„Hey.“ Meta lehnt sich an den Türstock zum Stützpunkt. Moses, der noch Medikamente vorbereitet, blickt auf. „Hey.“ Er legt den Blister zur Seite. „Wie gehts?“
Meta schließt die Faust in der Hosentasche und öffnet sie wieder, um das klebrige Harz zu spüren.
„Mir gehts gut. Dir?“
„Geht, geht. Bist du bereit für den Abend?“
„Glaube schon. Doch, ja, ich bin bereit.“
„Na dann. Ich mach hier noch fertig, dann können wir ihn wieder rausschieben.“
„Sag, darf ich wieder?“
„Ja, was?“
„Wegen dem Gewand.“ „Ach so, klar. Angelika hat dir was rausgelegt.“
„Danke. Wie geht es Herrn T.?“
„Schlecht“, sagt Moses, „sehr schlecht. Angelika hat gemeint, dass es nicht mehr lange gehen wird.“
„Du meinst –“
„Er wird bald sterben.“
„Meinst du, heute?“
„Kann sein.“ Moses legt die Blister auf den Tisch und dreht sich ganz zu Meta. „Hör mal, du musst hier nichts alleine machen. Du kannst jederzeit hier rein, auch Pause machen, dich hinten in der Ordination kurz hinlegen. Ich glaub nicht, dass Pomp heute kommt.“
„Ich bin nicht sicher“, sagt Meta, „ich habe schon das Gefühl, dass ich jetzt für ihn da sein sollte.“
„Ja?“
„Schon. Ist das normal? Er ist mir nicht sympathischer, aber jetzt, wo er im Sterben liegt, fühlt es sich insgesamt trotzdem anders an.“
Moses lächelt. „Schön.“ „Schön?“
„Ja, schön. Das macht es letztlich aus, weißt du? So fühlt es sich an, wenn man keinen Unterschied macht zwischen den Leuten. Vielleicht kommt es nicht auf die Details an, oder ob man Playlists macht oder solche Dinge. Sondern ob man da ist, wenn es drauf ankommt.“
„Wenn es drauf ankommt ... Vielleicht ist es das, ja.“
„Trotzdem. Mach mal Pause, in Ordnung? Und ich bin ja auch noch da.“
„Danke.“