I
ch schlüpfe kurz vorm Stundenklingeln in das Zimmer, wo ich Englisch habe, als ein unbekanntes Gesicht neben meinem Schreibtisch auftaucht. „Äh… Du bist Alejandra, oder?“, fragt ein Mädchen.
„Allie“, korrigiere ich sie, nicke aber, und sie lässt sich auf den Platz neben mir nieder.
„Ich bin Kasey.“
Ich runzele die Stirn. Warum redet sie mit mir? „Äh, okay.“
Es klingelt, und die letzten Schüler setzen sich, doch Mrs Beck ist nirgendwo in Sicht. Sobald die Klasse mitbekommt, dass sie nicht da ist, fangen alle an, miteinander zu quatschen, ihre Freunde am anderen Ende des Zimmers zu besuchen und sich zusammengeknüllte Papierbälle zuzuwerfen.
Mein Blick wandert über die Köpfe der anderen hinweg, und ich fange Romans Blick auf. Ich schwöre, er versengt mich regelrecht. Mit jeder Sekunde, die vergeht, strömt Hitze durch meine Brust und mein Herzschlag wird schneller. Doch dann lenkt Kasey meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem sie mit ihrer Hand wedelt. „Ja, also, hallo.“
Ich ziehe meine Augenbrauen hoch. „Hallo.“
„Ich weiß, wir haben noch nie miteinander geredet. Ich habe mich die ganze Zeit vorstellen wollen, aber du hast immer ein bisschen reserviert gewirkt und…“ Sie lässt ihren Blick durchs Klassenzimmer huschen. „Na ja, wie auch immer. Ich habe mich nur gefragt, ob du auf Aaron Henderson stehst?“
Ich schaue sie finster an. Meinte sie das ernst? „Warum? Stehst du
etwa auf Aaron Henderson?“ Ich muss mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Romans Blick mich immer noch durchbohrt, aber ich ignoriere ihn und richte meine ganze Aufmerksamkeit auf Kasey.
Sie verschluckt sich fast an ihrem Gelächter, ihre blonden Locken hüpfen um ihr herzförmiges Gesicht auf und nieder, als sie sich die Hand vor den Mund hält. „Was? Nein! Er ist mein Bruder.“
„Dein Bruder?“
Sie lacht. „Ja, sorry. Das hätte ich wahrscheinlich zuerst erwähnen sollen. Ich hatte irgendwie angenommen, du wüsstest das“
Ich schüttele meinen Kopf. „Nein, das wusste ich nicht. Er hat noch nie eine kleine Schwester erwähnt.“
Sie seufzt. „Ja, wir stehen uns nicht so nahe. Wir sind vier Jahre auseinander, weißt du. Aber er ist ein guter großer Bruder. Vielleicht nicht oft da, aber was kann ich schon erwarten? Du weißt schon.“ Nein, das weiß ich nicht. Ich habe keine Geschwister.
„Also bist du ein…“
„Freshman. Jepp.“
Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Und du bist in diesem Kurs, weil…?“
„Oh. Eigentlich habe ich die erste Stunde frei. Ich hänge normalerweise in der Bibliothek ab, weil ich mit Aaron zur Schule fahre, aber Mrs Beck hat mich gebeten, ihr heute im Unterricht zur Hand zu gehen. Deshalb bin ich hier.“
Oh. Okay.
„Also, ähm … wie sieht es aus?“
Ich lege fragend den Kopf schief, doch dann fällt mir ihre Frage von vorhin wieder ein. „Oh. Nein.“ Ich schüttele meinen Kopf. „Wir sind nur Freunde.“
Ihr Lächeln verschwindet, und sie presst die Lippen zusammen. „Oh.“
Warum ist das für sie wichtig?
Ich strecke meine Hand aus und berühre sie am Unterarm in der Hoffnung, dass sie das als beruhigende Geste auffasst. „Da läuft nichts zwischen uns. Auf beiden Seiten. Du musst dir keine Sorgen machen, dass ich ihn hinhalte oder so. Er weiß, dass ich nur Freundschaft möchte.“
Sie nickt, sieht aber nicht völlig überzeugt aus. „Ist es wegen…“ Ihr Blick huscht zu Roman. Die Tür des Klassenraums geht auf, und mir bleibt es erspart, zu antworten.
„Guten Morgen, alle miteinander. Entschuldigen Sie bitte die Verspätung. Bitte öffnen Sie Ihre Bücher auf Seite…“
Der Unterricht verläuft wie immer. Kasey hilft Mrs Beck dabei, die Aufgaben der Woche zu verteilen. Ein zehnseitiger Aufsatz zu einem umstrittenen, aktuellen Ereignis. Das sollte nicht allzu schwierig sein. Und ehe ich mich versehe, klingelt es schon zur Pause und alle hasten aus dem Klassenzimmer.
Während ich meine Bücher in Ruhe in meiner Tasche verstaue, sorgt ein vertrautes Gefühl des Mich-beobachtet-Fühlens dafür, dass ich Gänsehaut bekomme. Ich schaue auf und sehe, dass Roman auf mich in der Nähe der Tür wartet. Ein teuflisches Grinsen liegt auf seinem Gesicht und er blickt mich von oben bis unten mit unverhohlener Begierde an.
Als ich näherkomme, nimmt er meine Hand und zieht mich aus der Tür, um mich ins erstbeste, leere Klassenzimmer zu schieben, das uns unterkommt.
„Hey! Was ...“
Seine Lippen legen sich auf meine und mir entfährt ein kleines Wimmern. Seine eine Hand liegt auf meiner Hüfte, die andere in meinem Nacken, um mich näher zu ziehen. Ich spanne mich an, doch als er gegen meine Lippen keucht, schmelze ich dahin. Die Klingel läutet, aber wir hören nicht auf.
„Was tust du mit mir?“ Ich drücke mich an ihn, als seine Lippen meinen Hals entlang nach unten wandern und seine Zähne an meinem Schlüsselbein zwicken.
„Was immer ich will.“ Seine Fingerspitzen rutschen in meine Jeans, und er lehnt sich zurück, um meinen Blick einzufangen. Er fährt sich mit der Zunge über seine Lippen, während seine Finger gefährlich nahe an meine gierige Mitte kommen.
„Roman.“ Mein Blick huscht zu ihm nach oben. Und dann ist er da. Genau da.
Seine Finger versinken in mir, bevor er sie eilig herauszieht und meinen Kitzler mit meiner eigenen Flüssigkeit massiert.
„Ich mache meinen Fehler wieder gut.“ Seine Stimme klingt verrucht.
Ich halte mich an ihm fest, die Muskeln in seinem Bizeps bewegen sich, während er mich mit geschickten Fingern bearbeitet. „Wir sollten in unseren Kursen sein“, krächze ich.
„Willst du, dass ich aufhöre?“
Ich stöhne und mein Körper verspannt sich, sodass meine Erlösung weiter wegrückt. Gott, nein. Ich will nicht, dass er aufhört. Weil ich nicht antworte, scheint er mein Schweigen als ein Ja zu deuten, denn er zieht die Hand aus meiner Jeans. Ein protestierender Laut entschlüpft mir, und er lacht leise, bevor er mich mit Küssen zum Schweigen bringt. Seine Hände knöpfen schnell meine Hose auf und schieben sie meine Oberschenkel hinunter, sodass ich entblößt bin.
Mein Kopf fällt nach hinten gegen die Wand, und als er zwei Finger tief in mich hineinschiebt und sie abwinkelt, um genau die richtige Stelle zu finden, erschauere ich. Er küsst meinen Kiefer, bevor er mit seinen Lippen hinunter zu meinem Hals wandert. Seine freie Hand greift nach oben und spielt mit meinen Brüsten. Er zieht das dehnbare Material meines Oberteils nach unten, sodass es ihm leichter fällt, in die rechte Brustwarze zu kneifen.
Ich japse, meine Knie werden weich.
Er macht kreisförmige Bewegungen um meinen Kitzler, er wird immer schneller. Ich schreie auf, als wie der Orgasmus wie aus heiterem Himmel über mich kommt. Er bedeckt meinen Mund mit seiner Hand, um meine Schreie zu dämpfen, während seine Finger das Allerletzte des Orgasmus aus mir herausholen.
„Ich muss dich ficken“, sagt er, zieht mich nach vorn und lässt mich auf dem nächsten Tisch vornüberbeugen, sodass mein nackter Hintern in die Luft ragt und offen zur Schau liegt. Ich erschauere, ein Wimmern kommt mir über die Lippen, als ich den verräterischen Klang einer sich öffnenden Gürtelschnalle höre. Die Jeans rutschen über seine Hüften.
„Kondom?“, frage ich heiser, und er flucht hinter mir.
„Ich werde rausziehen.“
Ich will schon widersprechen, aber dann drückt er sich gegen mich und ich wölbe mich nach hinten, um ihm entgegenzukommen, während er seinen Schwanz
mit einem geschmeidigen Stoß in meiner Muschi versenkt.
Wir stöhnen im Chor, als er seine Hüften vor und zurück wiegt und mich dabei festhält. „Gott, du fühlst dich unglaublich an“, sagt er. Seine Hände greifen meine Hüften so fest, dass es schmerzt, als er sich zurückzieht und dann noch einmal in mich stößt. „So verdammt feucht.“
Ich hechele, komme kaum zu Atem, während er in mich rammt. Jeder Stoß ist härter als der zuvor, bis der Tisch unter mir anfängt, unter der Macht seiner Bewegung laut über den Fußboden zu rutschen. Ich halte mich an der Kante fest und er knallt seine Hüften gegen meinen Arsch.
Ich rufe seinen Namen, verliere mich in dem Gefühl von ihm in mir, vergesse völlig, dass wir in der Schule sind und jederzeit jemand hereinkommen könnte. Seine Hüften stoßen mit Wucht in mich hinein, und ich weiß, dass er auf seinen eigenen Orgasmus wartet. Plötzlich zuckt er zurück und sein heißer Saft spritzt über meinen Arsch und tropft hinten an meinen Oberschenkeln nach unten.
Er gleitet mit seinem Schwanz über die Spermaspur, die er auf mir hinterlassen hat, bevor er mir einen leichten Schlag auf den Hintern gibt. Ich stöhne und schaue über meine Schulter. Romans Grinsen schaut mir entgegen, während er meinen noch immer nackten Arsch begutachtet. „Du solltest das wahrscheinlich wegwischen“, schlägt er vor. Ich verenge meine Augen und er lacht. „Unter bestimmten Bedingungen könnte ich mich eventuell überreden lassen, dir zu helfen.“ Er zieht sich seine Jeans hoch, lässt den obersten Knopf offen und verschränkt seine Arme vor der Brust. Er sagt nichts.
„Willst du das jemals wieder tun?“, frage ich.
Er grinst. „Jeden einzelnen Tag der Woche.“
„Dann besorge mir etwas, womit ich deine Wichse von meinem Arsch wischen kann, oder ich werde dich nicht mal mehr mit der Kneifzange anfassen.“
„Das sagst du jetzt, aber ...“
Auf dem Flur hört man Stimmen. Scheiße. Eigentlich sollten alle in ihren Kursen sein. „Roman, los.“
Glücklicherweise tut er, was ich ihm sage, und macht in einem Schrank eine Küchenrolle ausfindig. Er hilft mir, mich zu säubern, und wirft dann die Tücher in den Müll. Kaum, dass ich meine Jeans hochgezogen und mein Oberteil zurechtgerückt habe, fliegt auch schon die Tür auf und Silvia Parish schaut uns
überrascht an.
Sie beäugt die vor ihr liegende Szene und verengt die Augen, als sie unsere zerknitterten Klamotten und mein zerzaustes Haar sieht. Als Roman näher zu mir tritt, werden ihre Augen sogar noch schmaler, und ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen, das sich auf meinem Gesicht ausbreitet.
„Brauchst du irgendetwas?“, fragt er und schert sich überhaupt nicht darum, dass sie ganz genau weiß, was wir gerade getan haben. „Du störst.“
„Der gesamte Mathekurs hat dich beim Ficken gehört“, sagt sie höhnisch zu mir. „Du klingst wie ein sterbendes Nashorn.“
Da ich mich mit Roman neben mir besonders mutig fühle, verdrehe ich die Augen und zeige ihr den Mittelfinger. Ich habe heute keine Zeit für ihre Zickenallüren. „Wenn du meinst.“ Nicht sonderlich schlagfertig, aber besser, als unter ihrem Blick zusammenzuschrumpfen.
Sie dreht sich schwungvoll um und verschwindet so schnell, wie sie gekommen ist. Roman lehnt sich herunter, klatscht mir auf den Hintern und wirft mir einen vielsagenden Blick zu. „Wenn so ein sterbendes Nashorn klingt, will ich das gefälligst wieder hören. Bald.
“
Das offensichtliche Verlangen in seinem Blick lässt mich erschauern, dann verlässt Roman den Raum. Ich entscheide mich dazu, einen Zwischenstopp im Waschraum einzulegen und Mathe komplett zu schwänzen. Die Uhr im Gang zeigt mir an, dass es nur noch zehn Minuten bis zur Mittagspause sind, daher beschließe ich, ein bisschen herumzutrödeln und mir den peinlichen Auftritt zu ersparen.
Ich wasche mir die Hände und spritze mir Wasser ins Gesicht, bevor ich mit den Fingern durch die Haare kämme, um zu versuchen, sie zu glätten. Die Tür hinter mir öffnet sich und ich achte nicht darauf, bis mich jemand nach vorn stößt und mein Bauch in das Waschbecken aus Porzellan gerammt wird. Ich stolpere und werde grob zu Boden geschubst. Meine Haare hängen mir ins Gesicht, als ein Fuß in meine Brust rammt. Scheiße. Au.
Ich japse vor Schmerz auf, und ein weiterer Tritt trifft mich von hinten mit der Wucht eines Vorschlaghammers.
Ich fluche und rolle mich herum, sodass ich dem dritten Tritt gerade so noch ausweiche. Dann schlägt mir eine Faust in die Wange. Mein Kopf fliegt zurück und mir verschwimmt alles vor den Augen. Jemand greift mich an den Haaren und reißt mein Gesicht nach oben. Meine Augen blicken in Silvias.
„Schlampe.“ Ich spucke Blut in ihr Gesicht und sie stolpert zurück. Dann hole ich zu einem Tritt aus und erwische sie am Schienbein. Sie taumelt zurück in ihre zwei Arschlochfreundinnen, die sich ihr angeschlossen haben. Ich rappele mich auf und haste in genau dem Moment aus dem Waschraum, als das Pausenklingeln ertönt und der Gang sich mit Schülern füllt.
Ich atme ein und balle meine Hände zu Fäusten, um gegen das Zittern zu kämpfen.
Ich passe auf, dass ich meinen Kopf gesenkt halte, lasse mich in dem Menschenmeer treiben und halte mir die Rippen, als ich mich durch eine Welle des Schmerzes kämpfe. Fuck. Ich glaube, ich muss brechen. Ich stolpere zur Tür eines Klassenraums, stürze mich auf den ersten Behälter, der mir unter die Augen kommt, und kotze mein Frühstück hinein.
Die Säure brennt in der Kehle und Tränen steigen mir in die Augen, wodurch ich nicht mehr klarsehen kann. Plötzlich hockt ein Junge neben mir, eine tröstende Hand streichelt mir den Rücken, doch ich zucke bei der Berührung zusammen. „Was zum Teufel ist passiert, Allie? Geht es dir gut?“, sagt Aaron.
Ich strecke eine Hand aus, um ihn von mir fernzuhalten, während ich erfolglos versuche, nochmal zu brechen. Mein Magen will unbedingt weiter kotzen, obwohl er nun leer ist.
Als ich endlich aufhören kann, sinke ich auf den Fußboden, halte mir den schmerzenden Bauch und lehne den Kopf gegen die Wand. Aaron hockt sich vor mich hin. Seine Augen sind weit aufgerissen und voller Sorge.
Die Tür geht auf und Dominique tritt ein. Sein Blick richtet sich sofort auf mich. „Was ist denn hier los?“ Seine Nasenflügel sind gebläht und er rauscht auf mich zu. „Scheiße, was hast du getan?“ Er richtet seinen wuterfüllten Blick auf Aaron, der aufsteht und etliche Schritte rückwärts macht.
„Ich habe gar nichts getan. Sie ist hier reingestolpert, und ich bin ihr gefolgt, um zu sehen, ob sie Hilfe braucht.“
Er streckt den Arm nach mir aus, doch ich schüttele meinen Kopf und komme langsam auf die Füße. Ich halte mich an dem Tisch vor mir fest, um mich zu stützen, während sich mir der Kopf dreht und vor meinen Augen alle paar Sekunden alles verschwimmt. Erneut überkommt mich eine Welle der Übelkeit.
Die Tür öffnet sich wieder und Emilio tritt ein. „Hey, Dom. Was brauchst du
so ... fuck!“
Ich hebe den Kopf und sehe seine weit aufgerissenen Augen. „Los, erzählt schon, bevor Roman hier ist.“ Die Tür geht nochmal auf, und Roman kommt herein. Emilio pfeift. „Zu spät.“
Roman entdeckt mich und seine Augen blitzen auf. „Fuck, was ist mit dir passiert?“
„Nichts.“ Ich zucke mit den Achseln, aber die Bewegung schmerzt.
„Nichts?“ Roman kommt vorsichtig näher, greift mit der Hand mein Kinn und dreht meinen Kiefer so, dass das Licht besser darauf fällt. Sein Daumen streift meine Lippe, und ich zische. Er lässt mich los. „Das sieht nicht nach ‚nichts’ aus.“
Die anderen drei Jungen drängen sich um mich, bis Dominique Aaron wegschubst. Der flucht, bleibt aber im Hintergrund, während alle drei Teufel mich betrachten, jeder von ihnen voller Wut. „Raus damit, Alejandra“, sagt Emilio, und wow, es muss ernst sein, denn Emilio verwendet nie meinen Namen. Immer nur Allie oder Vanille.
Ich schlucke und schaue hinunter auf meine Sneaker. „Es ist nichts. Ich wollte gerade aus dem Waschraum gehen, als jemand reingekommen ist. Die Tür ist mir ins Gesicht geknallt.“ Drei Paar missbilligende Augen schauen in meine.
„Du lügst“, sagt Dominique. Und ja, das mag sein. Aber ich will nicht, dass sie alles noch schlimmer machen, indem sie eine Szene heraufbeschwören. Silvia ist der gemeine, nachtragende Mädchentyp, und sie ist wütend, dass sie nicht bekommt, was sie will. Ich kann mit ihr fertig werden. Ich hatte so einen Angriff nicht erwartet, aber wenn ich drüber nachdenke, hätte ich das nach dem Vorfall im Schulflur erwarten sollen. Dieser Fehler wird mir nicht nochmal unterlaufen.
Ich leugne Doms Beschuldigung mit einem Kopfschütteln, höre dann aber auf, weil sich der ganze Raum dreht. „Nein, ich lüge nicht. Ihr Kerle macht zu viel Theater um nichts. Mir ist eine Tür ins Gesicht geklatscht, und ich habe meine Tage. Können wir die Sache jetzt zu den Akten legen?“
„Und das ist die endgültige Version deiner Geschichte?“, fragt Roman alles andere als überzeugt.
„Jepp.“
Er funkelt mich an. „Nur zu deiner Information: Du hast nicht deine Tage, und ich mag Lügner nicht.“
Ich zucke mit den Schultern. „Wie auch immer. Hör zu, ich habe gerade das Vergnügen gehabt, mein Frühstück zu erbrechen, und ich würde mir gern den Mund ausspülen gehen. Können wir jetzt mit dem Thema aufhören?“ Ich drücke mich an ihnen vorbei und gehe zur Tür, dankbar darüber, dass mir niemand sofort hinterherrennt.