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Die Pausen zwischen T.s Atemzügen werden länger. Meta zählt die Sekunden und sie zählt etwas zu schnell. Die Uhr an der Wand steht auf kurz vor ein Uhr dreißig und sie tickt nicht mehr.

Else blickt zur Decke und spielt mit den Ringen an ihren Fingern. „Friedlich“, sagt sie, „friedlich.“

Meta beobachtet T.s Brustkorb, zählt die Sekunden bis zum nächsten rasselnden Atemzug, bis zur nächsten Pause.

Else nimmt noch eine Erdbeere aus der Dose.

„Wollen Sie nicht doch eine?“

„Ich glaube nicht, dass wir jetzt essen sollten.“

„Warum nicht? Herrn T. ist es sicher recht.“

Es dauert noch fast fünf Minuten, bis Meta bemerkt, dass die Pause nicht mehr endet, dass es keine Pause mehr ist, sondern das Ende. Meta steht auf. Sie macht einen Schritt auf T. zu und nimmt seine Hand, die Finger, die jetzt bläulich und weiß werden, seine Papierhaut und die dünnen Knochen darunter.

Der Pulsschlag an T.s Hals verebbt kurz danach, nur die Augen bleiben offen, zwei milchige Seen in seinem spitzen Gesicht.