Wendelin Pomp greift in den Küchenschrank, zu der Flasche mit Gin und gießt einen Schluck in das Glas mit dem großen Eiswürfel und dem Apfelsaft.
Pomp ist kein Trinker, aber heute will er trinken, weil Frau E. ihm nicht aus dem Kopf gehen will. Normalerweise denkt er höchstens im Auto über die Arbeit nach, und auch da nur ein paar Minuten, bis zum Autobahnzubringer, die restlichen fünfzehn Minuten bis zu seinem Haus hört er entweder Nachrichten oder Musik.
Pomp betrachtet sein Spiegelbild in der polierten Metalloberfläche der Kühlschranktüre. Er sieht alt aus. Die grauen Barthaare sind mittlerweile in der Mehrzahl und auf die Tränensäcke unter den Augen schmiert er seit Jahren keine Creme mehr. Er bleckt die Zähne und löst mit dem Fingernagel zwei Mohnkörner, die zwischen den Schneidezähnen stecken, fährt sich dann mit der Zunge darüber.
Er rührt mit dem Finger den Gin in den Apfelsaft ein und schleckt den Finger ab. Er zieht die Jeans aus, die Socken, das Shirt und lässt sich auf die Couch fallen. Der Ventilator am Fensterbrett bläst ihm kühle Luft auf die Haut. Er fröstelt, zum ersten Mal an diesem Tag, und greift nach seinem Glas.
„Prost“, sagt er in den Raum hinein, nimmt einen Schluck. „Auf einen beschissenen Abend.“ Er blättert im Fernsehprogramm, ohne sich darauf zu konzentrieren, aber er wird den Fernseher nicht einschalten, nicht einmal sein Glas austrinken. Zehn Minuten später, es ist kurz vor elf Uhr, ist Wendelin Pomp eingeschlafen.