrascht an.

»Oben auf dem Hügel.«

»Ich seh ihn nicht.«

Drei Augenpaare folgen Lolas Blick. Auf den Gesichtern stellt sich dieselbe Erkenntnis ein – Hector ist nicht da.

Die erste Kugel kommt scheinbar aus dem Nichts und zischt haarscharf an Lolas Ohr vorbei. Sie erinnert sich an das Knacken des Zweigs vor nicht einmal zwei Minuten. Das Geräusch dazu ruft in ihr das Bild eines Männerstiefels hervor, der auf dem Rasen ein kleines Stück Holz zertritt. Sie hatte nach links und rechts geblickt und sogar nach unten, aber nicht nach oben, hinauf in das Geäst der riesigen Eiche am Straßenrand, deren Krone bis über Andreas Haus ragt.

Manuel ist aus dem Auto gesprungen und zerrt sie zurück, obwohl sie schon zu Andreas Haus gestartet ist.

»Der Baum«, sagt sie auf Englisch und dann auf Spanisch.

Manuel zieht eine Waffe und schubst Lola in den Wagen, als wäre sie eine halbleere Sporttasche. Aber Lola krallt sich am hellen Stoff der Innenverkleidung fest und schreit: »Nicht schießen, noch nicht schießen!«

Sie klettert wieder aus dem Auto und tritt mit ihren Sneakers nach Manuel, so als wäre er auf sie losgegangen und nicht der Schütze, der gerade versucht hat, ihren Kopf zu zertrümmern.

»Stopp! Stopp hab ich gesagt!« Lola schreit nie Befehle. Das ist kein guter Führungsstil. Aber jetzt handelt sie instinktiv und schlägt Manuel, der Ziel nehmen will, die Fingernägel ins Gesicht. Er ist so überrascht, dass er die Waffe fallen lässt. In ihre Hände. Und noch überraschter ist er, als sie sie hebt, auf sein Gesicht richtet, zwischen seine schönen Augen zielt, auf die rötliche Haut, die sich an dieser Stelle leicht runzelt.

»Lola, es ist alles okay.« Manuel hebt die Hände, um sich zu ergeben. Lola sieht seine Schultern heruntersacken. Spürt, wie in seinem Körper, den sie besser kennt, als sie zugeben mag, die Adrenalinflut verebbt. Sie kennt die Striemen auf seinem Rücken, die parallel nebeneinander verlaufen, so als wären sie mit Lineal und Skalpell gezogen, aber von dem Gürtel seines Vaters stammen. Sie kennt das rosa-weißliche Gewebe von dem Schnitt, den ihm sein Vater in jener Nacht, in der sich Manuel endlich gewehrt hat, mit einem Messer beigebracht hat. Die roten Handgelenke hat er jedoch nicht von den Handschellen der mexikanischen Polizei, sondern von der Entführung durch eine Bürgerwehr, die gegen das Los-Liones-Kartell kämpfte. Sie hatte ihn gefangen genommen, dann aber nicht gewusst, was sie mit ihm machen sollten. Deswegen hatten sie ihn mit Handschellen gefesselt in ihrer Stadt ausgestellt. Obwohl sie so tat, als würde sie nicht zuhören, hatte Manuel ihr erzählt, wie Frauen und Kinder, von denen viele durch die Gewalt der Los Liones Verwandte und Freunde verloren hatten, ihn mit offenen oder mit fest zusammengekniffenen Mündern angestarrt hatten.

»Ich hab nie ein Kind getötet«, hatte Manuel zu Lola gesagt.

»Steig ins Auto«, sagt Lola jetzt, und Manuel gehorcht, macht sich klein und zwängt sich auf den Rücksitz des Volvos. Lola sieht das Spiel der Muskeln unter seinem weißen T-Shirt und riecht einen Hauch der sauberen tödlichen Bleiche, als er unter ihr durchtaucht.

Der zweite Schuss pfeift an Lolas Kopf vorbei und schlägt in einen Baum hinter ihr ein. Er bohrt sich in die dicke Rinde und zischt kurz, ehe er feststeckt. Wäre sie ein Cop, würde sie die Kugel herausziehen, in eine Plastiktüte stecken und in eine Liste eintragen, um den Schützen zu identifizieren und hinter Gitter zu bringen. Wäre sie ein Cop, müsste sie sich um Dinge wie eine lückenlose Beweiskette, Vorschriften und unberechenbare Geschworene sorgen. Aber sie ist kein Cop. Sie ist Lola.

Sie rennt über die Straße. Sie hört Polizeisirenen. Sie erreicht den Stamm der Eiche, ehe der nächste Schuss mit einem dumpfen Schlag auf den Asphalt klatscht.

Wo ist Hector?

Sie blickt nach oben, und zwischen den Blättern, die der Herbst rot, braun und golden gefärbt hat, sieht sie den Lauf einer Waffe, nicht jedoch das Gesicht des Attentäters. Es ist kein Scharfschützengewehr, vielleicht weil der Schütze annahm, dass er sie nicht aus der Ferne erledigen muss, sondern sobald sie aus Andreas Haus kommt und über ihren kurzgeschnittenen Rasen geht, der mit genau der richtigen Menge heruntergefallenen Laubs gesprenkelt ist.

Im nächsten Augenblick stürzt er sich auf sie. Sie sieht nur die Stiefel, die auf ihr Gesicht zurasen, sie zerschmettern wollen. Dann ist er auf ihr. Der erste Schlag trifft ihre rechte Wange. Die Welt verschwimmt vor ihren Augen, der Baum schwankt wie in einem Herbststurm, der Himmel verdüstert sich. Der zweite Schlag trifft sie links am Kopf und erschüttert Hirn, Knochen und Zähne.

Dann kann sie die Waffe ausmachen, die ihr Angreifer weggeworfen hat, um sie mit Fäusten zu traktieren. Er ist nicht mehr als eine Mischung aus brauner Haut und schwarzen Haaren über ihr. Blut läuft ihr in die Augen, Schmerz benebelt ihre Sinne. Dennoch tasten ihre Finger nach der Waffe, bis sie das warme Metall wie einen sanften Kuss auf der Haut spürt.

Im nächsten Moment hat sie die Waffe in Anschlag gebracht und den Abzug betätigt. Etwas Rotes spritzt aus der braunen Haut des Angreifers, die verschwommene Mischung aus Braun und Schwarz sackt von ihr runter zur Seite.

Sie fasst sich in die Augen, will das Blut daraus wischen, aber das verschmiert es nur weiter und lässt sie noch weniger sehen.

Das Heulen der Sirenen kommt näher, die Cops sind im Anmarsch. Sie denkt an ihre Männer, drei Latinos in einem aufgemotzten Volvo auf der anderen Straßenseite. Sie hofft, dass sie sie zurückgelassen und sich in Sicherheit gebracht haben. Sie hofft, dass Manuel Lucy ermahnt, den Brokkoli zu essen, ehe sie ihre Makkaroni mit Käse verputzt. Dann fällt ihr ein, dass sie Manuel mit einer Waffe bedroht, sie zwischen seine Augen gerichtet hat, und fragt sich, ob er ihr vergibt.

Wo ist Hector?

Noch näher als die Sirenen sind die Schritte, die über die Blätter rascheln, ohne Sorge, sie könnten sich verraten und sie warnen.

Sie spürt eine Männerhand, die ihren warmen Körper hochzieht. »Die Cops.«

»Wir schaffen das.« Manuels Stimme, die Spanisch spricht. Daneben die gedämpften Stimmen von Jorge und Marcos, die sich um den Erschossenen kümmern.

Sie sieht, dass er noch am Boden liegt. Es ist der Mann, der Andrea auf den Stufen der Hall of Justice erschießen wollte.

»Du die Füße, ich die Arme, schnell.«

Die Worte sprudeln in einem einzigen Schwall heraus. Lola hat das Gefühl, sich unter Wasser zu bewegen, beinahe schwerelos, als Manuel sie zum Volvo führt.

Er muss sie loslassen, um den anderen zu helfen, die Leiche auf den Rücksitz zu bugsieren.

In diesem Moment taucht der Nissan Altima wieder auf, und wie aus dem Nichts steht Hector neben ihr.

»Wo warst du?«

»Ich war hier«, sagt er.

Die drei Männer haben die Leiche auf den Rücksitz des Volvos verfrachtet. Für Lola ist kein Platz mehr.

Trotzdem sagt Manuel: »Steig ein.«

»Wir dürfen sie und die Leiche nicht zusammenbringen«, sagt Hector. Die drei anderen Männer stimmen zu.

Gleich darauf sitzt sie auf dem Beifahrersitz des Altima, und Hector fährt hinauf in die Hollywood Hills, weg von dem Mann, den sie getötet hat, weg von den Cops, die in Andreas Straße einbiegen, mit roten blinkenden Lichtern auf den Streifenwagen.

»Das ist das erste Mal«, sagt Hector nach einer Weile. Sie winden sich die schmale Straße empor, die von Baumkronen überwölbt ist.

»Welches erste Mal?«

»Das erste Mal, dass wir allein sind, seit du mich rausgeholt hast«, sagt Hector, und Lola muss ihm recht geben. Als Anführerin fühlt sie sich die meiste Zeit allein, auch wenn sie es kaum einmal ist.

Hector parkt am Anfang eines Wanderwegs. Er hat ein Fenster heruntergelassen, und Lola hört das Plätschern eines nahen Bachs.

»Wo zum Teufel sind wir?«, fragt Lola.

»Da ist ein Wanderweg. Den hab ich entdeckt.«

»Wann?«

»Grad vorhin.«

Hector steigt aus und öffnet ihr die Tür.

»Wir sollten deine Wunden saubermachen.«

Er hat recht. Der Killer des Rivera-Kartells hat sie übel erwischt. Sie hat den salzigen Metallgeschmack von Blut auf den Lippen. Als sie es ablecken will, spürt sie mit der Zunge, dass mehr getrocknetes Blut unter ihrer Nase klebt.

Hector wäscht ihr das Gesicht. Dazu nimmt er Wasser von dem Bach, der näher ist, als Lola vermutet hat. Hectors Hände sind größer, als sie sie in Erinnerung hat, aber womöglich liegt das daran, dass sie nicht aufmerksam genug darauf geachtet hat, wie groß seine Jungenhände geworden sind.

»Ich bin froh, dass du wieder zurück bist«, sagt Lola.

»Zurück wovon? Vom Gefängnis? Aus Mexiko?«

Also hatte ihn das Rivera-Kartell nach Mexiko gebracht.

»Was haben sie mit dir gemacht?« Sie will es eigentlich nicht wissen, aber sie muss danach fragen. Seine Hand ist in ihrem Nacken und stützt den Kopf, während er den bösen Schnitt über ihrem linken Auge säubert.

Hector verfällt in bellendes Gelächter. Sie erschrickt, aber er entschuldigt sich nicht.

»Fuck, was glaubst du denn, was sie gemacht haben?«

»Es tut mir so leid.« Ohne die Unterstützung durch Hectors Hand sackt Lolas Kopf nach vorne. Da schlingt ihr Bruder die Arme um sie und zieht sie an sich. Er riecht nach Schweiß und Mief, so als hätte er tagelang nicht geduscht, aber das kann nicht sein.

»Als du ein kleiner Junge warst und dich gefürchtet hast«, sagt Lola, »hast du genauso geschwitzt wie jetzt.«

»Erzähl mir davon.«

»Du hattest Angst vor Regenschirmen. Als Kleinkind war es so schlimm, dass ich nur einen vor die Tür eines Zimmers legen musste, wenn ich nicht wollte, dass du hineingehst.«

»Hier regnet’s ja auch nie.«

»Nein«, sagt Lola, »das stimmt.« Aber wir hatten trotzdem einen Regenschirm. Warum? Warum hatten wir immer einen Schirm, auch wenn Maria auf der Jagd nach Heroin mal wieder all unseren Kram verkauft hat?

Hector drückt sie noch fester an sich. Dann drückt er sie nach unten. Noch ehe er ihren Kopf unter Wasser drückt, weiß sie, dass es kalt wird.

»Warum?«, bringt sie noch heraus, aber natürlich kennt sie den Grund. Sie schnitt ihm den Abzugsfinger ab. Sie sorgte dafür, dass er wegen eines Mordes, den sie begangen hat, ins Gefängnis kam. Sie befahl ihm einen Mord, für den er nach Mexiko entführt und von einem rivalisierenden Kartell gefoltert wurde.

Sie hat ihn aufgezogen und aus dem Jungen einen Mann gemacht, und jetzt ist dieser Mann gekommen, um sich zu rächen.

Sie will sich wehren, denkt an Lucy, und versucht es. Sie tritt mit den Füßen um sich, aber unter seinem Gewicht ist sie zu schwach und sie bekommt keine Luft. Das Wasser ist eiskalt. Seine Hände umklammern ihren Nacken und drücken sie nach unten. Sie versucht, mit den Händen nach ihm zu schlagen, aber sie ist zu langsam.

Das Letzte, was sie hört, ehe sie aufgibt, ist die Stimme eines anderen Mannes, der etwas ruft, womöglich auf Spanisch. Der Klang wiegt sie in den Schlaf.