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Jessica zieht den Mantel über und eilt mit Jusuf zum Lift, als sie Rasmus’ Stimme hinter sich hört.

»Jessica«, ruft er.

»Jetzt nicht, Rasse. Wir haben es eilig.«

»Aber es ist wichtig«, sagt Rasmus resolut. »Jason hat über ein Boot verfügt. Ein großes Boot.«

Jessica und Jusuf bleiben stehen und sehen ihn fragend an.

»Ich habe beim Verkehrsamt angerufen. Das einzige in Helsinki registrierte Boot vom Typ Aquador 28C gehört einer Stiftung, in der Jason aktiv ist.«

»Welcher Stiftung?«

»Derselben, die Nina schon mal erwähnt hat. Der HSSW, der Helsinkier Stiftung für sexuelles Wohlergehen. Die hilft Menschen, die Probleme mit ihrer sexuellen Identität haben.«

»Und diese Stiftung besitzt ein Luxusboot?«, fragt Jusuf ungläubig.

»Der Gründer der Stiftung hat es ihr vor mehr als zehn Jahren geschenkt. Jedenfalls habe ich bei denen angerufen, und sie haben gesagt, dass Jason Nervander Bootsverwalter ist, das heißt, er kümmert sich um die Wartung, das Aufbocken für den Winter und so weiter.«

»Wird es in Vuosaari aufbewahrt?«, erkundigt sich Jessica. »Im Bootshafen von Aurinkolahti?«

Rasmus schüttelt den Kopf. »In Lauttasaari. Aber die Stiftung hat auch in Aurinkolahti einen Liegeplatz. Und Jason ist der Einzige, der definitiv weiß, wer mit dem Boot gefahren ist und zu welchem Zweck es benutzt wurde.«

»Kaum zu fassen, dass wir das erst jetzt erfahren«, sagt Jessica.

»Der Vorsitzende der Stiftung hat mir am Telefon erzählt, dass er sich mit Nervander gestritten hat, und zwar am Morgen vor seinem Verschwinden. Das Boot war reserviert worden, aber Jason Nervander wusste nicht, wo es war. Angeblich hatte er es irgendwem geliehen … Er hat dem Vorsitzenden versprochen, sich darum zu kümmern.«

»Wir müssen jetzt wirklich nach Järvenpää. Rasse, bring alles über dieses Boot in Erfahrung, was du nur kannst. Vor allem, wo zum Teufel es jetzt ist.«