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Wendelin Pomp kann nicht schlafen. Er wechselt den Sender und streckt sich. Vielleicht sollte er den Fernseher in der Ordination anders montieren, dann würde er weniger Schmerzen haben. „Ist jetzt auch schon egal“, sagt er, zu niemandem Bestimmten. Pomp ist allein, und die Sendung langweilt ihn, aber er will nicht nach Hause. Er schwingt die Füße von der Liege und schlüpft in seine Schuhe. „Eine Runde noch“, murmelt er.

Pomp braucht für den Weg keine Taschenlampe. Er ist ihn so oft gegangen, dass ihm das Mondlicht reicht.

Würde ihn jemand fragen, er könnte nicht sagen, was er vorhat, warum er spätnachts auf die Station geht, aber Wendelin Pomp braucht keinen Plan, er setzt einen Schritt nach dem anderen und denkt dabei, dass dies vielleicht sein letzter nächtlicher Gang durch die alten Stationen sein wird.

Vor der Schiebetüre bleibt er kurz stehen, eine eingeübte kleine Pause, dann öffnet sie sich und Pomp betritt den Wohnbereich.