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Meta steht an der Saftbar und wiegt einen leeren Becher in der Hand. Das Logo des Heimbetreibers ist fast nicht mehr zu erkennen und am oberen Rand sind zwei abgeschlagene Stellen.

Meta versucht sich zu entscheiden. An der Wand sind die Flaschen aufgereiht: Apfelsaft, Orangensaft, Multivitamin. Sie hat die Etiketten überprüft: Alle Säfte sind frisch. Seltsam, denkt sie, dass jemand in diesem Bereich, den niemand mehr benutzt, regelmäßig frische Saftflaschen aufstellt.

„Apfelsaft“, sagt Frau Else. „Der Apfelsaft ist besonders gut.“

„Wissen Sie“, sagt Meta, „ich habe Sie ja anders eingeschätzt.“

„Wie meinen Sie das?“

„Na ja, ich dachte, Sie hätten eher einen anderen Saft gemocht. Erdbeer? Oder was Exotisches mit ein bisschen Säure. Limette?“

„Wo Sie recht haben, haben Sie recht.“

Meta entscheidet sich für Apfelsaft und füllt den Becher halb voll, den Rest mit Leitungswasser, das sie eine Zeitlang laufen lässt, bis es sehr kalt wird. Als er voll ist, hält sie erst eine Hand unter den Wasserstrahl, dann die andere, schöpft Wasser und wäscht sich das Gesicht, den Hals, den Nacken.