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»Ich glaube, Monsieur, wir haben uns da missverstanden.«

»Was soll das heißen? Wie geht es meiner Tochter?«

»Noch geht es ihr gut. Ich weiß aber gar nicht, warum. Denn Sie halten sich nicht an unsere verdammten Ansagen.«

»Sagen Sie mir, was los ist, Al-Hamsi.«

»Oh, ich höre Angst in Ihrer Stimme, Monsieur. Ist es endlich so weit? Der große Bolatelli fürchtet sich?«

»Ich freue mich auf den Moment, wenn ich vor Ihnen sitze, Sie Bastard. Ihre Hände sind gefesselt, und ich kann mit Ihnen machen, was ich möchte. Sie wollen den Tag verfluchen, an dem Sie auf die Idee kamen, sich an meiner Familie zu vergreifen. Aber Sie können den Tag nicht mehr verfluchen, weil Ihre Zunge nicht mehr in Ihrem Mund ist.«

»Sie sollten nicht vergessen, Benito, dass Ihre Tochter in meiner Gewalt ist. Und ich sage es ein letztes Mal: Sie spielen unser Spiel mit, oder sie stirbt. Noch heute Nacht.«

»Sagen Sie mir zur Hölle, wovon Sie reden. Was ist passiert?«

»Ihre Killerin sollte sich eigentlich längst um unser Gold kümmern. Stattdessen versucht sie, mit einer völlig unsinnigen Aktion, Ihre Tochter zu befreien. Legen Sie Ihren Kampfhund an die Leine.«

»Das kann nicht stimmen. Sie ist auf dem Weg zum Goldtransport.«

»Wieso sollte sie das sein? Es dauert doch noch Tage? Oder stellt sie ein Team zusammen?«

»Haben Sie es noch nicht gehört?«

»Was?«

»Der Transport findet in der kommenden Nacht statt.«

»Was sagen Sie da?«

»Der Präsident persönlich hat es angeordnet. Zoë ist auf dem Weg nach Marseille.«

»Verdammt. Das ändert alles. Aber Zoë ist eben nicht auf dem Weg nach Marseille gewesen, nicht heute Morgen. Sie war am Strand von Ramatuelle. Sie hat uns angegriffen – und dabei Ihre Tochter in Gefahr gebracht.«

»Wirklich, Monsieur Al-Hamsi, Sie müssen mir glauben, das wusste ich nicht.«

»Stoppen Sie sie. Ein nochmaliges Abweichen vom Plan wird Ihre Tochter nicht überleben.«

»Verstanden, Monsieur. Ich werde es ihr befehlen. Bleibt es beim ursprünglichen Treffpunkt?«

»Keine Änderungen im Plan. Auch wenn nun alles schneller geht.«

»Gut. Es wird klappen, Al-Hamsi. Aber tun Sie Chiara nichts.«

»Es liegt in Ihrer Hand, Bolatelli.«

Ende des Gesprächs.

»Zuffa«, schrie er, »Zuffa.«

Der Mann erschien nach Sekunden im Türrahmen. Al-Hamsi hätte ihm für diesen genervten Gesichtsausdruck gerne in den Kopf geschossen.

»Was ist?«

»Sie müssen los. Alles besorgen. Der Transport geht heute Nacht.«