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»Ja?«

»Hey. Hier ist Carlos.«

»Carlos wer?«

»Mann, Habibi. Carlos. Carlos von früher.«

»Zuffa? Bist du es?«

»Ja, Mahmud, und ich finde es nicht so clever, meinen Namen zu sagen.«

»Gut, dich zu hören, mein Alter. Keine Sorge, ich werd nicht abgehört. Und du warst doch so lange vom Radar verschwunden, dich hört doch auch keiner ab. Wie geht’s dir? Wo warst du so lange?«

»Wo die Sonne ewig scheint. Und die Mädels …«

»Verstehe. Du warst schon immer ein Genießer.«

»Tja, nun bin ich zurück.«

»Gut zu hören. Ich bin immer noch in Nizza-Nord, gleicher Block, alles wie früher. Eine bessere Tarnung gibt’s nicht. Komm rum, wenn du magst.«

»Das habe ich vor. Du musst was für mich tun.«

»Brauchst du Stoff? Kohle? Waffen? Alles kein Problem.«

»Nein. Ich brauche einen Unterschlupf.«

»Hey, na klar, mein Alter. Das ist kein Ding. Bleib für eine Woche, wenn du willst. Machen wir richtig einen drauf.«

»Mahmud, du bist der Beste. Ich komme aber nicht allein.«

Schweigen am anderen Ende, mindestens einige Sekunden.

»Was meinst du? Bringst du einen Kollegen mit?«

»Ich habe eine … nun ja, eine Freundin dabei.«

»Was zum Teilen?«

»Nein, sie ist nicht so eine Freundin, Mahmud. Sagen wir, sie ist nicht ganz freiwillig bei mir.«

Das Schweigen wiederholt sich, und es dauert länger.

»Hm, ich fürchte, ich kann dir nicht helfen. Dieses Mal nicht.«

»Hä? Was soll das heißen, Mahmud? Eben lädst du mich noch ein, und jetzt lädst du mich wieder aus?«

»Ich befürchte, du hast eine Riesendummheit gemacht, Carlos. Und ich will da nicht reingezogen werden.«

»Mahmud, nur ein paar Tage, es dauert nicht lange, dann ist mein Auftrag …«

»Carlos, weil du mein Freund bist, hör zu: Auf keinen Fall mache ich das.«

»Du bist meine letzte Rettung, Mahmud.«

Ende des Gesprächs.

»Verdammt, so ein Schisser … Was mach ich denn jetzt?«