So werden wir von Strand zu Strand getrieben
Und irren ziellos auf der dunklen Flut?
Kein Hafen ist uns aufbewahrt geblieben,
Drin einstens unser Schifflein ruht?
O du bist mein See! Kaum ist ein Jahr verronnen
Und einsam grüß ich deiner Wellen Blau
Und wollte doch, wie damals, hier mich sonnen,
Vereint mit der holdsel’gen Frau.
Wie heute, sah ich deine Flut sich bäumen
An dieser Felsen wild Geklüft hinan,
Und sah, wie sie in leichten Silberschäumen
Vor der Geliebten Fuß zerrann.
Denkst du des Abends, da wir schweigend fuhren
Durch deine Flut, die tief im Schatten lag?
Kein Laut erklang von Wald und See und Fluren
Als taktgemäßer Ruderschlag.
Da plötzlich wecken himmlisch schöne Klänge
Am Uferraine sanften Widerhall;
Der Liebsten Herz ergießt sich in Gesänge,
Das Wasser lauscht dem süßen Schall:
O Zeit, halt ein in deinem Fluge!
Ihr Stunden, höret auf zu fließen
Und lasst uns noch in vollem Zuge
Das Glück der Jugendzeit genießen.