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Kurz nach Mitternacht steht Meta in T.s Zimmer auf. T. ist wach, hat die Augen geöffnet und starrt zur Decke. Er formt Wörter mit den Lippen, sagt aber keinen Ton.

„Wollen Sie trinken?“, fragt Meta, erhält aber keine Antwort. Sie nimmt den Schnabelbecher vom Nachtkästchen und hält ihn an T.s Lippen. Er saugt am Mundstück des Bechers, bis er leer ist.

„Noch mehr?“ Meta nimmt die Kanne mit Tee vom Nachttisch, schraubt den Deckel vom Becher und füllt Tee nach. Sie hält ihm noch einmal den Becher an die Lippen, aber T. presst die Lippen aufeinander. „Vielleicht wollen Sie ja mal einen anderen Tee? Muss ja langweilig sein.“ Meta setzt den Becher ab. „Wissen Sie, ich habe zu Hause auf dem Balkon frische Minze. Wenn man die mit heißem Wasser aufgießt – herrlich. Soll ich morgen welche mitnehmen?“ T. schmatzt.

„Na dann“, sagt Meta, „mache ich doch gerne.“

T. atmet ruhig, die Lippen noch feucht von Tee. Meta steht auf, geht in Socken zur Holztafel an der Wand und stellt das Datum richtig.