3

Sonntags stehen die Baukräne still. Meta steht vor dem Haupteingang und betrachtet das Geäst der Fichte, das man auf der Wiese angehäuft hat. Der zersägte Stamm liegt daneben.

Meta versucht, in dem Haufen einzelne Äste zu verfolgen, aber es gelingt ihr nicht, sie verliert sie immer und beginnt wieder von vorne.

Sie schließt kurz die Augen, öffnet sie wieder und geht durch die regennasse Wiese bis zu den Stücken des Baustamms. Sie spürt, wie ihre Füße in den Leinensneakers nass werden, aber es stört sie nicht. Kurz legt sie ihre linke Hand auf den Stamm, zieht sie gleich wieder zurück und riecht an ihrer Handfläche. Sie mag den Geruch, obwohl sie das Harz den ganzen Abend nicht mehr von den Fingern kriegen wird.

Am liebsten wäre sie noch lange so dagestanden, obwohl es leicht zu nieseln beginnt, aber als sie die Türe hinter sich hört, dreht sie sich um.

Angelika kommt aus dem Heim, nickt Meta zu und geht zum Parkplatz, steigt in ihren roten Kleinwagen und startet den Motor. Meta schüttelt sich, streicht mit der Hand über den Fichtenstamm und geht dann zum Heim, langsam, weil sie immer einen Fuß genau vor den anderen setzt, Ferse an Schuhspitze, Ferse an Schuhspitze.