Der Krimi, den Meta mitgebracht hat, liegt ungelesen auf T.s Nachtkasten. Sie hat das Buch zweimal aufgeschlagen und beide Male wieder zurückgelegt, weil sie sich nicht konzentrieren konnte und außerdem ein schlechtes Gewissen hatte.
T. hat Tee getrunken, ist wieder eingeschlafen und Meta sitzt, den Schnabelbecher in der Hand, auf ihrem Sessel und starrt ihn an. Sie stellt den Becher auf den Nachtkasten. „Wollen Sie noch trinken?“, fragt sie. T. dreht den Kopf zur Seite, versucht sich aufzurichten, was ihm nicht gelingt, und fällt wieder zurück ins Bett.
„Ich helfe Ihnen“, sagt Meta und betätigt die Fernbedienung beim Bett, bis T. weit genug aufgerichtet ist, um zu trinken. Sie hält ihm den Becher an die Lippen und er saugt gierig, bis der Becher leer ist, dann seufzt er und schließt wieder die Augen.
„Gut, oder“, sagt Meta. „Jederzeit wieder.“ Sie füllt den Becher noch einmal auf und nimmt zum dritten Mal ihren Krimi zur Hand. Sie hat ein Buch gewählt, das sie schon zweimal gelesen hat, besser gesagt, zweimal begonnen hat, weil sie gedacht hat, bei der Sitzwache sei genug Zeit, aber wieder liest sie nur eine halbe Seite, dann bewegt sich T. im Bett und sie legt das Buch zur Seite. „Sch‑sch“, sagt sie und tätschelt ihm die Hand. „Wollen Sie noch Tee?“