Sie steigt hinab in den Keller und sammelt ihre Gedanken. Ihr ist klar, dass das die einzige Gelegenheit sein wird, mit ihm zu sprechen, sie hat keine Zeit gehabt, Zem Bescheid zu geben, dass er herkommen soll, folglich wird sie nun allein versuchen müssen, Mafram zum Reden zu bringen. »Es ist wichtig, sich mit denen zu unterhalten, die einen nicht ausstehen können«, hat Dombro immer gesagt. »Man muss ihren Hass spüren. Um den Fall zu begreifen.«
Sie betritt den Raum. Die Wärter haben Mafram auf einen Blechstuhl gesetzt. Er ist mit Handschellen und Ketten an einen Stahltisch gefesselt. Sie schaut ihn an und muss sich eingestehen, dass sie beeindruckt ist. Als sie im Sturm hinter ihm hergerannt ist, war er nur ein Körper. Aber jetzt steht sie Jon Mafram gegenüber, dem Gesicht, das sie tausendmal am Bildschirm gesehen hat. Dem Mann, nach dem mit vereinten Kräften gefahndet wurde, dem Rebellen. Jon Mafram, dem ehemaligen Mitglied der Direktionskommission. Sie muss sich zwingen, dass kein Gefühl der Ehrfurcht in ihr aufsteigt. Sie nimmt Platz. Irgendwie hat sie den Eindruck, dass er sie neugierig betrachtet. Sie sagt erst einmal gar nichts, lässt sich Zeit. Endlich fängt sie an zu reden, ganz schlicht, ohne Drohungen, mit einer Höflichkeit, die er sofort bemerkt. Sie spricht ihn mit »Herr Mafram« an. Sie gibt ihm keine Befehle. Sie erklärt, sie arbeite an der Aufklärung einer Mordserie, die auf den ersten Blick in keinerlei Verbindung zu ihm steht. Trotzdem könne er ihr vielleicht helfen. Seine Aussage hier habe absolut nichts mit den Ermittlungen gegen ihn zu tun. Sie drückt sich so freundlich wie möglich aus. Bis er sie unterbricht:
»Sie waren es, oder?«
Sie starrt ihn verständnislos an.
»Sie waren es, die mich verhaftet hat.«
Sie kneift die Lippen zusammen.
»Ja«, antwortet sie knapp. Das abzustreiten, wäre absurd.
»Warum überlassen Sie ihm die Bühne?«
Erneut schweigt sie und fragt sich, ob sie seine Anspielung richtig verstanden hat.
»Dem, der sich jetzt vor den Kameras brüstet …«, stellt er klar und bewegt dabei die Hände so, dass seine Ketten rasseln. »Warum lassen Sie sich von ihm die Show stehlen?«
»Was macht das schon?«, gibt sie mit einer Gelassenheit zurück, die sie selbst erstaunt. In ihrer Stimme liegt keinerlei Bedauern, sie stellt keine falsche Attitüde zur Schau. Sie merkt, dass Cals Verhalten sie wirklich völlig kaltlässt.
Mafram mustert sie einen Augenblick und lächelt, die Fältchen an seinen Augenwinkeln zucken. Er erweist sich erneut als gesprächsbereit, da er sich erkundigt:
»Was wollen Sie von mir?«
»Sie kramt ein Foto von Pamuk hervor und hält es ihm hin.
»Kennen Sie diesen Mann?«
Er betrachtet es eine Weile und hebt dann den Kopf.
»Ja.«
»Können Sie mir sagen, wie Sie ihn kennengelernt haben?«
»Er hat sich in einer bestimmten Angelegenheit an mich gewandt.«
Sie wundert sich, dass das Ganze so einfach geht. Sie wartet darauf, dass die Unterhaltung eine Wendung nimmt und er ihr mit einem spöttischen Lächeln zu verstehen gibt, dass er sie bloß zum Narren gehalten hat und dann nichts weiter zu dem Thema sagt.
»Was war sein Anliegen?«, möchte sie wissen.
Jon Mafram sieht sie scharf an.
»Man wird mich verurteilen«, sagt er. »Keine Ahnung, wo ich den Rest meines Lebens verbringen werde. Wahrscheinlich werden sie mich irgendwie um die Ecke bringen. Was lässt Sie annehmen, dass ich Ihnen helfe? Möchten Sie sich BreakWalls anschließen? Lachen Sie nicht. Es ist vielleicht an der Zeit, dass Sie sich die Welt um sich herum genauer anschauen.«
»Herr Mafram, ich bin nicht zum Vorstellungsgespräch hier.«
»Schade. Denn wenn Sie Auskünfte haben wollen, müssen Sie sich anstrengen, um mich für Ihr Projekt zu begeistern.«
Sie denkt nach. Sie hat das Gefühl, dass sie ehrlich zu ihm sein muss.
»Sie haben recht. Ich lege die Karten auf den Tisch. Was ich Ihnen jetzt sage, ist vertraulich. Wenn Sie das später verwenden, streite ich alles ab.«
»Solche Ankündigungen habe ich gern«, flüstert er lächelnd.
»Ich ermittle in zwei Kriminalfällen. Dem Mord an Pamuk und dem an einer Frau. Die Spur führt zu einem Mitglied des Gesundheitsausschusses. Das macht die Dinge kompliziert. Ich muss mir meiner Sache absolut sicher sein, um die Untersuchungen voranbringen zu können. Und deswegen brauche ich Sie. Ich will herausfinden, wer Pamuk war, welche Absichten er verfolgt hat und wer ein Interesse daran hatte, ihn aus dem Weg zu räumen.«
»Schwören Sie mir …«
Gespannt wartet sie darauf, dass er sich etwas deutlicher ausdrückt.
»Wenn tatsächlich ein Mitglied des Gesundheitsausschusses den Mord begangen hat, schwören Sie mir, dass Sie alles tun werden, um ihm das Handwerk zu legen.«
»Das ist mein Beruf«, antwortet sie ein bisschen reflexartig.
»Hören Sie auf! Das sind nur schöne Worte. Schwören Sie mir, dass Sie alles unternehmen werden, damit die Affäre nicht unter den Teppich gekehrt wird, dass Sie sich Ihrem Vorgesetzten widersetzen werden, der Sie erst freundlich auffordern und Ihnen dann befehlen wird, die Sache zu vertuschen.«
Sie weiß, er hat recht. Genau so wird es kommen, wenn Kanaka tatsächlich nervös wird. Recht weit wird sie nicht gehen können.
»Ich schwöre es«, sagt sie ernst.
»Wie heißen Sie?«
»Salia Malberg.«
»Nach dem, was ich Ihnen jetzt erzähle, Salia, werden Sie anders als die anderen sein. Wenn Sie glauben, was ich Ihnen sage, können Sie nicht mehr mit ihnen lachen und arbeiten. Das ist einfach so. Aber ich nehme an, wenn Sie mich hier ganz allein aufsuchen, haben Sie sowieso schon irgendwie begriffen …«
Er redet mit ruhiger Stimme und wirft ihr von Zeit zu Zeit einen prüfenden Blick zu, um sich zu versichern, dass sie seinen Ausführungen folgt und sie versteht.
»Pamuk hat mich über einen BreakWalls-Aktivisten kontaktiert. Wir haben ein Treffen vereinbart. Er hat mir erklärt, dass er zwar meine politischen Ziele nicht teilt, aber etwas für mich hat. Etwas ganz Großes, das die Kommissionen ins Wanken bringen würde.«
Er macht eine Pause.
»Haben Sie schon mal von den Eternytox-Implantaten gehört?«, fährt er in didaktischem Ton fort.
»Ja.«
»Die sogenannten Besten von uns bekommen so etwas. Die Auserwählten. Ein Geschenk der Meritokratie. Die Implantate halten nicht ewig, aber fast. Man stirbt garantiert nicht an einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall. Und zieht sich keine neurologischen Krankheiten zu. Kurzum, man lebt zehn, zwanzig Jahre länger und bleibt auch noch bei guter Gesundheit. Stellen Sie sich vor, was man alles anstellen kann, wenn man weiß, dass man mit fünfundsechzig oder sogar noch mit neunzig topfit ist. Dann ist das hohe Alter auf einmal nicht mehr die Zeit, in der man an zahlreichen Gebrechen leidet, sondern der Moment, in dem man das Leben genießen kann.«
»Ich kapiere nicht, was das mit dem Fall zu tun hat …«
»Ich komme gleich darauf. Die Eternytox-Implantate sind Spitzentechnologie. Ultra sophisticated. Aber wie jede andere Technologie auch, muss sie ständig angepasst und verbessert werden. In Phase zwei und drei übergehen. Jeder Körper ist anders. Es müssen immer alle Möglichkeiten in Betracht gezogen werden. Der Worst Case wäre, wenn einer der Auserwählten infolge eines technischen Problems sterben würde. Darum hat sich die Direktionskommission etwas einfallen lassen: die RealTests.«
»Was ist das?«
»Das sind Tests, die an gewöhnlichen Männern und Frauen durchgeführt werden.«
»Wollen Sie damit sagen, dass ihnen Implantate eingesetzt werden?«
Jon Mafram seufzt. Er ist kurz davor, wertvolle Informationen preiszugeben, die großes Aufsehen erregt hätten, wenn ihm Zeit geblieben wäre, sie selbst zu veröffentlichen. Doch jetzt ist es vorbei.
»Ja. GoldTex fertigt auch Duplikate an. Die Operationen dienen dazu, Daten zu sammeln und Reaktionen des Organismus auf das Implantat zu testen. So braucht man die Auserwählten nicht mit lästigen Nachsorgeuntersuchungen zu behelligen.«
»Heißt das, die Leute wissen, dass sie nur Versuchskaninchen sind?«
»Das Ganze wird ihnen natürlich etwas anders verkauft. Es ist ein geniales System. Man verklickert ihnen, dass in der überwiegenden Mehrheit der Fälle nichts passiert. Und das stimmt auch. Das bedeutet, ein RealTest ist die einmalige Gelegenheit, an ein Implantat heranzukommen, von dem man im Grunde nie zu träumen gewagt hätte. Ein unglaubliches Glück. Wer lehnt so etwas ab?«
»Und wenn doch etwas passiert?«
»Das wird alles vorher vertraglich vereinbart. Die Testpersonen nehmen das Risiko in Kauf. Wenn Funktionsstörungen auftreten, besteht kein Entschädigungsanspruch, das ist explizit festgelegt. GoldTex legt Wert darauf, in jedem Fall auf das Material zurückgreifen zu dürfen, damit der Konzern seine Datenbank erweitern und sein Produkt verbessern kann.«
»Also lassen sie die Menschen einfach verrecken?«
»So ungefähr.«
»Und wer wählt die Kandidaten aus?«
»Destiny.«
»Das steht in Zusammenhang mit der Lotterie?«
»GoldTex bietet den Gewinnern, die ja immer aus der Zone 3 kommen, ein Eternytox-Implantat an. Und wenn man in Zone 3 wohnt und einem jemand einen solchen Vorschlag unterbreitet, klingt das erst mal wie ein Wunder.«
»Erzählen Sie mir gerade, dass Pamuk eine RealTestPerson war? Das wäre ja eine Erklärung dafür, dass er nicht im offiziellen Implantationsregister auftaucht.«
»Genau. Aber sein Herzfrequenzregulator hat verrückt gespielt. Er hatte seltsame Schmerzen in der Brust. Er hat sich Sorgen gemacht. Panik gekriegt. Er ist zum Gesundheitsausschuss gegangen und hat um eine Untersuchung gebeten. Kanaka hat davon nichts hören wollen. Er hat nur auf die vertraglichen Vereinbarungen verwiesen.«
»Was hätte es sie denn gekostet, ihn zu behandeln?«
»Sie nutzen die RealTests, die Probleme bereiten, zu Forschungszwecken, um ihr Wissen zu erweitern. Würden sie die Leute medizinisch versorgen, wäre das Ganze kein wissenschaftliches Labor, sondern ein Krankenhaus.«
Salia überlegt. Dann fragt sie:
»Meinen Sie damit, dass die Sache völlig legal ist?«
Jon Mafram lächelt.
»Wenn legal ist, was die Direktionskommission beschließt und genehmigt, dann ja. Absolut legal und perfekt organisiert. Ich hatte vor, das Verfahren an den Pranger zu stellen. Das wäre unser nächstes Projekt gewesen, wenn ich nicht verhaftet worden wäre.«
Salias Miene verfinstert sich.
»Hat Pamuk mit Ihnen darüber gesprochen, dass er Kanaka erpressen will?«
Mafram sieht sie mit einem bedauernden Blick an.
»Sie werden nicht beweisen können, dass Kanaka ihn getötet hat.«
»Sie glauben, dass ich dazu nicht fähig bin?«
»So war das nicht gemeint. Es wird Ihnen nicht gelingen, weil Kanaka es nicht war.«
Salia schweigt. Sie ahnt, dass er ihr wohl gleich etwas Wichtiges mitteilen wird.
»Kennen Sie den Mörder?«
»Nein«, antwortet er postwendend. »Aber ich habe eine interessante Information für Sie.«
»Ich höre.«
Mafram betrachtet sie, wie um zu sehen, ob sie bereit ist, und schießt dann los:
»Pamuk ist zu mir gekommen. Er wollte sich für das, was ihm widerfahren ist, irgendwie am System rächen. Ihm war klar, dass er bald sterben würde, und er wollte mit seinem Tod ein Zeichen setzen. Das mit dem Aufschlitzen war seine Idee. Seine Leiche sollte so gefunden werden, das Implantat gut sichtbar. Die Geschichte, sagte er, muss hohe Wellen schlagen, bis in die Vorstandsetagen hinauf. Einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Je grausamer die Inszenierung, desto beschämender für GoldTex.«
»Wollen Sie mir erzählen, dass Pamuk sich selbst den Bauch aufgeschnitten hat?«
»Natürlich nicht. Er hat mir einen Deal angeboten: BreakWalls verpflichtet sich, ihn zu einem ihm nicht bekannten Zeitpunkt gemäß seinen Vorstellungen zu töten. Das war sein Vergeltungsplan.«
»Und sind Sie auf den Vorschlag eingegangen?«
»Nein. Ich habe abgelehnt. Ich habe ihm erklärt, dass es doch interessanter wäre, Beweise zu sammeln und den Fall an die Öffentlichkeit zu bringen. Da ist er wütend geworden. Er hat mich angeschrien, er habe keine Zeit. Er würde sowieso verrecken. Das Ganze sei eine hervorragende Art, dem Konzern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Wenn ich ihn nicht umbringen wolle, würde es eben jemand anderes tun. Er hat zu mir gesagt, sein Vorhaben werde mein Ansehen beträchtlich steigern. Sozusagen eine Win-win-Situation. Er hat schnell geredet. War wie besessen von dem Gedanken. Ich habe ihm zu verstehen gegeben, dass das nicht infrage kommt. Er hat sich wahnsinnig aufgeregt, und ich habe das Gespräch beendet. Aber ich habe mich geirrt. Er hatte eigentlich recht. Sein Konzept hatte das hundertprozentige Potenzial, für Schlagzeilen zu sorgen. Unsere Aufklärungskampagnen bewirken nichts. Und sehen Sie, am Ende habe ich nicht einmal mehr Zeit gehabt, Beweise zu sammeln.«
»Wie kann es dann sein, dass das Implantat verschwunden ist, wo es doch hätte auffallen sollen?«
»Keine Ahnung … Irgendetwas ist wohl anders gelaufen als geplant. Wenn so ein Teil in Zone 3 offen herumliegt, weckt das bestimmt Begehrlichkeiten.«
»Hat er Ihnen gegenüber noch weitere RealTest-Personen erwähnt?«
Mafram kippelt mit seinem Stuhl leicht nach hinten, nimmt sich Zeit zum Nachdenken und antwortet dann:
»Nein …«
»Eine Frau namens Ira Cuprack?«
»Nein. Er hat im Grunde einen ziemlich vereinsamten Eindruck gemacht … Ich kann Ihnen nur sagen, dass er unbedingt den RealTest-Skandal ans Licht bringen wollte. Er war stinksauer auf Kanaka, aber man kann Kanaka nicht die ganze Schuld in die Schuhe schieben. Über das Thema haben wir auch diskutiert. Die Verantwortung liegt nicht beim derzeitigen gewählten Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses. Das RealTest-Programm geht auf die Ära El Fatongs zurück. Man kann Kanaka vielleicht vorwerfen, dass er es nicht abgeschafft hat, aber er hat es nicht erfunden. Sie wirken niedergeschlagen. Wollen Sie Kanaka jetzt nicht mehr hinter Gitter bringen?«
»Sie haben ihn gerade für unschuldig erklärt.«
Jon Mafram sieht sie streng an. Aus seinem Blick spricht kalte Wut.
»Sagen Sie so was nicht. Er ist keineswegs unschuldig. Er steht an der Spitze eines absolut zynischen, ausbeuterischen Systems, das die Elenden von Zone 3 als Versuchskaninchen für die Reichsten der Reichen benutzt …«
Salia unterbricht ihn:
»Herr Mafram, ich bin nicht hier, weil ich mich erkundigen wollte, ob die Welt gerecht ist. So schockierend die RealTests auch sein mögen, wenn es sie seit Jahren gibt, liefern sie kein Motiv für ein Verbrechen. Ich dachte, Pamuk wollte Kanaka erpressen.«
»Nein, er wollte das System bestrafen.«
Salia steht auf, ist bereits im Begriff, die Tür der Zelle aufzumachen, hält dann aber inne. Sie geht noch einmal zurück und tritt erneut an den Tisch heran. Denn sie hofft, dass diese Unterredung für sie doch noch eine Enthüllung bereithalten könnte.
»Glauben Sie, dass er letztlich jemanden gefunden hat, der sein Angebot angenommen hat?«
»Da bin ich mir sicher. Als ich ihn angerufen habe, um ihm mitzuteilen, dass ich einen organisierten Mord nicht mittrage, habe ich ihm den Vorschlag unterbreitet, ein ausführliches Interview mit ihm aufzunehmen. Aber davon wollte er nichts hören. Er war wahnsinnig aufgewühlt. Er hat erzählt, dass er jemanden getroffen hat, der sich für seine Geschichte interessiert. Und wenn wir solche Schlappschwänze sind, würde er sich eben an diese andere Person wenden.«
»Hat er gesagt, wie diese Person heißt?«
»Skyros, glaube ich …«
»Und wissen Sie, wie er diesen Skyros aufgegabelt hat?«
»Wenn ich richtig verstanden habe, war das einer aus Barsoks Team. Aber die Story klang verwirrend. Pamuk hat ständig gesagt, dass die dicken Fische sich gegenseitig fressen. Und er sich im Grab vor Lachen kugeln wird.«
Salia spürt, dass ihre Erregung steigt.
»Skyros …«, wiederholt sie. Es scheint tatsächlich so, als würde Jon Mafram sie auf eine heiße Spur setzen. Sie schaut ihm tief in die Augen und murmelt:
»Danke. Sie haben mir echt geholfen.«
Als sie die Tür öffnet – anscheinend möchte er den Moment noch hinauszögern, in dem er von den Wärtern abgeholt wird –, ruft er ihr nach:
»Vergessen Sie nicht, Salia: Sie entscheiden, wie es weitergeht. Wenn ich von der Bildfläche verschwinde, braucht die Bewegung Leute wie Sie. Legen Sie diesen Verbrechern das Handwerk. Wer auch immer sich hinter der Sache verbirgt. Wenn die Kerle vor Ihnen im Dreck liegen, bestellen Sie ihnen schöne Grüße von Jon Mafram: Ich spucke auf ihre miese Welt.«