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T. zuckt im Schlaf. Meta starrt ihn an, zuckt selbst zusammen. Kein Fluchtweg. Sie hat keinen Fluchtweg, das Bett steht zwischen ihr und der Türe. Was, wenn er doch aufstehen könnte? Sie rückt auf dem Sessel hin und her, will ihn noch ein Stück weiter nach hinten rücken.

Der Tisch knarrt und Meta erschrickt. Nicht aufwachen.

„Kein Grund, sich so aufzuregen.“ Frau Else stellt ihre Gehhilfe ab und hält sich am Tisch fest. „Der geht nirgendwo mehr hin.“

„Trotzdem.“

„Kind, entspannen Sie sich. Ist bloß ein armer alter Mann. Erbarmen, ja?“

„Bleiben Sie mir damit vom Leib.“

„Er wirkt ja recht entspannt, im Gegensatz zu Ihnen.“

„Mir ist heiß.“ „Sie regen sich zu viel auf.“

„Ich sollte den Sessel dort rüber stellen, zur Türe.

Dann wäre der Weg frei.“

„Dort ist doch kein Platz.“

„Das geht sich schon aus.“ Meta steht auf.

„Fürchten Sie sich?“

„Nein, ich will nur beim Ausgang sitzen.“

„Wie Sie meinen.“

Meta hebt den Sessel hoch, hebt ihn über den Kopf, ohne dabei Herrn T. aus den Augen zu lassen.

„Der Gang ist gerade mal so breit wie Ihr Sessel. Das geht sich nicht aus.“

Meta stellt den Sessel wieder ab. „Ich kann hier nicht bleiben.“

„Setzen Sie sich doch, atmen Sie durch. Sehen Sie ihn an, Kind, der tut Ihnen nichts, der braucht Sie.“

„Ich kann nicht.“