Ob Sie Ihren Hausrat gegen Schäden versichern, Rechtsschutz wünschen und Ihre Familie für den Fall der eigenen Berufsunfähigkeit absichern wollen, ist Ihre persönliche Entscheidung.
Es gibt Menschen, die auf Nummer sicher gehen wollen und den Wunsch haben, sich bestmöglich abzusichern. Andere nehmen bestimmte Risiken in Kauf und verzichten auf Schutz für den Fall des Falles. Hausrat- und Rechtsschutzversicherung sind nicht zwingend notwendig. Ratsam ist aber eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Anders als für die private Haftpflichtversicherung, die jeder haben sollte, lässt sich für die Hausratversicherung keine allgemeine Empfehlung geben. Wie wichtig ist es Ihnen, dass Ihre Möbel, elektronischen Geräte, CDs, Bücher, Haushaltsgeräte und andere Einrichtungsgegenstände gegen Feuer, Einbruch und Sturm versichert sind? Ab einem gewissen Wert der Einrichtung ist dies sicher sinnvoll. Vor allem, wenn die finanziellen Polster nicht so groß sind, dass Sie mal eben eine neue Einrichtung im Wert von einigen Zehntausend Euro bezahlen könnten, falls die Wohnung abbrennt.
Sind Sie bereits vor der Heirat zusammengezogen und haben eine Hausratversicherung abgeschlossen, müssen Sie nach der Heirat nichts veranlassen. Wenn ein Partner beim anderen in die Wohnung eingezogen ist, der bereits eine Police hatte, sollte der Versicherungsschutz entsprechend aufgestockt worden sein. Ist das nicht passiert, holen Sie das jetzt nach.
Haben Sie bisher getrennt gelebt und ziehen anlässlich der Hochzeit zusammen, sollten Sie den Wert Ihres Hausrats schätzen und abwägen, ob Sie Versicherungsschutz wünschen oder nicht. Haben Sie und Ihr Partner je einen Vertrag, können Sie als Verheiratete den später abgeschlossenen Vertrag außerordentlich und ohne Einhaltung von Fristen kündigen.
Ein Unfall auf dem Weg zum Sport, Streit mit dem Vermieter, Stress mit dem Arbeitgeber – in Alltag und Beruf kommt es selbst bei friedliebenden Menschen vor, dass sie sich mit anderen streiten müssen, um zu ihrem Recht zu kommen. In solchen Fällen ist es dann unter Umständen unvermeidbar, einen Anwalt einzuschalten. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt die Anwalts- und Gerichtskosten, sofern der Rechtsstreit einen Bereich betrifft, der über den jeweiligen Versicherungsvertrag abgesichert ist. Die Versicherer bieten die Bereiche, die ihre Kunden absichern können, in einer Art Baukastensystem an: Privates, Beruf und Verkehr sowie Rechtsschutz für Mieter und Eigentümer.
Ratsam ist für Autofahrer Verkehrsrechtsschutz. Wie schnell kann es passieren, dass man in einen Unfall verwickelt wird?! Wichtig wird die Police besonders, wenn man bei einem Unfall verletzt wurde und Schmerzensgeld oder gar eine lebenslange Rente einklagen muss.
Genau wie bei Paaren ohne Trauschein, die zusammenleben, kann der Ehepartner über die Police mitversichert werden. Dies ist auf der einen Seite positiv, hat aber auch Nachteile. Denn sollte es eines Tages zu Streitigkeiten zwischen den Partnern kommen, übernimmt die Versicherung keine Kosten – egal, welcher Bereich betroffen ist.
Wenn jeder der Partner bisher eine Rechtsschutzpolice hatte, können Sie nach der Heirat eine davon ohne die Einhaltung von Fristen kündigen.
Tipp: Vergleichen Sie bei der Entscheidung, welche Police Sie kündigen, nicht nur die Prämien, sondern auch die Bereiche, die abgesichert sind. Andernfalls vergleichen Sie Äpfel mit Birnen und kündigen am Ende die Police mit dem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis.
Werden Sie als Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen berufsunfähig, erhalten Sie nur unter engen Voraussetzungen eine Erwerbsminderungsrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung. So besteht ein Anspruch zum Beispiel nur, wenn Sie in einem Zeitraum von fünf Jahren vor Eintritt der Berufsunfähigkeit mindestens drei Jahre lang Pflichtbeiträge an die Rentenversicherung gezahlt haben. Aber auch wenn Sie diese Voraussetzung erfüllen, fällt die Rente in der Regel sehr mager aus. Die Höhe hängt in erster Linie von den bisher geleisteten Beiträgen ab.
Aus diesem Grund ist es für jeden Arbeitnehmer ratsam, über eine zusätzliche private Berufsunfähigkeitsversicherung nachzudenken. Sie sichert regelmäßige Einkünfte für den Fall, dass Sie Ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können.
Eine Unfallversicherung ist kein Ersatz für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie zahlt nur nach Unfällen. Unfälle sind aber viel seltener Grund für eine Berufsunfähigkeit als Krankheiten.
Bei Selbstständigen und Berufseinsteigern besteht die Gefahr, dass sie die Vorgaben für die gesetzliche Erwerbsminderungsrente überhaupt nicht erfüllen. Sie sind daher komplett auf sich gestellt, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sein sollten, ihren Beruf auszuüben.
In diesen Fällen gewährleistet eine private Berufsunfähigkeitsversicherung Schutz. Zu beachten ist allerdings, dass die Policen vergleichsweise teuer sind. Außerdem nehmen die Versicherer strenge Gesundheitsprüfungen vor, um ihre eigenen Risiken möglichst klein zu halten.
Wenn Sie bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben und nun heiraten und eine Familie gründen wollen, können Sie bei vielen Versicherern über eine sogenannte Nachversicherungsgarantie Ihre Berufsunfähigkeitsrente aufstocken, ohne erneut Fragen zur Ihrer Gesundheit beantworten zu müssen.