XXVI.
AD 3075 – Deep Rising
Was sagte man am besten, während man unter falscher Flagge in eine feindliche Festung marschierte? Am besten nicht viel und schon gar nicht das Falsche. Max verließ den eben gelandeten Gleiter auf dem Landeplatz des Forschungsbunkers in Istanbul, einer erhöhten Plattform, die aus dem Wasser ragte. Es war dunkel, kurz nach drei in der Früh. Das Salz in der Luft, das milde Klima im Dezember, Max wäre gerne zu einem anderen Anlass hergekommen. Von der Mannschaft an Bord zeigte sich niemand an der offenen Tür. Eine Frau in weißer Kleidung und mit militärischen Rangabzeichen empfing sie.
»Colonel Kellmann, Major Hasselblade, ich begrüße Sie auf Deep Rising III . Mein Name ist Captain Aylin Demir … wir haben Sie um diese Uhrzeit nicht erwartet.«
»Captain Demir, Sie haben unsere Legitimation überprüft?«, fragte Negri kurz angebunden. Die Rolle der schroffen Offizierin lag ihr im Blut, die musste sie nicht spielen.
»Ja, Ma’am.« Demir hielt ein transparentes Pad-System in den Händen, das Bilder von Negri und Max zeigte. Sowie ihre falsche Namen und eine Sicherheitsfreigabe, die Vater und Captain Jenkins eben noch in Eile zurechtgebogen hatten.
»Dies ist eine F7 -Kontrolle. Voller Shutdown. Niemand verlässt die Station, niemand kommuniziert mit der Außenwelt.«
»Ma’am?«
»Sie kennen das F7 -Protokoll?«
»Ähm … ja … selbstverständlich.«
»Dann los … wir haben keine Zeit zu verlieren!« Negri wartete nicht auf eine Antwort, sie ging auf einen Abgang von der Plattform zu. Demir stolperte ihr hinterher. Vaters Idee mit einer Sicherheitsüberprüfung war genial. Nicht nur, weil sie sich damit Zutritt verschafften, sondern auch weil das F7 -Protokoll eine Kontaktsperre beinhaltete. Damit hätte bei einer echten Überprüfung verhindert werden sollen, dass jemand nicht freigegebene Informationen sonst wohin schicken konnte.
»Hier spricht Captain Demir. F7 aktivieren … ja, Sie haben mich richtig verstanden: F7 . Wir machen den Laden dicht … und jetzt tun Sie einfach, was ich Ihnen sage!«, erklärte Demir. Ihre Worte galten dem Leitstand der Forschungsstation.
»Der Countdown läuft. Noch 16  Minuten. Ich bin im Kontakt mit der USS Boston. Unser Zeitfenster schrumpft. Die beiden gestarteten Geschwader der terranischen Raumflotte steigen zwar aufgrund ihrer hohen Masse langsamer als wir, aber Captain Okinawa geht davon aus, dass sie das Wurmloch in knapp einer Stunde schließen müssen.« Vaters Worte hörten Negri und er gleichzeitig, sie hatten wirklich keine Zeit zu verlieren.
»Major Hasselblade!«, fauchte Negri ihn an, während sie die Treppen herabliefen.
»Ja, Ma’am.«
»Sie kontrollieren das Hochsicherheitsdepot. Ich begleite Captain Demir zum Leitstand!«
»Ja, Ma’am!« Max salutierte und blieb an einem Lift stehen. In dem Raum unter der Plattform befanden sich vier Aufzüge. Sowie zwei Wachen und zwei mannshohe gepanzerte Drohnen. Um die auszuschalten, reichte die Handfeuerwaffe an seinem Oberschenkel nicht aus.
»Colonel, gibt es einen Anlass für diese Kontrolle?«, fragte Demir, die mit jeder Sekunde nervöser wurde.
»Captain, das fragen Sie mich wirklich?« Negri zog die Mundwinkel nach unten. »Für die Geschichte werden Köpfe rollen … das verspreche ich Ihnen!«
»Ma’am?«
»Captain, wir gehen zu Ihrem Leitstand. Dort werde ich Ihnen alles erklären. Die Mitarbeiter der Station haben sämtliche Tätigkeiten ruhen zu lassen! Haben Sie mich verstanden?«
»Selbstverständlich, Ma’am. Bitte folgen Sie mir …« Demir stieg mit Negri in einen anderen Aufzug.
»Haben Sie heute Fracht entgegengenommen?«, fragte Negri anklagend.
»Ähm … ja, Ma’am.«
Negri schüttelte verständnislos den Kopf.
Max wartete auf seinen Aufzug. An der Edelstahltüre blinkte ein grünes Licht. Die Luft im Flur roch frisch desinfiziert. Vaters Plan, die Embryonen zu retten, basierte auf der Annahme, dass Offiziere wie Demir nicht wussten, was sie sich heute in den Keller gestellt hatten. Negri selbst hatte, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, die Frachtdokumente der Embryonen fälschen müssen. Das wollten sie in dieser Nacht zu ihrem Vorteil nutzen.
»Max, ich lasse dich bei Negri mithören. Unser Plan funktioniert, die wissen nicht, was sich in der Kiste befindet. Ansonsten hätten die uns die Tür vor der Nase zugeschlagen.«
Max stieg in den Aufzug, der ihn in die Tiefe brachte. Noch konnten zahllose Dinge schieflaufen. Da müsste nur eine einzige Wache Verdacht schöpfen, und sie wären geliefert.
» ALLE RAUS AUS DEM LEITSTAND , brüllte Negri und ließ dabei keinen Zweifel, dass sie es ernst meinte. » SIE WERDEN ALLE IN IHRE KABINEN GEHEN UND DARAUF WARTEN , DASS ICH SIE VERNEHME . GLAUBEN SIE MIR , DAS WIRD EINE LANGE NACHT
»Colonel Kellmann, Ihre Vorgehensweise erscheint mir überzogen. Wir agieren auf Deep Rising  III unter den höchsten Standards« , sagte eine entspannte männliche Stimme; die KI der Station, die sich nicht so leicht einschüchtern ließ. »Wir kennen das F 7 -Protokoll. Bei der von Ihnen zitierten Lieferung gab es keine Unregelmäßigkeiten. An dieser Stelle plädiere ich dafür, die Konzernzentrale zu involvieren, dort wird man Ihnen mit Sicherheit alle Fragen beantworten können.«
»Ich bitte um Entschuldigung … das ist Ralph, unsere Stations- KI , der sich um die Einhaltung aller Sicherheitsprotokolle kümmert« , rechtfertigte sich Demir. Auf diesen Moment kam es an. Vaters Plan basierte darauf, diese KI mundtot zu machen.
» WAS GLAUBEN SIE , WER MICH SCHICKT Negri wich nicht einen Zentimeter von ihrer Linie. »Captain Demir, wann ist der letzte Integritätscheck bei der KI durchgeführt worden?«
»Ähm … das macht die Konzernzentrale … einmal in der Woche. Also damit hatten wir noch nie Probleme.«
»Colonel Kellmann, ich kann Ihnen an dieser Stelle versichern, dass meine Integrität nicht beeinträchtigt ist. Das sollten wir sofort klären … wir auf Deep Rising  III dürfen nicht kommunizieren, aber Sie dürfen es. Sprechen Sie mit der Konzernzentrale. Dort wird man Ihnen sämtliche Fragen beantworten können. Soll ich Ihnen eine verschlüsselte Verbindung aufbauen?«
» NEIN , brüllte Negri. »Captain, öffnen Sie den Port H 902 . Diese KI könnte kompromittiert sein. Wir müssen Sie testen!«
»Ma’am. Das darf ich nicht!« Demir sträubte sich, was nur allzu verständlich war. Den Port durfte sie wirklich nicht öffnen.
»Wollen Sie sich wirklich diesen Ärger auf die Schultern laden? Bisher sehen Sie noch gut aus, aber wenn Sie sich weigern, hängen Sie offenbar mit drin!«
»Okay, okay … ich mache es!«
Max schmunzelte. Den Port H902 zu öffnen war wirklich das Dümmste, was Demir tun konnte. Hinter dieser digitalen Tür wartete Vater, der nicht vorhatte, mit Ralph nett zu plaudern. Binäre Konflikte wurden schnell und rücksichtslos geführt.
»Ich bin drin« , sagte Vater. »Habe sämtliche Systeme übernommen. Die KI Ralph ist deaktiviert … er wird keine Hilfe rufen. Deep Rising  III gehört uns. Max, jetzt müssen wir nur noch das Personal in Schach halten. Es befinden sich vierzehn Menschen auf der Station und zwölf Sicherheitskräfte, die glauben, Menschen zu sein. Diese Systeme agieren autonom, ich kann sie nicht übernehmen. Es gibt weiterhin einundzwanzig Drohnen, die bekomme ich aber in den Griff.«
Max verließ den Aufzug und ging zügig auf eine Sicherheitsschleuse zu. Dort warteten zwei Wachen, die ihn verwundert ansahen. Dumm gucken konnten diese Real-Dolls sogar besser als echte Menschen.
»F7 -Protokoll … öffnen Sie die Schleuse.« Max legte seine Hand auf einen Scanner. Die Wache rieb sich die Nase, während die andere die Daten an einem Display überprüfte.
»Ähm … ja … Sie wurden uns angekündigt.« Dann öffnete der Mann die automatische Tür. In einem Zwischenraum standen zwei gepanzerte Drohnen, die allerdings keinen Mucks von sich gaben. Sehr gut. Vaters Plan ging auf.
»Major Demir, die letzte Lieferung. Die von heute. Kennen Sie den Inhalt?« , fragte Negri. Max hörte weiterhin live, was im Leitstand besprochen wurde.
»Medizinische Ausrüstung …« , antwortete sie unsicher.
»Scannen!«
»Ich gebe es weiter …«
»Ich bekomme gerade die Order, die letzte Lieferung zu scannen … wollen Sie dabei sein?«, fragte die Wache. Ein Sergeant, deutlich jünger als Max.
»Ich bitte darum!« Max folgte ihm. »Sergeant, haben Sie einen Bioscanner?«
»Klar … brauchen wir den? Mein System sagt mir, dass sich in der Kiste nur medizinische Ausrüstung befindet.« Der Mann nahm aus einer Schublade eine aufgerollte Folie mit, dann ging er los. Die zweite Wache begleitete sie, während die beiden gepanzerten Wachhunde an der Schleuse zurückblieben.
»Brauchen wir. » Max sah zurück, die Türen schlossen sich. Er befand sich nun in einer gut temperierten und brandsicheren Lagerhalle mit quadratischem Grundriss.
»Captain Demir?« Die Wache wartete einen Moment.
»Ich höre …«
»Ich bin an der Kiste. Frachtklasse N1 mit einem aktiven Kühlsystem und autarker Energieversorgung«, erklärte die Wache, die auf dem Display der drei Meter langen und brusthohen Kiste mehrere Menüs aufrief. »Ist schon ein wenig seltsam, wenn da nur medizinische Ausrüstung drin sein soll.«
»Sergeant, scannen Sie sofort die Frachtkiste ML 2709 Demir gab den Befehl von Negri weiter.
Die Wache nickte und rollte die mitgebrachte Folie über die hellgraue Verkleidung. Das Display auf der Kiste zeigte die angebliche Frachtliste an: Einmalhandschuhe, Größe M, FFP -3 -Schutzmasken und kübelweise Desinfektionsmittel. Natürlich stimmte nichts davon, das wusste Max besser.
»Und?« , fragte Demir.
»Frachtkiste ML 2709 , bestätigt. Ma’am, die ist bioaktiv … egal, was da drin ist, Einmalhandschuhe sind es nicht!«
»Wieso ist das bei der Anlieferung nicht kontrolliert worden?« , fragte Demir erbost. »Wo kommt die blöde Kiste überhaupt her? Sergeant, Sie hatten heute Dienst …«
»Halt, warten Sie! Für Schuldzuweisungen haben wir keine Zeit. Damit dürfen sich andere beschäftigen.« Max ging dazwischen und drängte den Sergeant zurück. »Das stellt einen Verstoß gegen die Sicherheitsprotokolle dieser Forschungsanlage da … Colonel Kellmann, das müssen wir sofort melden!«
»Bestätigt.« Negri nahm den Ball auf. »Ralph, sofort eine Verbindung mit der Konzernzentrale aufbauen. Captain Demir, glauben Sie mir, für diese Schlamperei werden Köpfe rollen!«
»Das ist uns noch nie passiert … wir arbeiten immer sehr gewissenhaft« , versuchte Demir, sich herauszureden. Es stimmte vermutlich, dass sie noch nie jemand so böse vorgeführt hatte.
»Hören Sie auf damit … wir werden uns jetzt Anweisungen geben lassen, was hier zu tun ist, und dann sehen wir weiter« , sagte Negri.
»Colonel, wir wussten nichts davon …«
Max ließ sich keine Regung anmerken. Der beste Weg, etwas zu stehlen, war immer noch, dem Besitzer klarzumachen, die Beute schnellstens loswerden zu wollen.
»Captain Demir, wegen dieses Zwischenfalls wird es eine Untersuchung geben. Von der Konzernzentrale erhalten wir die ausdrückliche Order, die Frachtkiste mitzunehmen. Weiterhin hat die gesamte Besatzung von Deep Rising  III in ihren Kabinen zu bleiben« , erklärte Ralph, die von Vater gehackte KI mit ruhiger Stimme. Was für eine Ironie der Geschichte, da es im Jahr 3075 auf der Erde keine liberale KI wie Vater gab, rechnete auch niemand mit so einer Heimtücke. KI -Systeme wie Ralph wären dazu überhaupt nicht in der Lage gewesen.
»Ralph, wir brauchen Verstärkung … wir sind nur zu zweit. Die Zentrale soll mehr Leute schicken!« , ordnete Negri an.
»O Gott!« , sagte Demir leise. Max konnte sich ihr Gesicht vorstellen, das sie gerade machte.
»Major Hasselblade, lassen Sie sofort die Frachtkiste zu unserem Gleiter bringen! Captain Demir, geben Sie Ihren Leuten den Befehl, uns beim Abtransport zu unterstützen!« Negri hielt im Leitstand alle Fäden fest in der Hand.
»Ja, Ma’am!« Max sah den Sergeant an.
»Sergeant, helfen Sie dem Major … die sollen diese Kiste mitnehmen! Ich gebe den Einsatz der Drohnen frei« , befahl Demir.
»Captain, bestätige Order. Wir bringen die Kiste nach oben!« Die Wache rollte die Scanner-Folie wieder ein und winkte den beiden gepanzerten Drohnen zu.
Max wich einen Schritt zurück und beobachtete, wie die beiden Drohnen die tonnenschwere Frachtkiste anhoben. Hier hatte wirklich niemand eine Ahnung, was sich wirklich in der Box befand.
Max stand wieder im Aufzug. Neben ihm: der Sergeant, die beiden Drohnen und das tiefgekühlte Heim von drei Millionen menschlicher Embryonen. Er sah auf die Uhr, bisher hätte es kaum besser laufen können, und dennoch drohte die Zeit knapp zu werden. Und noch immer konnte der geringste Fehler ihre Flucht vereiteln.
»Wir sind oben …«, sagte der Sergeant und überließ Max den Vortritt. Die Frachtkabine fuhr direkt bis auf das Flugdeck. Max konnte Lana Hindley sehen, die in einer Pilotenuniform neben dem Gleiter wartete.
»Major Hasselblade, ist alles in Ordnung?« Negri kam auf sie zu. Captain Demir stand wenige Meter hinter ihr. Der Sergeant war bewaffnet, Demir ebenfalls, wie auch die drei Sicherheitskräfte der Station. Die größte Gefahr ging aber von den beiden Drohnen aus, die nicht nur schwere Kisten tragen konnten, sondern auch eine gewaltige Feuerkraft besaßen. Das Chassis des Gleiters durfte keine Kugel abbekommen. Ansonsten würden sie ihre Reise zum Wurmloch vergessen können.
»Ja, Ma’am. Der Sergeant hat kooperiert.« Max nickte dem Androiden zu.
»Ab hier übernehmen wir. Lassen Sie die Drohnen die Box abstellen!«, rief Lana.
»Gerne … runter mit der Kiste.« Der Sergeant ließ die Embryonen abstellen, und die Drohnen verschwanden wieder im Aufzug. An ihrer Stelle erschienen zwei zivile Drohnen aus der USS Boston, um die Fracht aufzunehmen.
»Ich habe leider keine guten Nachrichten. Der Shutdown von Deep Rising  III ist aufgefallen. Die Konzernzentrale von Harper-Mackinney schlägt Alarm. Es befindet sich ein Polizeiverband auf dem Weg zu uns. Wir müssen sofort verschwinden« , erklärte Vater über Max’ internes Kommunikationssystem.
»Drohnen der USS Boston?«, fragte Demir, der dieses Detail nicht entgangen war.
Negri zog ihre Pistole und schoss der Frau von hinten in den Kopf.
Der Sergeant sah zu Demir, die bereits blutend am Boden lag, dann auf die Frachtkiste und zuletzt in den Lauf von Max’ Waffe. Er verstand seine Lage, das konnte man sehen. Im nächsten Moment verteilte sich der Inhalt seines Kopfes über das Flugdeck.
Die verbliebenen Sicherheitskräfte rissen ihre Waffen in den Anschlag, wurden aber, bevor sie auch nur einen einzigen Schuss abgeben konnten, in einem Kugelhagel von Negri, Max und Skagen niedergestreckt. Der Hüne stand in der offenen Tür des Gleiters und schoss mit einer rotierenden Impulswaffe.
»WIR STARTEN SOFORT !«, brüllte Max, der auf Lana und Negri wartete, bevor er als Letzter die Rampe heraufrannte. In nächsten Moment befand sich der Gleiter bereits in der Luft.
»Musste dass mit den Drohnen sein?«, fragte Skagen, der Lana kopfschüttelnd ansah.
»Was hätte ich tun sollen?« Lana hob die Schulter. »Hätte ich die bewaffneten Deep-Rising-Drohnen an Bord lassen sollen?«
»Ist schon gut!«, rief Ruth Negri. »Wir haben es geschafft. Alle anschnallen! Wir werden jetzt verschwinden!«
»Darf ich bitte um Aufmerksamkeit bitten!« , sagte Vater. Die Meute beruhigte sich. »Wir haben die Embryonen, aber die terranische Polizei kennt jetzt unseren Aufenthaltsort und unseren Kurs! Dieser Gleiter ist unbewaffnet und hat auch keine Verteidigungssysteme … unser Flug durch das Wurmloch wird alles andere als einfach! Wir werden zwei taktische Geschwader überholen müssen, die sich ebenfalls auf dem Weg zur USS Boston befinden!«
»Einen Trick haben wir noch auf Lager …« Negri nickte Jenkins zu, die einen Koffer öffnete und ein unbekanntes Aggregat aktivierte. Hoffentlich war der Trick gut.
»Was ist das?«, fragte Bella, die mit den anderen auch im Gleiter gewartet hatte.
»Vater hat recht … wir sind unbewaffnet. Deswegen müssen wir unseren Gegnern Sand in die Augen streuen.« Mit den Worten stemmte sie die Hände in die Hüfte. »Jenkins, wenn das nicht funktioniert, rede ich kein Wort mehr mit Ihnen!«
»Ja, Ma’am!« Auch die Computerspezialistin fuhr sich mit der Hand nervös durch die Haare. Sie drückte ein paar Knöpfe, kalibrierte, prüfte und hob dann den Kopf. »Wir sind so weit.«
»Gut, unser Geschwader ist unterwegs. In wenigen Minuten überholen wir die taktischen Bomber der Erde. Wir werden vor ihnen bei der USS Boston sein.«
»Geschwader?«, fragte Max.
»Im Moment bewegen wir uns in einer Wolke von siebzehn identischen Radarspiegelungen. Die werden sich, bei einem recht kurzen Fenster, in dem wir uns in effektiver Reichweite befinden, sehr schnell für den richtigen Gleiter entscheiden müssen.«