„Hallo.“ Meta stellt ihre Handtasche auf einem der Sessel im Familienbereich ab.
Moses sieht von seiner Zeitung auf. „Wie gehts?“
„Ich bin zu spät. Sorry.“
Er sieht auf die Uhr. „Alles gut. Willst du noch was trinken? Angelika hat Eistee für uns gemacht.“
„Wieder mal Eistee?“ Meta setzt sich zu Moses. „Ich will dich aber nicht stören.“
Er faltet die Zeitung und legt sie weg. „Du störst nicht. Guten Tag gehabt?“
Meta setzt sich. „Geht so, ehrlich gesagt. Wie geht es ihm?“
„Herrn T.? Schlechter“, sagt Moses, „meint jedenfalls Angelika, aber“, er deutet auf die Zeitung neben ihm, „ich war noch nicht bei ihm. Sie sagt, dass er heute kaum wach war. Hat auch nichts gegessen. Definitiv schlechter. Wenn du mich fragst, macht er sich bald auf den Weg.“
Meta atmet tief durch. „Ich bin vielleicht schuld.“ „Wie meinst du das?“, sagt Moses.
„Gestern Nacht“, sagt sie, „hätte ihm sein Cognac so gutgetan, und ich, ich konnte nicht. Verstehst du? Ich wollte nicht an seinen Mund.“
„Kann ich verstehen, aber deshalb geht es ihm doch nicht schlechter. Er ist vielleicht schlechter gelaunt, aber nicht mehr.“
„Meinst du wirklich?“
„Klar. Außerdem musst du ihn echt nicht pflegen und mit Alkohol versorgen schon gar nicht.“
Die beiden sitzen eine Zeitlang schweigend da.
„Soll ich uns den Eistee holen?“ Moses geht in Richtung der Teeküche, dreht sich nochmal um. „Du musst nicht mehr tun als nötig, Meta“, sagt er, „es reicht, wenn du eine Zeitlang bei ihm aushältst.“
„Jetzt nicht. Also den Eistee, meine ich. Und danke.“
„Klar.“
„Dann gehe ich mal zu ihm?“
„Warte“, sagt Moses, „wir hatten da noch eine Idee.“
„Ja?“
„Du solltest dich vielleicht umziehen.“
„Wie, passt mein Gewand jetzt nicht?“
„Üblicherweise ist es leichter, wenn man ein Arbeitsgewand hat.“
„Ist das so?“
„Für mich jedenfalls. Vielleicht ist es ein bisschen wie eine Kostümierung.“
„Wie eine Rolle?“, sagt Meta.
„So ähnlich. Und dafür brauchst du ein Kostüm.“ Moses richtet sich auf und lehnt sich zurück. „Im Ernst. Es ist wirklich leichter, wenn du ein Dienstgewand hast. Angelika würde dir eins borgen, das müsste gut passen.“
„Versuchen wir’s.“