»Guten Abend in die Runde. Sind alle anwesend?«
»Ja, Rotier vom Innenministerium. Bonsoir. «
»Und hier ist Valencier vom Finanzministerium. Ich war schon zu Hause. Was gibt es denn?«
»Sie klingen ärgerlich, Monsieur Valencier.«
»Hm, nein, alles gut.«
»Es dauert nicht lange. Wir haben eine Änderung beschlossen, die Sie betrifft und die nicht warten kann.«
»Was heißt das?«
»Wie weit sind Sie mit dem Gold, Monsieur Valencier? Wie steht es in der Nationalbank?«
»Es wird derzeit gepackt, wir sind gut in der Zeit, aber es ist ja noch etwas hin, bis die Geldtransporter kommen.«
»Wir im Innenministerium stellen derzeit in den Regionen die Polizeikräfte zusammen, um den sicheren Transport zu gewährleisten.«
»Sehr gut. Ich muss Sie allerdings bitten, sich etwas zu sputen.«
»Was soll denn das nun heißen?«
»Zielzeit ist übermorgen Abend.«
»Wie bitte?«
»Ja, ich höre wohl auch nicht recht. Es hieß doch: in einer Woche.«
»Aus Sicherheitsgründen verlegen wir alles vor. Ich erwarte dazu absolute Vertraulichkeit und keinen Widerspruch.«
»Das schaffen wir nicht.«
»Das erwarte ich nicht, wenn ich keinen Widerspruch sage.«
»Im Ernst, Madame Gruissan, auch wenn Sie im Élysée arbeiten und wenn der Befehl direkt vom Präsidenten kommen sollte: Das geht nicht. Die Gefahr ist zu groß. Die Beamten der Polizei sind eben erst dabei, alles zu planen. Es ist ein Hochrisikotransport. Wollen Sie, dass das Gold abhandenkommt?«
»Hören Sie, meine Herren. Der Befehl kommt – wie Sie schon angedeutet haben – wirklich von ganz oben, und es steht nicht in meiner Macht, mit Ihnen zu diskutieren. Machen Sie Ihre Arbeit. Holen Sie Leute dazu. Es ist mir egal. Nur sorgen Sie dafür, dass in den nächsten achtundvierzig Stunden alles bereit ist.«