Familie Schmidt, bestehend aus Vater Hugo, Mutter Claudia und Kleinkind Steffi, macht Urlaub am Wörthersee. Die sympathische, bodenständige Familie bewohnt kein Luxushotel und hat kein extragroßes Segelboot, sondern genießt die freien Tage in einer Ferienwohnung und schippert in einem knallroten Gummiboot über den See. Sie sind völlig zufrieden und freuen sich des Lebens.
Die kleine Steffi, vier Jahre alt, hat plötzlich Hunger, und Superheld Papa steuert zielsicher eine Anlegestelle mit Restaurant an. »Das sieht doch gut aus, hier finde ich bestimmt was Gutes für uns.« Zwischen den nobelsten Booten findet er noch einen Platz für seine kleine knallrote »Jacht« und springt völlig selbstsicher in seiner knappen Badehose an Land. »Ich hole uns was«, flötet er fröhlich seiner Familie zu und läuft los. Steffi und ihre Mama bleiben im Boot, und Claudia möchte sich schon jetzt so klein wie eine Kirchenmaus machen, denn sie haben sich scheinbar das nobelste Restaurant am ganzen Wörthersee ausgesucht. Auf der Terrasse sitzen Damen in piekfeinen Kostümen und Männer in Smokings, die von dem Mann in der knappen Badehose doch sehr irritiert sind. Fünfzehn Minuten später hört sie die fröhliche Stimme ihres Mannes, der, gefolgt von einem Kellner im Anzug und weißen Handschuhen, zurückkehrt. »Hier, wir sind gleich da. Da liegt mein Boot.« Es ist eine Szene wie aus einem schlechten Film. Denn während der Kellner all die Luxusjachten im Blick hat und wie ein Lakai zwei Teller mit warmem Kartoffelsalat trägt, läuft Hugo sichtbar erfreut, etwas Essbares gefunden zu haben, in Richtung Gummiboot. »Welches ist denn Ihr Boot?«, fragt der Kellner höflich.
»Das hier«, strahlt Hugo und zeigt freudestrahlend eine Etage tiefer. »Warten Sie, ich springe rein, und dann können Sie mir die Teller noch reichen.« Es ist ein wirklich lustiges Bild, wie der piekfeine Kellner dem Badehosen-Hugo den wohl leckersten Kartoffelsalat ever in das knallrote Gummiboot anreicht. Sämtliche Besucher des Luxustempels beobachten das Schauspiel mit einer gewissen Ungläubigkeit. »So, ihr Lieben, hier haben wir doch was Leckeres«, strahlt Hugo zufrieden. »Paddel, was das Zeug hält«, sagt Claudia lachend.