Akifumi rollt die Ärmel ein paar Zentimeter höher und zieht in der Kücheninsel eine Schublade auf, in der in separaten Fächern Silberbesteck liegt. Kleine und große Messer und Gabeln für Vorspeise und Hauptgericht. Steakmesser separat. Dessertlöffel. Vier Paar Essstäbchen aus Metall. Einige Tee-Eier mit einer kurzen Kette. Stilvoll. Elegant.
»Hast du noch Hunger, Asuna?«, fragt Akifumi und hält sich eine Silbergabel vor die Augen. Die dunklere Stelle unten am Griff ist deutlich zu sehen. Ein ärgerlicher Schönheitsfehler in der eigentlich fast perfekten Umgebung – ein Fehler, den man leicht hätte beheben können, indem man den Gabelgriff zum Beispiel mit fluoridhaltiger Zahnpasta geschrubbt hätte.
»Nein«, antwortet das Mädchen und legt ein Bein über das andere. Sie hat sich auf Akifumis Aufforderung auf das Bett gesetzt, ohne sich den Mund abzuwischen. Verdammt, wie jung sieht die kleine Hure aus.
Akifumi holt einen Teller aus der Schublade und füllt ihn mit den Speisen, die auf dem Tisch stehen: Roastbeef mit grüner Pfeffersoße, gebeizter Lachs, Knoblauchkartoffeln, Salat und Brot. Das Essen könnte von einem mittelmäßigen Hochzeitsbüfett stammen, aber kleine Details wie das Arrangement, das hochwertige Besteck und die blendend weißen, nicht zerkratzten Teller machen das Ganze luxuriös. Akifumi stellt den Teller auf den Tisch, öffnet eine Flasche Champagner und füllt sein Glas. Der doppelte Malt-Whisky, den er vorhin gekippt hat, brennt immer noch in seiner Kehle und gibt ihm vorübergehend das Gefühl, unbesiegbar zu sein, obwohl sein Gesicht unter der Plastikmaske schwitzt.
»Davon bekommst du nichts«, sagt er und klopft mit dem Fingernagel an das Glas. »Schulmädchen dürfen keinen Alkohol trinken. Das ist gegen das Gesetz.«
Seine eigenen Worte erregen ihn mehr und mehr.
Asuna ist kein Schulmädchen. Natürlich nicht. Aber jung genug, um so auszusehen. Akifumi spürt, wie seine Hand sich zur Faust ballt und seine Zähne sich zusammenpressen.
Verdammte Hure.
Akifumi dehnt seine Nackenmuskeln. Nein, er hat doch keinen Hunger. Er leert sein Glas mit einem Schluck.
»Wo gehst du zur Schule, Asuna?«
Das Mädchen scheint zu zögern. Als sie zu einer Antwort ansetzt, legt Akifumi einen Finger vor den Mund. Ssh.
»Wenn ich es mir genau überlege … Sprich nicht mehr«, flüstert er, krümmt den Zeigefinger und winkt das Mädchen zu sich. »Komm her. Komm jetzt her.«
Das Mädchen zieht den kurzen Rock glatt und stöckelt auf hohen Absätzen zu ihm.
Akifumi atmet den frischen Apfelsinenduft ein, der Assoziationen an Reisen nach Fernost weckt, an glühende Sonne und Sonnencreme. Dann fasst er das Mädchen an den Zöpfen und drückt es nach unten.
»Mach es noch einmal, Asuna. Verflucht, mach es noch einmal, aber diesmal mit Gefühl.«
Und dann schlag ich dir da an der Betonwand den Kopf ein.