Meta schließt das Buch. „Hören Sie das?“ Ein leises Klingeln ist zu hören, aber sie ist nicht ganz sicher, woher es kommt. Sie steht auf und öffnet die Zimmertüre einen Spalt, um Herrn T., der eingeschlafen ist, nicht aufzuwecken.
Es ist das Telefon vorne am Stützpunkt, und es läutet bestimmt schon anderthalb Minuten, wenn nicht länger. Moses ist nirgends zu sehen.
Meta schließt vorsichtig die Türe hinter sich und geht zum Stützpunkt. Eine Handynummer ist auf dem Display zu sehen.
Meta blickt sich noch einmal um, sucht nach Moses, aber er ist nirgends. Sie hebt ab.
„Hier ist Pomp.“
„Hallo.“ Meta hält den Hörer ein Stück weg von ihrem Ohr.
„Pomp hier. Wer spricht?“
„Mein Name ist Blum.“
„Ah. Sind Sie die neue Ehrenamtliche?“
„Ja. Ich bin die Sitzwache für Herrn T.“
„Super. Wo ist Moses?“
„Sind Sie Dr. Pomp? Der Arzt?“
„Ich brauche ihn dringend.“
„Ich muss Ihnen etwas erzählen.“
„Ich brauche jetzt wirklich den Pfleger.“
„Ich habe ihm Märchen vorgelesen.“
„Moses?“
„Herrn T.“
„Aha. Kann ich jetzt bitte Moses sprechen?“
„Ich weiß nicht, wo er ist.“
„Aber schon im Heim?“
„Ja, aber er ist in irgendeinem Zimmer.“
„Können Sie ihn holen?“
„Nein, ich weiß nicht, wo er ist.“
„Sagen Sie ihm bitte, dass ich angerufen habe.
Stehen Sie im Stützpunkt?“
„Ja.“
„Können Sie ein oranges Stethoskop sehen?“
„Ist das eine Fangfrage?“
„Nein. Können Sie es sehen?“
„Ich sehe kein Stethoskop.“
„Na gut. Sagen Sie Moses bitte, dass ich angerufen habe.“