R avens schlurfender Schritt wirbelte Staub auf, als sie zum Hof ihres Großvaters zurücklief. Ihre Sicht war verschwommen und ihr Knie erinnerte sie bei jedem Schritt an ihre akrobatischen Übungen. Es pochte vor Schmerz. Sie versuchte, die Dutzenden von Beulen und blauen Flecken an ihrem Körper nicht zu verschlimmern. Ihre schmerzenden Rippen taten ihr Übriges und machten es ihr schwer, tief durchzuatmen.
»Ein weiterer ganz normaler Tag«, murmelte sie. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht, wobei sie sich Schmutz auf die Stirn schmierte und ging weiter. »Ich weiß nicht, ob ich diesem Kampf gewachsen bin.« Sie sah in die Sterne und schloss die Augen, weil ihr alles so weh tat. Ich weiß, wie es ist, auf dem Rücken eines Drachen durch die Lüfte zu schweben. Du kannst das schaffen, Raven. Tränen kullerten über ihre Wangen. Ein neuer Tag. »Ich kann es schaffen. Ich hoffe, ich schaffe es.«
Raven überwand die paar Kilometer zwischen den Höfen und ging durch das Alby-Eisentor auf den Hof.
Alles, was ich will, ist schlafen.
Sie stutzte, als sie Mick bemerkte, der auf einer Bank vor seiner Hütte saß, in den Himmel schaute und den Schlamm von seinen Stiefeln kratzte. Sie stolperte zu ihm hinüber und brachte mühevoll ein Lächeln zustande.
»Mick, was macht der Hof nach dem ganzen Regen?«, fragte sie im Näherkommen.
Der Hofarbeiter ließ seinen Blick zum Himmel schweifen und lächelte das Mädchen an. »Hey, Raven. Es ist gar nicht so schlimm. Wenigstens hat es heute Nachmittag für eine Weile aufgehört. Das wird der Ernte guttun.«
Raven setzte sich neben ihn auf die Bank. Der starke Alkoholgeruch, der von ihm ausging, ließ sie zusammenzucken. »Es ist noch etwas früh, um schon dem Trinken zu frönen. Die Sterne gehen gerade erst auf.«
Mick unterdrückte einen Rülpser und hob sein rechtes Hosenbein an. Es entblößte eine saubere Reihe von Stichen auf der Haut, die an der Seite seiner Wade hochliefen. »Ich bin heute Nachmittag mit meinem Hosenbein in einer Erntemaschine hängen geblieben. Ich war unvorsichtig, wollte die verlorene Zeit wieder aufholen. Das habe ich mit Nadel und Faden selbst gemacht. Mama wäre stolz. Das da ist ein Deckenstich. So bleiben alle Innereien dort, wo sie hingehören.«
»Verdammter …« Raven beugte sich vor, um die Narbe zu untersuchen. »Das muss höllisch wehtun.«
»Oh, ja. Deshalb nehme ich meine Medikamente , wenn man so will und es funktioniert ja auch irgendwie. Es sticht ganz schön. Es fühlt sich an wie tausend Splitter, aber ich wette, es wäre noch viel schlimmer, wenn ich den Schnaps nicht hätte.« Er warf einen genaueren Blick auf sie. »Du siehst auch ein bisschen mitgenommen aus. In was für Schwierigkeiten bist du geraten?«
»Ich habe versucht, mit … äh … einem Drachen Gassi zu gehen.«
Mick entfuhr ein Lachen, trotz der Schmerzen und er zuckte zusammen, als sich seine Schultern hoben. »Du bist eine Kanone, Raven Alby. Eine für die Ewigkeit! Oooh, ich muss das Bein ruhig halten.«
Sie seufzte und verschränkte ihre Finger ineinander. »Mick, wenn ich könnte, würde ich dir sofort einen Heilzauber besorgen und …«
Er winkte ab, holte tief Luft und ließ sie wieder ausströmen. »Nein, nein, nein. Mach dir darüber keinen Kopf. Ich weiß, dass du das für mich tun würdest und ich weiß es zu schätzen. Es wird heilen. Heb ihn dir auf, für wenn es wichtig ist. Halte deine Magie lieber geheim.«
»Das höre ich auch immer wieder.«
»Und sie haben recht. Magie macht die Einheimischen nervös. Außerdem ist das hier nicht das Schlimmste, was ich je gesehen habe.«
Raven runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
»Ich weiß noch, wie wir vor ein paar Jahren einen jungen Gehilfen hier hatten – David oder Danny oder irgendwas mit D . Jedenfalls hat er eines Nachmittags mit einer Erntemaschine herumgespielt. Dabei hackte er sich zwei Finger ab. Ich weiß noch, wie sie auf das Gras fielen, Ringfinger und kleiner Finger. Überall war Blut. Er hatte große Schmerzen und wollte das wieder in Ordnung bringen, damit er weiterarbeiten konnte. Wir haben Stunden gebraucht, um deinen Großvater zu finden und dann sagte er uns, er könne es nicht mehr heilen.«
»Ernsthaft?« Das klang gar nicht nach ihrem Opa.
»Ja. Aber nicht, weil er es nicht wollte oder weil er erschöpft war. Drew oder Donny oder wer auch immer hat ihn angefleht, mit ihm in die Stadt zu fahren, um sich heilen zu lassen. Er dachte, dass es dort vielleicht einen Zauberer gäbe, der das machen könnte. Connor sagte, das würde nicht funktionieren. An diesem Tag lernte ich, dass Zauberer etwas, das verletzt wurde, nicht wieder heilen können, nachdem etwas Zeit vergangen ist. Das liegt nicht in ihrer Macht.«
Er hatte bemerkt, dass sie sich zögerlich und langsam bewegte und beugte sich zu ihr hinüber, um ihr den Kopf zu tätscheln. »Das sieht auch ernst aus. Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
»Ja, das wird schon wieder werden. Ist mein Großvater da?«
»Ich glaube nicht, aber ich sitze hier, seit ich mich verletzt habe, also bin ich wahrscheinlich nicht der Richtige, den du das fragst.«
Raven biss die Zähne zusammen, als sie sich wieder aufrichtete und den Schmerz am ganzen Körper spürte. »Halte durch, Mick.«
»Du auch, Kleine.« Er warf ihr einen langen Blick zu und runzelte seine Stirn. »Nächstes Mal solltest du eine bessere Leine benutzen.«
»Der war gut. Du hast mich erwischt. Bäm.« Sie öffnete ihre Hand, spreizte die Finger und versuchte, zu lächeln.
»Geh hinein, bevor du umfällst, Raven. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es schaffen würde, dich den Rest des Weges zum Haus zu schleifen und wir würden uns beide schlecht fühlen.« Er lehnte seinen Kopf zurück und sah in den Himmel.
Raven blickte auf, bevor sie die Eingangstür des Hauses anvisierte. Sie ging ein wenig schneller. Die Stufen der Veranda bremsten sie aus, aber sie biss die Zähne zusammen und stieg nach oben. Je schneller du drinnen bist, desto schneller kannst du dich hinlegen. Los geht’s. Linker Fuß, rechter Fuß.
Sie erstarrte jedoch, als sie die Fliegengittertür aufzog und ihren Großvater in der Küchentür stehen sah. Mist.
Überrascht drehte er sich um und sah sie an. »Was ist mit dir passiert?«
Sie humpelte hinein und ließ die Fliegengittertür hinter sich zuschlagen. »Ich will nicht darüber reden.«
»Bist du in einen Kampf geraten? Hat dich jemand angegriffen? Hat dich etwas angegriffen?«
»Opa, ich bin ziemlich angeschlagen. Mein Kopf ist wie benebelt. Ich möchte mich nur ausruhen. Bitte!«
Connor sah seine leidende Enkelin traurig an. »Gut, aber irgendwann werden wir uns unterhalten. Geh und leg dich hin.«
»Danke.«
Sie schlängelte sich an ihm vorbei in ihr Zimmer und hielt in der Tür inne, um Luft zu holen. »Eins, zwei, drei …« Sie warf sich auf das Bett und ließ sich nach hinten fallen. Dabei drückte sie die Augen gegen den Schmerz zusammen, der ihren Rücken und ihre Schultern hinaufkroch. Die getrockneten Krusten der Schlammreste verteilten sich in Klumpen über das ganze Bett, aber sie bemerkte es nicht. Sie schlief bereits fest und träumte mit zuckenden Fingern davon, durch die Wolken zu fliegen.
* * *
Raven wurde von einem Klopfen an der Vordertür geweckt. Sie blinzelte und rollte sich vorsichtig aus dem Bett, humpelte ins Wohnzimmer und öffnete die Haustür weit genug, um zu sehen, ob es einer der Gehilfen war, der nach ihrem Großvater suchte.
William ging auf der vorderen Veranda auf und ab.
»Hey, William? Habe ich etwas bei dir auf dem Hof vergessen?« Sie schaute an ihm vorbei in den tiefschwarzen Himmel. »Wie spät ist es?«
»Es dauert noch lange bis zum Morgen. Ich konnte nicht schlafen. Wie geht es dir?« Er sprach mit leiser, sanfter Stimme. »Connor schläft?«
Raven nickte und öffnete die Haustür etwas weiter, um ihn hereinzulassen. »Als hätte mir jemand eines deiner alten Hemden in den Mund gestopft, während ich schlief.« Er öffnete die Fliegengittertür und trat ein.
»Keine Sorge, ich kann meine Arme noch bewegen.« Sie versuchte, die Schultern zu rollen und überlegte es sich anders. »Theoretisch kann ich das.«
Sie gingen zum Küchentisch. Raven griff nach zwei Bechern, füllte sie mit Wasser und stellte sie zwischen ihnen auf den Tisch, bevor sie sich setzte. »Was führt dich hierher?«
»Danke.« Er schnappte sich einen der Becher und nahm einen Schluck. »Ich wollte nach dir sehen. Sehen, ob es dir gut geht, weißt du?«
»Ich weiß nicht, ob ich das weiß. Du hast nicht sehr besorgt geklungen, als ich nach Hause ging.«
William zuckte mit den Schultern und schenkte ihr ein unbehagliches Lächeln. »Ich wusste, dass das passieren würde, als du in Leanders Stall gestürmt bist, aber das heißt nicht, dass ich nicht auch weiß, wie schmerzhaft das war. Ich bin auch schon ein paar Mal so herumgeschleudert worden.«
»Eine Warnung wäre nett gewesen.«
»Ich glaube mich zu erinnern, dass ich dir ein paar davon gegeben habe und du mir gesagt hast, ich solle zur Seite gehen.« Er tätschelte ihren Arm und zog seine Hand zurück, als sie zusammenzuckte. »So schlimm?«
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Ich sehe aus, als hätte ich die Pest. Ich bin übersät mit schwarzen und blauen Flecken. Hör auf zu grinsen!«
»Komm schon, ich sehe meine Freunde nicht gerne verletzt. Ich hatte noch viel zu tun. Ich habe mir Zeit genommen, für euren gemeinsamen Start und das hat mich bei anderen Dingen zurückgeworfen.«
Raven fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, massierte sanft ihre Kopfhaut und versuchte, wach zu bleiben. »Ich weiß nicht, was ich hier tue.«
Er brach in Gelächter aus. »Was du nicht sagst.«
Sie schenkte ihm trotz ihrer Schmerzen ein schiefes Lächeln. »Ich meine es ernst. Ich werde Fowler überreden, mir zu erlauben, einen verdammten Drachen mit in die Schule zu bringen.«
Williams Augen weiteten sich vor Überraschung. »Du denkst immer noch daran, einen Drachen als dein Krafttier zu nehmen? Sogar nach dem heutigen Tag? Das ist … das ist schon etwas.«
»Und jetzt habe ich es allen erzählt und bin eine Verpflichtung eingegangen.«
»Oder solltest es sein.«
»Sehr witzig. Ich trainiere einen Drachen, den ich nicht satteln kann, geschweige denn, ihn dazu bringen, mir zuzuhören.« Sie zählte die Liste ab. »Leander muss seine Prüfungen bestehen, sonst werden ihm die Flügel gestutzt und ich habe kein Krafttier und bin ein Jahr lang aus der Schule draußen. Welche Prüfungen muss ich ihm denn beibringen zu bestehen?«
»Weiter atmen, Raven. Das ist es, was ich versucht habe, dir klarzumachen. Du musst das alles nicht allein machen.« Er schlürfte sein Wasser. »Also erst mal, es ist eine Prüfung auf Zeit. Es ist ein spezieller Parcours, der auf der anderen Seite des Königreichs außerhalb der Mauern aufgebaut ist. Er testet seine Kraft, Geschwindigkeit, seinen Orientierungssinn und seine allgemeinen Fähigkeiten. Er muss ihn in drei Minuten oder weniger schaffen.«
Sie kniff sich in den Nasenrücken und schloss die Augen. »Ich verdopple mein Arbeitspensum, indem ich einen Drachen trainiere.« Raven lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Wie bin ich nur in diesen Schlamassel hineingeraten?«
»Indem du verkündet hast, dass du Drachentrainerin werden willst, obwohl du aus einer berühmten Magierfamilie stammst. Ich habe es nicht gesagt.«
»Magierin in Ausbildung. Jedenfalls eine sehr clevere Art, es trotzdem zu sagen.«
»Mach einen Schritt nach dem anderen. Ich werde die ganze Zeit da sein, um dich zu unterstützen. Du musst ihn trainieren, aber ich werde darauf achten, dass du es richtig machst. Du musst nur auf mich hören und nicht immer so eigensinnig sein. Wenn du einen Drachen ausbildest, musst du es richtig machen, sonst wirst du jedes Mal so enden wie heute, wenn ihr zwei wieder aufeinandertrefft.«
Sie starrte ihn einen Moment lang an und fragte sich, ob sie ihm vertrauen sollte. Wir müssen ein Team sein .
Ohne ein Wort zu sagen, stand sie auf und verschwand im Flur. Sie kam mit ihrer kleinen Tasche zurück und ließ ihn auf den Tisch fallen. »Da ist noch etwas.«
»Was ist da drin?«
Raven öffnete den Reißverschluss der Haupttasche und zog eine kleine Kugel heraus. »Opa hat sie mir gegeben.« Sie reichte sie ihm. »Er sagte, dass sie mir sagt, ob etwas Schlimmes bevorsteht.«
William nahm die Kugel in seine rechte Hand und hielt sie auf Augenhöhe. »Was meinst du mit ›etwas Schlimmes‹?«
»In der Stadt wird darüber geredet, dass etwas mit der Stadt passieren könnte. Wenn sich die Kugel von weiß zu rot färbt, ist die Kacke am Dampfen.«
Er schaute in die Kugel. »Okay, also, sie ist weiß. Was ist das Problem?«
»Ist sie das?« Raven nahm sie ihm aus den Händen und starrte tief hinein. »Ich glaube, sie beginnt sich zu verändern. Sieh mal, genau hier unten. Das ist nicht mehr weiß. Das ist rosa, oder?«
»Ich meine, vielleicht.« Er blinzelte mit den Augen. »Wenn es rosa ist, ist es kaum rosa. Ich glaube nicht, dass das etwas zu bedeuten hat. Die Kugel ist weiß. Alles ist gut im Königreich.« Er tippte obendrauf. »Wenn das ganze Ding rot wird, was dann? Sollst du in den Krieg ziehen?«
Sie öffnete ihren Mund, um zu antworten, hielt aber inne. »Ich weiß es nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nur auf der Hut sein oder Wache stehen soll oder ob ich, du weißt schon, kämpfen soll. Ich weiß nicht einmal, was auf uns zukommen könnte.«
»Das macht es schwer zu kämpfen.«
Sie legte die Kugel hin und stemmte ihre Hand in ihren schmerzenden Rücken. »Andererseits bin ich mir nach dem heutigen Tag auch nicht mehr so sicher, was meine Kampffähigkeiten angeht. Verstehst du, was ich meine?«
»Problem Nummer zwei: Du hast versucht, einen Drachen zu bekämpfen. Du willst einen Drachen ausbilden.« William stand vom Tisch auf. »Ich glaube, du hast Halluzinationen. Ich muss zurück zum Hof und etwas schlafen. Wenn du bereit bist, es noch einmal zu versuchen, sag mir Bescheid, dann nehme ich mir die Zeit, dir zu helfen. Ansonsten ruh dich aus und heile, okay?« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe das Gefühl, dass ich mit meinem jüngeren Selbst rede. Warte wenigstens, bis alles wieder trocken ist.«
Er küsste sie auf den Kopf und schlüpfte durch die Tür in die Dunkelheit hinaus. Raven schloss die Tür hinter ihm und sah sich die Kugel noch einmal an. Das da unten ist rosa, ich weiß es! Der Nebel in ihrem Kopf begann sich zu lichten und sie schlug mit beiden Händen auf den Tisch.
Sie ließ die Kugel zurück in ihre Schultasche gleiten und trug ihn den Flur hinunter, wobei sie ihre Hand haltsuchend an der Wand entlangführte. Die Tür zum Zimmer ihres Großvaters öffnete sich und er schaute besorgt heraus. »War das Williams Stimme? Ist etwas passiert?«
»Ich habe darauf bestanden, einen neuen Drachen zu satteln. Keine Sorge, William war die ganze Zeit dabei. Es stellte sich heraus, dass man auch ohne einen Drachen fliegen kann . Es waren zwar nur ein paar Meter und ich habe bei meinen Landungen immer wieder Dreck gefressen, aber es war eine Art zu fliegen.«
Connor hörte ihr mit einem Grinsen zu. »Klingt, als hättest du einen ereignisreichen Tag gehabt. Nun?«
»Nun werde ich mich ausruhen, damit ich es morgen zum Unterricht schaffe.«
»Bitte sei vorsichtig, Raven. Wir haben gerade erst deine Schulter von einer Pfeilwunde geheilt. Du bist nicht unzerstörbar.«
»Es sind nur ein Haufen blauer Flecken. William scheint zu glauben, dass das normal ist.«
»William hat eine ganz eigene Vorstellung von normal. Okay, okay, du kannst weitermachen. Ich weiß, wie wichtig das für dich ist. Was ist damit?«
Raven hatte die Kugel herausgezogen und zeigte sie ihm im schummrigen Licht. »Siehst du es? Das da ist ein bisschen rosa«, sagte sie und fuhr mit ihrem Fingernagel an der Unterseite entlang. »Wenn diese Kugel anfängt, sich zu verändern, muss ich bereit sein. Ich kann hier nicht faulenzen, auch wenn ich angeschlagen bin. Ich gehe zurück zu diesem Hof und bringe den roten Drachen dazu, auf mich zu hören.«
»Ihr zwei passt in mancherlei Hinsicht gut zusammen. Soll er dein Krafttier werden?«
Raven schaute verlegen drein und verschränkte ihre Finger. »Das war der ursprüngliche Gedanke. Was habe ich nur getan?«
Er lächelte besorgt, als er sich die Kugel genauer ansah. »Du bist ein Hitzkopf, genau wie dein Vater es war. Ich habe keinen Zweifel daran, dass du den Drachen in den Griff bekommen wirst.«
Sie zog eine Augenbraue hoch. »Der Hitzkopf liegt wohl in der Familie, hm?«
»Darauf kannst du wetten.«
»Wie ist es mit Drachenreiten? Liegt das auch in der Familie?«
Das Lächeln verschwand aus Connors Gesicht. »Einbildung liegt in der Familie und du verbringst zu viel Zeit damit, mit diesem alten Mann zu reden. Geh dich ausruhen. Ich gehe wieder schlafen. Die Sonne wird schneller aufgehen, als uns lieb ist.«
Raven zeigte auf ihre Rippen. »Kannst du die heilen? Es tut wirklich weh.«
Connor schniefte und schüttelte den Kopf. »Noch nicht und dir geht es gut. Das ist ein Teil des Preises für die Ausbildung von Drachen. Es wird dir helfen, dich daran zu erinnern, deine Fehler nicht zu wiederholen. Mach dir keine Sorgen, die Zeit wird es schon richten.«