Immer wenn Moses eine Bewohnerin heben muss, spürt er seinen Bandscheibenvorfall wieder. Er hat gelernt, sich darauf einzustellen, aber das macht den Schmerz nicht kleiner.
„Legen Sie die Arme um meinen Hals“, sagt er und umarmt Frau L. Er stellt seine Füße ein wenig weiter nach vorne, holt tief Luft, geht in die Knie, schiebt das Becken nach vorne und hebt Frau L., langsam, um ihr nicht wehzutun. Sie macht keine Anstalten, mitzuhelfen, und er spürt den Schmerz, der einschießt, vom Rücken bis in das linke Bein. Er geht, immer noch Frau L. haltend, zwei kleine Schritte zum Bett und setzt sich an der Kante ab.
Sie lässt ihre Arme fallen. „Danke“, sagt sie.
„Keine Ursache“, sagt Moses, „aber bitte rufen Sie mich, wenn Sie wieder aufs Klo gehen.“ Er massiert sich den Schmerz aus dem Oberschenkel.
„Haben Sie sich verletzt?“, fragt er.
Frau L. schüttelt den Kopf. „Nichts passiert“, sagt sie, „nichts passiert, nichts passiert.“
Moses lächelt. „Dann ist es ja nochmal gut ausgegangen.“