Als Meta die Türe öffnet, bewegt T. die Beine und leckt sich mit der Zunge über die Lippen.
Meta geht um das Bett herum. Durch das gekippte Fenster strömt warme Luft in den Raum, aber es riecht immer noch nach Urin. Sie geht zum Fenster und versucht, es ganz zu öffnen, aber es geht nicht.
Meta nimmt einen Holzsessel, stellt ihn langsam neben das Bett und setzt sich. Der Stuhl, der nur noch an wenigen Stellen seine ursprüngliche Lackierung zeigt, knarrt laut.
Herr T. liegt auf dem Rücken und schläft, die Hände übereinandergelegt. Sie heben und senken sich mit dem Bauch und sein Schnarchen ist nur leicht zu hören.
Meta lehnt sich vor, um besser sehen zu können. T.s Haare sind zurückgekämmt und man erkennt, dass sie an der Seite fehlen. Über die kahle Stelle zieht sich eine Narbe, die einen Hautlappen mit kurzen Haaren begrenzt. Das rechte Bein hat T. aufgestellt und die Decke, eigentlich nur ein Laken, ist hinuntergerutscht. Das Bein ist dünn, das Knie der breiteste Punkt. Herr T. schmatzt im Schlaf. „Schsch“, sagt Meta. Kurz bewegt sich T.s Hand und am Hals kann man seinen Puls erkennen.
Im Zimmer gibt es keine persönlichen Dinge. An der Wand steht ein Kasten mit der Aufschrift „Privat“ und daneben eine Anrichte mit einem Radio mit kaputter Antenne. Oberhalb des Radios hängt ein Kalender, kleine hölzerne Tafeln, an Häkchen aufgehängt, mit Ziffern für das Datum und den Wochentag. Samstag, 26. August. Das war vor drei Tagen. Meta will aufstehen und die Tafeln umstecken, aber der Sessel knarzt, als sie sich bewegt, Herr T. wird unruhig, also überlegt sie es sich anders und bleibt sitzen.