SECHZEHN

Jim, Frankie, Danny, Quinn und Branson begannen den langen Abstieg über die Feuertreppe. Quinn übernahm die Spitze, Frankie die Nachhut.

»Wenn du willst, gehe ich als Letzter«, bot Branson ihr an.

»Du bist verletzt«, erinnerte Frankie ihn. »Außerdem bleibt dieses Krankenhaushemd hinten nicht ganz zu. Und ich will nicht, dass du mir auf den Hintern gaffst.«

Branson errötete und wandte sich ab. Frankie grinste.

Im Zickzack rannten sie abwärts, während ihre Schritte rings um sie widerhallten. Abgesehen davon, ihrem Keuchen und dem metallischen Klirren ihrer Waffen war es im Treppenhaus ruhig. Die Geräusche des Blutbads drangen nur hinter den geschlossenen Türen hervor, an denen sie in jeder Etage vorbeikamen: Angst-, Schmerzens- und Todesschreie; grausames, kehliges Gelächter; Schüsse und das Knistern von Flammen.

»Es ist heiß hier«, beklagte sich Danny. »Wie weit ist es denn bis nach unten?«

»Es ist ein weiter Weg«, antwortete Jim mit Besorgnis in der Stimme. »Geht es dir gut?«

Danny nickte. »Ich schwitze nur und bin müde. Und meine Füße tun weh.«

»Ich würde dich ja tragen, Großer, aber wenn Zombies aufkreuzen und wir rennen müssen, kann ich das nicht mit dir auf den Schultern.«

»Schon gut, Daddy. Ich bin ein großer Junge. Ich schaff das schon.«

Sie setzten den Marsch fort und blieben gelegentlich stehen, um auf Verfolgungsgeräusche zu lauschen.

Branson wischte sich Schweiß von der Stirn. »Der Junge hat recht. Es wird immer heißer hier drin. Ich schwitze wie ein Schwein.«

»Das kommt wahrscheinlich von den Brandherden«, meinte Quinn. »Trotzdem glaube ich nicht, dass wir uns deshalb Gedanken machen müssen.«

»Wieso das?«, fragte Jim.

»Wenn ich mich richtig erinnere, wurden die Treppenhäuser so geplant, dass sie Feuer abhalten. Ich kenne keine technischen Einzelheiten, aber sie wurden mit der Katastrophe vom World Trade Center im Hinterkopf gebaut.«

»Also sind sie feuerfest?«

Quinn nickte. »Ich glaube schon.«

»Ich hoffe es«, fügte Frankie hinzu.

»Wie kann sich das Feuer über die Etagen hinweg ausbreiten?«, wollte Branson wissen. »Ich dachte, zwischen allen Stockwerken wäre Brandschutzmaterial verbaut, um genau das zu verhindern.«

»Keine Ahnung«, gestand Quinn. »Allerdings würde ich mal vermuten, dass die Zombies in jeder Etage einen Brand legen. Entweder das, oder der Artilleriebeschuss hat mehrere kleine Feuer entfacht, die außer Kontrolle geraten sind.«

»Wie sieht unser Plan aus?«, erkundigte sich Jim.

Der Pilot hielt inne und lauschte. Er legte einen Finger an die Lippen. Die anderen kamen hinter ihm zum Stehen. Nach einem Augenblick entspannte er sich und ging weiter.

Frankie schaute die Treppe zurück hinauf. »Was hatte denn das zu bedeuten?«

»Ich dachte, ich hätte über uns etwas gehört, aber es waren wohl nur unsere eigenen Schritte. Hier drin hallen sie so merkwürdig wider.«

Er führte sie weiter. »Also, noch mal zu unserem Plan. Während ihr den Schreibtisch geholt habt, hatte ich Funkkontakt mit Bates. Er will, dass wir im Untergeschoss zu ihm stoßen.«

»Warum?«

»Das wollte er nicht sagen, falls die Zombies unseren Funkverkehr abhören. Ich vermute, wir werden über die Kanalisation flüchten. Oder es zumindest versuchen.«

Frankie stockte, als sie an ihre Reise durch den Untergrund von Baltimore denken musste: die Dunkelheit, der Gestank, die erdrückende Platzangst – und die Ratten. Besonders die Ratten. Erschwerend war hinzugekommen, dass sie damals gerade unter Heroinentzug litt.

Jim berührte sie am Arm. »Alles in Ordnung?«

Sie nickte. Ihr Mund bildete eine schmale, verkniffene Linie.

Auch Quinn bemerkte ihr Verhalten.

»Was ist denn?«, fragte er.

»Ich hatte in der Kanalisation von Baltimore einige üble Erfahrungen, das ist alles. Wenn wir es hier raus schaffen, erzähle ich euch davon. Aber keine Bange. Mir geht’s gut.«

Begleitet von ihren von den Wänden widerhallenden Schritten liefen sie weiter.

»Wohin gehen wir, wenn wir in der Kanalisation sind?«, wollte Jim wissen.

»Ich weiß es nicht«, gab Quinn zurück. »Bates konnte nicht lange reden. Es hörte sich so an, als wäre er in einen Schusswechsel verwickelt gewesen. Er meinte nur, wir sollen uns beeilen. Wenn er vor uns dort eintrifft, wird er wohl nicht auf uns warten.«

Ihr Abstieg setzte sich eine weitere Viertelstunde fort, bevor sie kurz anhielten, um zu verschnaufen. Sie waren erschöpft und durstig. Von Bransons Arm tropfte Blut, und Danny hatte schwarze Ringe unter den Augen. Kurz beratschlagten sie, ob sie sich in einen der Flure wagen und einen Getränkeautomaten plündern sollten, entschieden sich jedoch dagegen.

»Ich kann kaum glauben, dass wir noch keiner dieser Kreaturen über den Weg gelaufen sind«, meinte Branson. »Ist euch eigentlich klar, wie viele von diesen Dingern inzwischen im Gebäude sein müssen?«

»Verschrei es nicht«, entgegnete Quinn. »Hoffen wir einfach, dass uns das Glück hold bleibt.«

Frankie zog Jim beiseite.

»Ich muss dich etwas fragen.«

»Sicher. Was?«

»Hattest du in letzter Zeit wirre Träume?«

»Eigentlich nicht«, antwortete er. »Tatsächlich habe ich, soweit ich mich erinnern kann, nur ein einziges Mal geträumt, seit Martin und ich aus West Virginia aufgebrochen sind. Wieso?«

Frankie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich … ich habe von Martin geträumt.«

»Davon, wie er starb?«

»Nein. Von der Gegenwart und der Zukunft. Er hat mir Dinge gezeigt. Als ob er ein verfluchter Geist wäre. Er hat mich gewarnt.«

»Wovor gewarnt?«

Bevor sie antworten konnte, öffnete sich mehrere Etagen über ihnen knarrend eine Tür. Kurz wurden die dröhnenden Kampfgeräusche lauter. Dann schwang die Tür zu und dämpfte sie wieder.

Wie gelähmt starrten sie stumm nach oben. Schritte ertönten auf der Treppe.

Quinn legte einen Finger an die Lippen und machte die Waffe feuerbereit. Frankie und Jim taten es ihm gleich. Sie konnten den Zombie riechen, als er sich näherte. Dabei stank es nicht nach Verwesung, sondern nach Blut. Die Luft roch durchdringend nach Blut.

»Ich weiß, dass du hier bist, kleines Schweinchen«, kicherte der wandelnde Leichnam. »Du hast eine hübsche Spur hinterlassen.«

Entsetzt schauten sie zu Boden. Perlengroße Tropfen von Bransons Blut waren von seinem Handgelenk getropft und auf dem Weg nach unten auf jede zweite Stufe gespritzt.

»Scheiße.« Hastig drückte er die verwundete Hand an die Brust.

»Haaaallo«, rief der Zombie. »Warum machst du es dir nicht leicht? Ich töte dich schnell und schmerzlos, und ich verspreche, nur ein klein wenig von dir zu fressen.«

Sie rückten vom Geländer ab und drückten sich mit dem Rücken gegen die Wand. Der Zombie setzte seinen Abstieg fort. Plötzlich hörten sie eine weitere Tür aufschwingen, mehrere Etagen unter sich. Sie waren umzingelt. Der Weg war ihnen von beiden Seiten abgeschnitten.

Danny und Branson tauschten verängstigte Blicke. Quinn bedeutete Frankie und Jim, sich um den Zombie über ihnen zu kümmern, dann schlich er leise weiter die Treppe hinab in Richtung der zweiten Gruppe.

Die Schritte wurden lauter, der Gestank wurde stärker. Der Zombie hatte den Treppenabsatz über ihnen erreicht. Jim konnte seinen Schatten im Schimmer der Notbeleuchtung sehen. Dann hörten sie etwas anderes: das Durchladen einer Schrotflinte.

»Bereit oder nicht«, kicherte der Zombie. »Da bin ich.«

Frankie und Jim zielten mit ihren Gewehren die Treppe hinauf und warteten. Unbemerkt schob sich der bläuliche Lauf einer Schrotflinte zwischen die Handläufe ihrer Ebene und der Ebene über ihnen. Der Knall war ohrenbetäubend und ließ sie alle zusammenzucken.

Frankie rannte die Treppe halb hinauf, wirbelte herum und sank auf die Knie. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. Ein breites Grinsen teilte Dr. Sterns tote Züge. Seine Bauchhöhle war geleert, der Brustkorb auseinandergezwängt worden, und die Rippen ragten wie die Stacheln eines Stachelschweins aus dem Fleisch hervor.

Frankie feuerte drei ungezielte Schüsse ab, ehe sie sich wieder duckte und seitwärts mit dem Rücken zur Wand zurückwich. Eine Kugel schlug in die Wand ein, die beiden anderen schnellten durch das Treppenhaus.

»Hast du ihn getroffen?«, fragte Jim.

»Ich glaube nicht.«

»Das ist aber gar nicht nett«, höhnte Stern. »Nachdem ich mich so gut um dich gekümmert habe, als du verletzt warst.«

»Nein«, sagte Frankie. »Ich hab ihn eindeutig nicht getroffen.«

Das Ding begann in einer Sprache zu reden, die Stern nie gekannt hatte. »Enga keeriost mathos du abapan rentare.«

Mehrere Treppenabsätze unter ihnen gab Quinns M-16 einen kurzen Feuerstoß ab. Von den plötzlichen Schüssen abgelenkt, ließen Frankie und Jim den Zombie aus den Augen. Stern bog um die Ecke und stürmte mit auf sie gerichteter Schrotflinte herab. Als das Ding, das einst Stern gewesen war, sah, dass es zahlenmäßig unterlegen war, drückte es den Abzug und wandte sich zur Flucht.

Die Schrotkugeln durchsiebten Bransons Gesicht. Blind prallte er gegen das Geländer, kippte über die Seite und wankte kurz, ehe er hinabstürzte. Sein Schrei endete mit einem Übelkeit erregenden Platschen von tief, tief unten. Von Quinns Standort aus drang weiteres Gebrüll zu ihnen herauf.

Frankie und Jim erwiderten das Feuer gleichzeitig. Die Salve schlug in Stern ein, trennte ihm einen Arm ab und verteilte sein Gehirn über die Treppe.

Jim fuhr herum. »Danny, bist du in Ordnung?«

Danny deutete mit weit aufgerissenen Augen und entsetztem Blick auf das Geländer. Seine Unterlippe bebte.

»Daddy … Mr. Branson ist hinuntergefallen «

Jim hastete zu Danny und drückte ihn, flüsterte ihm tröstend ins Ohr und strich ihm über das Haar.

»Und der nette Arzt hat sich auch in ein Monster verwandelt. Er war vorne ganz offen.«

»Ich weiß«, beschwichtigte ihn Jim. »Ich weiß. Es ist alles gut. Wir konnten nichts tun.«

Frankie drängte sich an ihnen vorbei und spähte über das Geländer.

»Quinn?«, rief sie. Ihre Stimme hallte zu ihr zurück. »Quinn? Bist du okay?«

»Kommt schnell!«, brüllte er. »Kommt sofort hier runter. Wir haben Schwierigkeiten!«

Seiner Stimme folgte eine weitere, die sich vertraut anhörte. »Du bist ein gottverdammter Idiot, Quinn.«

»Wer ist das?«, fragte Jim. »Ist dort unten jemand bei ihm?«

»Ich konnte nichts sehen. Sie sind zu weit unten. Aber es hat sich nach Steve angehört.«

»Nach wem?«

»Steve. Der Pilot, der bei Quinn war, als wir gerettet wurden. Der Kerl aus Kanada.«

Danny wischte sich die Nase am Ärmel ab.

»Kommt mit«, drängte Frankie. »Wir müssen weiter.«

Sie rannten vier weitere Treppenfluchten hinab. Steve und Quinn kauerten über jemandem. Sie sahen schwarze Kampfstiefel und eine schwarze Lederhose. Die Beine in der Hose zitterten vor Schmerzen und Schock. Darüber war ein weißes, blutgetränktes Hemd zu erkennen. Weiteres Blut breitete sich in einer anschwellenden Lache über die Stufen aus. Das Blut, das Hemd, die Hose und die Stiefel gehörten Bates.

»O Scheiße«, murmelte Jim.

»Das … ist … die Untertreibung … des Jahres, Mr. Thurmond«, presste Bates zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sein Gesicht war kalkweiß.

»Es tut mir so leid, Bates«, schluchzte Quinn, während er die Hand des Verwundeten drückte.

»Das ist Bates?«, flüsterte Frankie. Jim nickte.

»Und Sie müssen … müssen Frankie sein. Freut … mich, Ihre … Bekanntschaft zu machen.«

»Hast du schlimme Schmerzen?«, erkundigte sich Quinn.

»Der Schock … setzt bereits … ein.«

»Wir müssen weiter«, sagte Steve. »Die Zombies haben die Schüsse bestimmt gehört. Sie werden jede Sekunde hier sein.«

»Was ist passiert?«, wollte Jim wissen.

»Bates und ich sind ins Treppenhaus rein«, schilderte Steve. »Wir haben euch über uns gehört. Bevor wir euch zurufen konnten, ist das Feuergefecht ausgebrochen. Und dann hat dieses Genie hier Bates in den Bauch geschossen.«

Jim erhaschte einen flüchtigen Blick auf die Wunde und wandte sich ab.

»Es war ein Unfall«, beharrte Quinn. »Ich dachte, er wäre ein verdammter Zombie!«

»Verschwindet … endlich«, hustete Bates hervor und spuckte Blut. »Steve hat recht. Sie … sie werden … jeden Moment … hier sein. Ich … halte sie auf.«

»Blödsinn«, widersprach Steve. »Jim, schnall dir seinen Flammenwerfer um. Den kannst du auch zusammen mit dem Gewehr tragen. Du deckst uns den Rücken. Frankie, du gehst voraus. Quinn, hilf mir mal.«

Quinn und Steve verwendeten die Riemen der Gewehre, um Bates’ Gedärme zu sichern, indem sie ihm die Riemen so fest es ging um den Bauch wickelten. Ihre zusammengeknüllten T-Shirts dienten zum Abdecken der Eintritts- und Austrittswunden. Sie schnürten die Riemen fest, und Bates wurde noch blasser.

Dann hievten sie ihn auf die Beine. Er stöhnte und hielt sich den Bauch.

»Leg uns die Arme um die Schultern«, forderte Steve ihn auf. »Ich weiß, dass es wehtut, aber du wirst nicht sterben. Es dauert lange, bis man an einer Bauchwunde stirbt. Wir schaffen dich hier raus und haben dich im Handumdrehen wieder zusammengeflickt.«

Bates schüttelte den Kopf und versuchte, durch das lange Haar, das ihm im Gesicht klebte, etwas zu sehen.

»Steve«, keuchte er, »wer … sollte mich denn … deiner Ansicht nach … zusammenflicken? Und … wo … soll derjenige … operieren … in der Kanalisation? Schießt … mir … einfach in … den Kopf … und lasst mich … zurück.«

»Hör auf damit«, entgegnete der kanadische Pilot. »Halt einfach die Klappe. Du kommst wieder in Ordnung.«

»Es tut mir so leid«, entschuldigte Quinn sich abermals.

»Halt’s Maul, Quinn.«

»Wie funktioniert dieses Ding?«, erkundigte sich Jim, während er sich die Tanks des Flammenwerfers auf den Rücken schnallte.

Steve erklärte es ihm kurz, dann setzten sie sich die Treppe hinunter in Bewegung. Frankie ging voraus, Steve und Quinn stützten Bates, Danny folgte hinter ihnen, und Jim bildete das Schlusslicht.

Sie schafften es gerade drei Stockwerke weiter, bevor die Zombies über ihnen in das Treppenhaus stürmten. Die Kreaturen eröffneten das Feuer, und die Luft wurde vom gedämpften Knallen von Kaliber .22-Gewehren, dem Donner einer .45-Waffe und dem Stakkato einer Maschinenpistole Marke Browning erschüttert. Jim entfesselte einen Strahl flüssigen Feuers und setzte die Kreaturen mitten im Rennen in Brand. Der Abstieg entwickelte sich zu einem Gefecht im Laufschritt. Frankie erschoss die Zombies unter ihnen, Jim fackelte jene hinter ihnen ab. Im Treppenhaus hallten Schüsse wider, und es stank nach brennenden Haaren und versengtem Fleisch. Der Rauch wurde so dicht, dass sie sich die Kleider über Münder und Nasen ziehen mussten, um die Luft zu filtern, die sie atmeten. Ihre Augen brannten, ihre Ohren surrten von den fortwährenden Explosionen.

Ein Zombie auf dem nächsten Treppenabsatz fasste nach oben durch den Handlauf und umklammerte Steves Fuß. Er versuchte, ihn abzuschütteln, ohne Bates zu stoßen, und der verwundete Krieger stöhnte. Dreckige Fingernägel kratzten an Steves Knöchel und rissen ihm die Haut auf. Der Pilot schrie, als die Nägel sich tiefer in das Fleisch gruben.

Danny schwang den Baseballschläger. Er holte aus, ließ den Schläger herabsausen und zertrümmerte das Handgelenk der Kreatur. Die Hand zog sich zurück. Gleich darauf erschoss Frankie den auf dem Handlauf kauernden Zombie.

Die Zahl der Verfolger schwand, bis keine mehr übrig waren. Trotzdem hetzten sie weiter, rannten, so schnell sie konnten, ohne Bates durchzurütteln oder Danny zu verlieren, der Mühe hatte, mit den Erwachsenen Schritt zu halten.

Dann stießen sie auf Branson. Sein Körper war über zwanzig Stockwerke tief gefallen, bevor er auf einem der Treppenabsätze aufschlug. Sein Rückgrat war gebrochen. Die gesplitterten und gebrochenen Arme und Beine standen in aberwitzigen Winkeln von ihm ab, der Kopf war aufgeplatzt wie eine überreife Melone.

»Ich schätze, er wird nicht zurückkommen«, meinte Quinn. »Da hatte er ja noch richtig Glück.«

»Wir … sollten … alle so … viel Glück … haben«, krächzte Bates.

Frankie überprüfte ihr Magazin und lud nach. Steve und Quinn schnappten nach Luft und waren dankbar für den kurzen Halt. Danny schmiegte sich an Jim und drückte ihn innig. Niemand sprach ein Wort.

Weit über ihnen ertönten Schritte.

Sie rannten weiter.

Carsons Körper war nicht mehr als der eines Menschen erkennbar. Dennoch mühte sich die rote, rohe Masse auf die Beine, die mittlerweile von einem anderen Wesen beherrscht wurde. An seiner Hand waren nur noch zwei Finger und der Daumen verblieben, trotzdem gelang es ihm, den Türknauf zu drehen. Durch das vereinte Gewicht der Vögel schwang die Tür nach innen und schob den Schreibtisch aus dem Weg.

Die Zombies strömten in den Flur, huschten durch offene Türen, stürzten sich den leeren Fahrstuhlschacht hinab und flogen in offene Treppenhäuser. Das Ding, das Carson gewesen war, stolperte hinter ihnen drein und verlor unterwegs Fleischbrocken.

Im Gang war es still. Weit und breit waren keine Menschen zu sehen. Das Ding fragte sich, wohin die Freunde seines Wirts verschwunden sein mochten. Die Kreatur kramte durch Carsons Gedächtnis, dann folgte sie Bransons Blutspur den Flur hinab. Schließlich fand sie den Weg zum hinteren Treppenhaus und öffnete die Tür. Die Vögel folgten dem Ding und strömten ins Treppenhaus. Mit jeder Etage, die sie passierten, schlossen sich weitere Zombies der Hatz an.

Die Treppe füllte sich mit untoten Körpern, die allesamt auf der Jagd nach den Lebenden die Stufen hinunterhasteten.