Théodore Géricault,
Offizier der Gardejäger beim Angriff, 1812.
Öl auf Leinwand, 349 x 266 cm.
Musée du Louvre, Paris.
Théodore Géricault kam 1791 in Rouen zur Welt. Im Jahr 1808 fand er Aufnahme im Atelier von Charles Vernet, 1810 in dem von Guérin, dem seine Leidenschaft für Rubens und seine ungewohnte Art, die Natur zu übertragen, missfiel. Auf dem Salon von 1812 erregte Géricault Aufmerksamkeit mit dem Offizier der Gardejäger beim Angriff, auf dem er die triumphierende Kavallerie darstellte und zeigte, dass er bei Guérin eine solide Ausbildung erhalten hatte. Der von ihm eingenommene malerische Standpunkt war eigentlich schon an sich ein Protest gegen die der neoklassizistischen Schule so teuren Überzeugungen. Zwei Jahre später stellte er das Werk zusammen mit dem Verwundeten Kürassier (1814) noch einmal aus. In diesen beiden Bildern lenkte er die Aufmerksamkeit auf das zeitgenössische Leben, nahm Genres auf, die bis dahin unbekannt waren und zeigte seine Meisterschaft und Freude an der für sein Werk typischen Darstellung von Pferden. Der Sturm gegensätzlicher Meinungen, der über diesen beiden Bildern ausbrach, brachte Géricault aus der Fassung und er ließ von seiner Begeisterung für Pferde und Soldaten ab und meldete sich bei den Musketieren. Bei der Rückkehr Napoleons folgte er dem König nach Béthune, als jedoch sein Regiment aufgelöst wurde, wandte er sich wieder mit Leidenschaft seinem eigentlichen Metier zu. Géricault ging 1816 nach Italien und schuf ein sehr vornehmes Bild seines Lieblingstieres in dem großen Gemälde Wettrennen der Berberhengste in Rom. Wieder in Paris, stellte Géricault das Floß der Medusa auf dem Salon von 1819 aus. Damit konnte er nicht nur sein eifriges und wissenschaftliches Studium der menschlichen Gestalt unter Beweis stellen, sondern es enthielt auch armselige und heldenhafte Momente des modernen Lebens.
Der leicht niedergeschlagene oder jubilierende Géricault wurde von der Feindseligkeit, die sein Bild hervorrief, tief getroffen. Später verbrachte er zwei Jahre in London. Dort stellte er das Gemälde mit mehr Erfolg aus und schuf viele Lithographien, die heute Seltenheitswert haben. Ende 1822 war er wieder in Paris und führte viele Projekte aus, großformatige Bilder, Wachsmodelle, und ein gehäutetes Pferd als Vorstudie für eine Reiterstudie. Seine Gesundheit ließ jedoch insbesondere aufgrund diverser Ausschweifungen nach und er starb am 26. Januar 1824 im Alter von dreiunddreißig Jahren an den Folgen eines Reitunfalls.