Meta sitzt auf der Bank an der Haltestelle und blickt zum Heim hinauf. Bestimmt eine halbe Stunde sitzt sie schon da, obwohl ihr Dienst gerade begonnen hätte.
Zweimal ist sie schon aufgestanden, ein paar Schritte gegangen, hat umgedreht und sich wieder gesetzt.
Den ganzen Tag über hat sie überlegt, einfach wieder zu arbeiten, vielleicht im Homeoffice, ihre Akten zu bearbeiten, ihre Leasingrückläufer abzuwickeln, so zu tun, als sei nichts gewesen. Einfach dem Chef sagen, dass die Auszeit beendet sei, sie wieder da, dass die Zeit im Heim unheimlich lehrreich gewesen sei und so weiter, dann wäre alles wieder gut.
Zwei Busse hat sie fahren lassen, ohne einzusteigen. Sie schüttelt den Kopf. Sie spielt mit dem Handy, sperrt es, entsperrt es, dann klickt sie auf die Musik‑App. Die Beach Boys lachen ihr entgegen. Sie wischt sie weg, zögert kurz, löscht die Playlist. Keine Musik mehr für T., keine Musik, kein Cognac.
Der Weg von der Bushaltestelle zum Heim ist mit kleinen Ästen und Fichtennadeln übersät. Es ist heiß, mehr als 30 Grad, auch jetzt am Abend, und schwül, als habe es das nächtliche Gewitter nie gegeben.
Die umgestürzte Fichte hat man in die Wiese vor dem Haupteingang gezogen. Der Geruch von Harz liegt in der Luft. Auf dem Mitarbeiterparkplatz stehen noch drei Autos in der prallen Sonne, ein alter Mercedes und zwei Kleinwagen. Meta liest die Kennzeichen, geistesabwesend, geht ein paar Schritte auf der kleinen Fläche Schatten hin und her, vier Schritte in eine Richtung, vier Schritte zurück.
Unter ihren Achseln haben sich dunkle Flecken gebildet.