Ob die durch die Eifel marschierenden Römer und viele Jahrhunderte später die gegen Napoleon kämpfenden österreichischen Truppen wussten, dass im nahen Seidenbachtal die schönsten Orchideen wachsen? Nachvollziehen können Sie dies, wenn Sie von Blankenheim die Trierer Straße nehmen. Einen Parkplatz finden Sie, wenn Sie an der Schmidtheimer Straße nach links in Richtung Nonnenbach fahren, einen anderen, wenn Sie auf der Trierer Straße weiterfahren, bis der rechts liegende Wald endet. Dort, kurz bevor die Trierer Straße auf die B 51 mündet, liegt ein zweiter, durch kein Schild gekennzeichneter Parkplatz.
Wenn Sie der alten Römerstraße nach Blankenheimer Dorf folgen wollen, müssen Sie nach rechts gehen, wollen Sie in das Seidenbachtal, folgen Sie bitte den Richtungspfeilen auf dem Schild „Eifelschleifen: Auf den Spuren der Römer“. Überqueren Sie zunächst die Straße und gehen auf der rechten Seite, bis ein für Fahrzeuge gesperrter Weg abzweigt. Am Anfang dieses Weges steht neben dem Schild „Naturschutzgebiet“ die Aufforderung: Befahren der Fläche verboten.
Wenn Sie nun den Weg hinunter in das Tal wandern, folgt zur Rechten eine Orchideenwiese nach der anderen. Es sind Schutzwiesen der NRW-Stiftung. Sie waren am 19.06. 21 ein Blütenmeer, übersät mit heranwachsenden Mückenhändelwurz-Orchideen und vielen Vogel-Nestwurz-Orchideen. Auch Waldhyanzinthen standen an den Pfaden.
Falls Sie nicht dem Wanderweg „Auf den Spuren der Römer“ folgen wollen und zum immer gut gefüllten Parkplatz an der Straße nach Nonnenbach gefahren sind, erwarten Sie Mitte Juni noch schönere Orchideenwiesen. Das wissen viele. Deshalb werden Sie hier auf andere Besucher treffen.
Wenn Sie ihr Fahrzeug geparkt haben, gehen Sie bitte einige Schritte zurück und rechts in den Wiesenweg. Beachten Sie bitte die Verhaltensregeln unter dem Naturschutzschild.
Nach einigen Schritten in das Tal sehen Sie an den markierten ausgetretenen Pfaden Pfähle mit blass-gelb-grünen Köpfen. Wenn Sie diesen Pfählen auf die Höhe folgen, erblicken Sie in Pulks stehende Mückenhändelwurze mit hellgelben Vogelnestwurzen in den verschiedenen Blühstadien. Am 21.6.2021 waren viele noch nicht völlig verblüht.Direkt am Pfad standen zwei zarte, häufig fotografierte Brändele.
Noch begehrter als Motiv war das oben auf dem Hügelgrab stehende Naturdenkmal: die Süntelbuche, äußerlich unscheinbar, aber innen eine Buchenkathedrale. Sie müssen von der Buche nicht auf die Straße gehen, sondern können auf der Höhe den rechten Pfad zurück zu ihrem Fahrzeug nehmen. Das Seidenbachtal wird Ihnen als ein Premium-Orchideen-Biotop in Erinnerung bleiben.
