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„Also“, sagt Moses, „dein Bewohner liegt vorne auf Zimmer 9. Er heißt Herr T., und der Job ist eine Sitzwache.“

„Das weiß ich.“

„Das heißt, du sollst ihm Gesellschaft leisten.“

„Aber warum in der Nacht?“

„Es fängt immer an, wenn die Sonne untergeht. Er schreit, schlägt um sich, versucht, aus dem Bett zu fallen.“

„Er versucht, aus dem Bett zu fallen?“

„Das ist so eine Redewendung. Er ist sturzgefährdet, rollt herum und so weiter. Aber vor allem schreit er, wenn er nicht schläft. Außer wenn jemand bei ihm ist, und da kommst du ins Spiel.“

Moses spricht weiter, aber Meta hört nicht zu. Sie stellt sich vor, wie die verstorbene Frau E. in der Familienecke sitzt, ihre Erdbeeren aus einer Dose pickt, eine nach der anderen, und die kühlen Früchte genießt.

„Ist er gefährlich?“

„Keine Gefahr. Er ist zu schwach. Aber trotzdem: Halte ein wenig Abstand. Manchmal entwickeln sie Kräfte, you never know.“

„Und ich soll nur dasitzen?“

„Sozusagen. Wobei, wenn er erstmal schläft, kannst du ruhig rausgehen und einen Kaffee trinken.

Normalerweise wacht er so schnell nicht auf.“ „Und du?“

„Ich bin da“, sagt Moses, „und nicht da. Habe zwei Stationen, zweiundfünfzig Leute. Heißt, ich bin viel unterwegs.“

„Okay.“

Moses klopft sich auf die Oberschenkel. „Dann sagen wir ihm mal Hallo.“