Werkzeuge beginnen ihre Arbeit
Parasit wusste, dass Wolv, Pelungart und Robinson sich auf der Brücke im zentralen Kommandomodul aufhielten und den Abflug der Asmini- und 1714-Schiffe beobachteten. Die KI hatte es ihm verraten. Die allgegenwärtige und alles überblickende KI. Nichts, was sich auf der Kampffestung tat, entging ihr.
Und da Parasit um den Aufenthaltsort der drei wusste, war es ein Leichtes für ihn, unbemerkt den Ort zu erreichen, der ebenfalls im Kommandomodul lag.
Die Nomongent setzte sich aus zahlreichen Modulen zusammen. Ein Raumschiff dieser Größenordnung konnte nur auf diese Weise konstruiert werden. Mache dieser Bauelemente stammten von den Kampffestungen, mit denen Misanrald in den Krieg gegen die Hondh und ihre Vasallen gezogen waren. Andere hingegen hatten die Aan-Vechtula erst gebaut, nachdem die letzte Schlacht geschlagen und es an der Zeit war, die Nomongent gemäß den Plänen zu bauen, die Misanrald von Nomongent bekommen hatte.
Eines dieser neuen Elemente war die KI. In ihr, wie auch an anderen exponierten Bereichen, war außer Aan-Vechtula-Technologie noch jene verbaut, die Nomongent von seinem Partner erhalten hatte. Der Ortungsschutz zum Beispiel. Ein Teil der Waffensteuerung gehörte dazu. Die überragenden Scanner basierten auf einer Mischung der beiden Technologien.
Und in ganz besonderer Weise galt das für die KI.
Sie befand sich an dem Ort, den man als Mittelpunkt der achtzig Kilometer durchmessenden Kampffestung bezeichnen konnte. Genau in der geometrischen Mitte der Nomongent , im Zentralmodul. Eine hundert Meter durchmessende Kugel aus Molisch , einem MELK nicht unähnlichen Werkstoff. Widerstandsfähig, beinahe unzerstörbar, extrem aufwendig in der Herstellung und teuer. Die Kammer der Erinnerungen , in der Parasit und Pelungart auf den Kubus mit dem Etwas auf Quert gestoßen waren, hatte aus demselben Material bestanden. Die Aan-Vechtula benutzten Molisch nur, wenn sie etwas ungeheuer Wertvolles oder etwas außerordentlich Wichtiges zu schützen gedachten.
Es gab keinen sichtbaren Zugang, der ins Innere der Molisch-Kugel geführt hätte. Ihre Oberfläche erschien völlig fugenlos. Nur sechs Röhren führten hinein, aber es war auf den ersten Blick nicht so ohne Weiteres zu erkennen, wie sie die Molisch-Wand durchstießen.
Hätten Klime, Dasurgent und Visenkort ihren Plan umsetzen können, die KI vom Schiff zu trennen, wären vermutlich diese Röhren ihr erstes Ziel gewesen. Denn es lag nahe, anzunehmen, dass durch sie die Verbindungen liefen, die die KI mit der Kampffestung verbanden.
Aber das wäre nur ein Teil der Wahrheit gewesen. Parasit wusste um die ganze Wahrheit. Daher wusste er auch, dass das Innere der Kugel nicht völlig von der KI eingenommen wurde. Direkt im Zentrum gab es einen Raum und diesen suchte Parasit jetzt auf. Der schmale, enge Gang, der durch die technischen Eingeweide der KI führte, war gerade ausreichend genug, um ihn passieren zu lassen. Der Zugang zu diesem Gang befand sich auf halber Höhe der Molisch-Kugel. Die Kugel selbst war nur von einem Korridor aus zu erreichen, wenn man wusste, wo sich das verborgene Schott in der Korridorwand befand. Und wenn man dieses zu öffnen wusste. Sobald der Eingang offen war, bildete sich eine Brücke, die zur Kugel und zum Zugang zu ihrem Inneren führte.
Doch an Bord war das nur einem bekannt: Parasit. Weil er die Vereinigung in sich trug.
Er betrat diesen Raum nicht zum ersten Mal und noch nicht zum letzten Mal, doch er wusste, dass das bald der Fall sein würde.
Das Innere des Raumes war hell erleuchtet und Bildschirme bedeckten die Wand. Im Augenblick waren sie dunkel, denn noch war es nicht soweit. Die Mitte des Raumes wurde von einer Liege eingenommen, die Ähnlichkeit mit einem Operationstisch hatte. In gewissem Sinne war sie das auch. Kabel und Schläuche führten von der Decke zu ihr herunter. Im Moment hingen sie scheinbar nutzlos herum.
Ist alles vorbereitet? , wollte er wissen.
Ja. Die Liege ist auf deine Maße umgebaut und ich habe alles überprüft und getestet.
Parasit nickte. Als er das erste Mal hier gewesen war, hatte die Liege noch ein wenig anders ausgesehen. Sie war für den vorgesehen, der auf ihr Platz nehmen sollte: einen Nilrem. Aber der Körper des Blauen war anders. Größer, schlanker. Daher hatte er die KI angewiesen, sie entsprechend umzubauen. Es ging ihm dabei nicht um seine Bequemlichkeit. Nur waren die Abmessungen eines Nilrem nicht so, dass Parasit auf die Liege gepasst hätte.
Die Schiffe sind in den Hohen Raum gegangen , meldete die KI. Die letzten Messungen zeigen, dass seine Stabilität noch weiter abgenommen hat. In wenigen Tagen sind die Pfade nicht mehr berechenbar und nur noch Zufall. Das wird den endgültigen Kollaps einleiten.
Das stimmte mit den Vorhersagen überein. Die Blitze, die sie während des Fluges zu ihrem derzeitigen Standort wahrgenommen hatten, waren ein Zeichen für den Verfall der Stabilität. Die Zeit wird ausreichen, dass die Werkzeuge ihre Position erreichen. Sobald der Hohe Raum kollabiert, muss alles bereit sein.
Von meiner Seite aus wird das der Fall sein , versicherte die KI.
Parasit wusste, worauf sie damit anspielte. Noch hatte er Wolv, Pelungart und Robinson nicht in ihre Aufgaben eingeweiht. Ihm war klar, dass er das nicht mehr lange würde hinausschieben können. Doch noch war etwas Zeit.
Karolus fand seine Frau an Bord der Skolopendra . Das alte Schiff war immer noch der von ihr bevorzugte Ort, an den sie sich zurückzog, wenn sie mit sich und der Welt alleine sein wollte. Die Nomongent war vor sieben Tagen verschwunden und es war natürlich noch viel zu früh, um mit Ergebnissen zu rechnen. Wobei Karolus sich fragte, welche Ergebnisse sie überhaupt registrieren würden.
Zumindest jedoch hatte sich die Lage auf Andesit beruhigt. Eigentlich war sie schon fast zu ruhig, wie er fand. Aber er wollte sich nicht beklagen und wenn es so blieb …
Trixi sah auf, als er die Zentrale des alten Schiffes betrat. Er konnte nicht erkennen, womit sie sich beschäftigt hatte, doch wie sie ihn ansah, zeigte ihm, dass es nichts Wichtiges gewesen sein konnte. Ihre Miene verriet, dass sie sich eher mit einem Problem in ihrem Kopf herumschlug.
»Was beunruhigt dich?«, fragte er und ließ sich in dem Sessel neben ihr nieder.
Es dauerte einen Augenblick, ehe sie einsilbig antwortete: »Die Kwer.«
»Nur sie?«
Trixi nickte. »Ich frage mich, ob diese Schiffe alleine waren.«
»Sie suchten nach ihrem Späher, den wir zerstört haben.«
»Richtig. Aber irgendwie ...« Sie hob in einer beinahe hilflosen Geste die Schultern. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und sie alle waren müde, ausgelaugt und leer. Deprimierende Gedanken kamen in solchen Momenten gerne einmal auf.
»Trixi, es war eine Flotte, die uns den Garaus gemacht oder zumindest kräftig den Hintern versohlt hätte. Wir können uns glücklich schätzen, dass dieser Parasit und sein Riesenschlachtschiff hier waren.«
»Kampffestung«, verbesserte sie.
»Oder das. Jedenfalls haben wir den Angriff zurückgeschlagen. Nun gut, nicht wir direkt, aber das Ergebnis ist das Entscheidende. Wir sind sicher und dieser Parasit ist mit seinem Schlachtsch ... seiner Kampffestung irgendwohin unterwegs, um die Hondh in die Knie zu zwingen. Er mag ein arrogantes Arschloch sein, gefährlich dazu obendrein, aber wir drücken ihm alle trotzdem die Daumen. Wir haben die Aan-Vechtula retten können, die er kurz vor seinem Abflug noch von Bord geschmissen hat. Zusammen mit einem Mann namens Liam Mores und seinen Leuten. Außerdem einen Shelwin Klime, der die Nilrem und Delilah Lux kennt und deswegen ohne Umweg auf die Esaragon geflogen ist.« Karolus seufzte. »Wenigstens ließ Parasit den Aan-Vechtula Schiffe da und sie lecken sich wie wir alle die Wunden, die Parasit und die Schlacht gegen die Kwer hinterlassen haben. Leider halten sich diese farbenfrohen Gestalten bedeckt und erzählen uns nicht, was sie wissen. Oder wohin sie wollen. Sie bereiten sich auf den Abflug vor, wollen jedoch abwarten, bis der Mengerraum wieder stabil ist. In ein paar Wochen sei das der Fall, sagen sie. Bis dahin wollen sie unsere Gäste sein und wir haben dem zugestimmt. Gleiches gilt für Ta’Engos und seine Nilrem. Die Asmini verhalten sich ruhig und ich weiß, dass du dich freust, dass Kalmi den Flug nicht mitgemacht hat, sondern hier bei ihrem Volk geblieben ist.« Er rieb sich das Kinn. »Ich glaube, das war alles. Oder habe ich etwas vergessen? Du solltest also nicht so schwarzsehen.«
»Nein. Und ich weiß das alles.« Sie seufzte. »Vielleicht hast du ja recht und ich male zu schwarz. Andererseits kann es jedoch nicht schaden, wenn wir das Schlimmste annehmen und uns vorbereiten.«
Karolus nickte. »Fragt sich nur, was wir tun können. Viele Optionen bleiben uns nicht. Wir haben nicht genug Schiffe, um alles und jeden zu evakuieren, falls dir dergleichen vorschwebt. Selbst wenn die Aan-Vechtula uns helfen und ihre Raumschiffe vollstopfen bis unters Dach, die Nilrem so viele an Bord lassen, wie sie können, wir jedes auch nur raumflugfähige Schiff mit Beschlag belegen ... es würde nicht ausreichen. Aber ich denke, dass das alles nicht erforderlich sein wird.« Er lächelte sie an. »In ein paar Wochen ist der ganze Spuk vorbei und du kannst wieder die unnahbare Matriarchin sein.«
»Äh ... nein danke! Wenn der Spuk, wie du es nennst, vorbei ist, werde ich mir erst einmal zusammen mit Kalmi eine ausgiebige Spritztour gönnen. Ohne ständig in der Angst zu leben, hinter irgendeinem Sternenhaufen auf ein paar Hondh zu stoßen, die uns gerne zu ihren geistigen Sklaven machen möchten.«
»Und was soll ich machen?«
»Das, was du bisher auch gemacht hast.« Unvermittelt stand sie auf, kam zu ihm, setzte sich auf seinen Schoß und küsste ihn auf die Stirn. »Du wirst der Regent Karolus von Matriarchin Trixis Gnaden sein.«
Karolus verzog säuerlich das Gesicht. »Was Besseres hast du nicht für mich?«
Trixi grinste. »Nein.«
Wasiol sah den Offizier an, der müde und mit hängenden Schultern vor ihm stand. Mühsam beherrschte er sich. »Du hast es mit eigenen Augen gesehen?«, fragte er.
»Ja, Flottenmeister. Die Bilder des Scanners waren eindeutig, auch wenn wir sie nur passiv verwenden durften, um uns nicht zu verraten.«
Der Flottenmeister wusste noch ein wenig mehr als Klirat über das Schiff Bescheid, das den Senuin von Pelorus zur Flucht verholfen hatte. Nur ein wenig, doch das genügte ihm, um einen unbändigen Zorn auf die ehemaligen Planer der Herren zu verspüren. Wenn er dieses Riesenschiff besiegen könnte ...
»Ihr habt vier Tage gebraucht, bis ihr die Sprunggrenze erreicht habt, hast du gesagt?«
Der Offizier bestätigte mit einer knappen Handbewegung.
»Und anschließend fast drei Wochen bis zu uns?«
»Ja. Der Tiefenraum ist in Aufruhr und wir mussten mehrmals einen ungeplanten Orientierungsstopp einlegen.«
Wasiol rechnete im Kopf nach. Wenn sie sofort aufbrachen, auf alle Zwischenstopps verzichteten, ihnen das Glück zur Seite stand und nichts Unvorhergesehenes geschah, dann konnten sie in spätestens zwei Wochen das System erreichen, in dem erst ein kleines Späherschiff und dann eine schlagkräftige Flottille ihr Ende gefunden hatten. Doch die Großflotte Wasio l hatte sehr viel mehr zu bieten als eine Flottille. Klirat hatte insgesamt sechzig Schiffe angeführt. Wasiol verfügte über mehr als die doppelte Anzahl alleine an Schlachtschiffen. Dazu fast fünfhundert Schlachtkreuzer. Insgesamt befehligte er an die dreitausend Schiffe. Ja, er wusste, dass das Riesenschiff groß, mächtig und wehrhaft war, doch wenn er es richtig anstellte ...
»Lass deinen Männern und dir Quartiere zuweisen«, sagte er. »Ihr bleibt an Bord.« Er winkte einen Unteroffizier herbei. »Kümmere dich um Rasloar.« Ohne weiteres Wort drehte er sich um und ging zu seinem strategischen Waffenoffizier.
»Wir brauchen einen Schlachtplan«, erklärte er. »Einen, der uns in die Lage versetzt, gegen ein Schiff mit achtzig Kilometern Durchmesser, einer gewaltigen Feuerkraft und einer mächtigen Panzerung bestehen zu können. Bekommst du das hin?«
»Denkst du, dass es noch dort ist?«
Es gab nur wenige, die es wagten, dem Flottenmeister eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten. Plasiar gehörte dazu. Er und Wasiol entstammten demselben Klonpool und kannten sich schon von Geburt an. Gemeinsam hatten sie die Ausbildung durchlaufen und waren parallel in den Rängen aufgestiegen. Während Wasiol jedoch zum Führer einer Großflotte wurde, war aus Plasiar ein Stratege geworden. Die Großflotte Wasiol verdankte mehr als einen Sieg über Feinde und Rebellen dem Können und Geschick des strategischen Waffenoffiziers.
»Ja. Bekommst du das hin?«
Plasiar zögerte mit einer Antwort. »Ich glaube schon. Doch ich brauche Zeit. Ich muss Simulationen erarbeiten und ...«
Wasiol unterbrach ihn. »Du hast zwei Wochen. Bis dahin will ich vor Ort sein. Und glaube nicht! Plane!«
»Zwei Wochen?«
»Du zweifelst?«
»Das Rettungsboot brauchte fast vier.«
»Wir sind nicht das Rettungsboot. In zwei Stunden brechen wir auf. Bis dahin habe ich die Kommandanten instruiert. Und du mach dich an die Arbeit!«
»Wir werden es nicht in einer einzigen Etappe schaffen. Und ich kann nur davor warnen, es zu versuchen.«
Wasiol hatte befürchtet, dass sein Erster Navigator ihm das sagen würde. Dwelak hatte sofort, nachdem der Flottenmeister die Kommandanten unterrichtet hatte, um ein Gespräch gebeten. Ähnlich wie Plasiar bekleidete auch Dwelak keine direkte Position innerhalb der Schiffshierarchie. Als Erster Navigator gehörte er zu Wasiols Stab und war für die Flotte insgesamt zuständig, nicht für ein einzelnes Schiff. Dwelak und seine Leute erstellten die Pläne, nach denen die Flotte sich bewegte. Und als Erster Navigator wusste er um die Schwierigkeit, einen inhomogen Körper – und etwas anderes war die große Anzahl an Schiffen einer Flotte nicht – möglichst homogen zu bewegen.
»Wie viele Etappen schlägst du vor?«
»Vier. Mindestens. Fünf oder sechs wären noch besser. Auch so wird es schon schwer genug. Wären die Zeiten andere und der Tiefenraum noch verlässlich ...« Dwelak unterbrach sich, doch auch so wusste Wasiol, was er sagen wollte. Früher, ehe der Tiefenraum seltsame Eigenheiten entwickelt hatte, waren die Kurse fest und beinahe unveränderlich. Die Flotte hätte gemeinsam zum Sprung angesetzt, nach festgelegten Geschwindigkeiten, Flugvektoren und Zeitschienen. Sie wären mehr oder weniger gleichzeitig und auf engem Raum im Andesit-System angekommen, hätten sich lediglich orientieren und formieren müssen, um kampfbereit zu sein.
Aber die Zeiten waren nicht mehr dieselben. Der Tiefenraum war nicht mehr derselbe. Die Gefahr, dass die Flotte weit verstreut voneinander an der Sprunggrenze ihres Zieles aus dem Tiefenraum gekommen wäre, war einfach zu groß. Vielleicht wären manche Schiffe und womöglich das Flaggschiff selbst an Koordinaten herausgekommen, die nicht in unmittelbarer Nähe des Systems lagen. Verluste konnten nicht ausgeschlossen werden und die Flotte zu sammeln, hätte einen immensen Zeitverlust bedeutet.
Wasiol war sich dieser Tatsachen bewusst gewesen, als er seinen Befehl erteilt hatte. Dennoch hatte er es wagen wollen. Aber jetzt, da sein Erster Navigator seine Meinung vorbrachte, wusste er sofort, dass Dwelak recht hatte. Der Flottenmeister war ein harter Mann, der sich, aber auch den Besatzungen seiner Schiffe viel abverlangte. Doch er verlangte nichts Unmögliches. Und bei aller Härte und Disziplin, die ihm zu eigen war, war er auch ein intelligenter Kwer. Er wusste, wann er auf andere hören musste.
»Also vier Etappen«, sagte er. »Mehr nicht!«
»Es wird Zeit dauern, die Flotte nach jedem Intervall zu sammeln.«
»Ich weiß. Würden wir bei mehr Etappen weniger Zeit verlieren?«
»Vielleicht, aber ich kann es nicht vorhersagen. Vieles, was den Tiefenraum angeht, ist im Augenblick unsicher ...«
»Dann vier Etappen, Dwelak!«, unterbrach Wasiol seinen Navigator barsch. »Erstelle die Zeitpläne und gib sie an die Flotte durch. Ich will in zwei Stunden aufbrechen.« Wasiol sah seinen Ersten Navigator ernst an. »Ich werde in zwei Stunden aufbrechen!«
Exakt zwei Stunden später machte Wasiol seine Ankündigung wahr. Da die Flotte nahezu fahrtlos im Raum gestanden hatte, musste sie erst beschleunigen, ehe sie den Sprung in den Tiefenraum wagen konnten.
Trixi war sich sicher, dass die Kwer kommen würden. Mit sehr viel mehr als einem Späher oder den sechzig Schiffen, die danach gekommen waren. So sicher, wie sie sich nur sein konnte.
Obwohl ihr Mann nach wie vor seine Zweifel hatte, stimmte er schließlich doch zu, als sie vorschlug, das System und seine Bewohner in Alarmbereitschaft zu versetzen.
Bis vor wenigen Minuten hatte sie mit dem Nilrem Ta’Engos gesprochen. Anders als Karolus war er ihrer Meinung. Über das, was ihre anderen Gäste dachten, die Aan-Vechtula, war sie sich nicht sicher. Sie hatte sich zwar mit ihnen ausgetauscht, konnte ihr Verhalten und ihre Körpersprache jedoch nicht zweifelsfrei deuten. Hätten sie ein richtiges Gesicht besessen und hätten sie nicht immer wieder in unterschiedlichen Farben geleuchtet ... so aber hatten sie zwar ihrer Ansicht nicht völlig widersprochen, ihr jedoch auch nicht, anders als Ta’Engos vorbehaltlos zugestimmt. Ihre dreihundert Schiffe umkreisten Andesit in einem sehr weiten Orbit. Wenigstens, so wusste sie zumindest von Ta’Engos, dessen Frachtschiff anscheinend über erstaunlich gute Scanner verfügte, waren ihre Schiffe bewaffnet, wenn auch nicht sonderlich schlagkräftig. Indes war die Frage, ob sie auch gedachten, diese geringe Schlagkraft einzusetzen, sobald die Kwer auftauchten. Falls sie auftauchen und Karolus nicht doch recht hat und ich nur zu schwarz sehe!
Sie hatte sich auch schon mehrfach mit Kalmi ausgetauscht. Die Schiffe der Asmini, die im System verblieben waren, bildeten mehr oder weniger die Hälfte der andesitischen Flotte. Die andere Hälfte stellten die Andesiten selbst, doch die meisten waren Frachtschiffe, Jachten oder Passagierschiffe, die im Augenblick auf Geheiß der Matriarchin in aller Eile zu so etwas wie Kriegsschiffen umgebaut wurden. Weitere dreihundert Schiffe, die zur Verteidigung bereitstanden. Alles in allem etwa sechshundert – wenn sie die Aan-Vechtula dazu rechnete.
Das Positivste an der ganzen Sache, zumindest in Trixis Augen, bestand darin, dass alle Andesiten an einem Strang zogen. Weder die Gewerkschaften, die seit der Zerschlagung ihres militärischen und rebellischen Arms sehr schweigsam waren, noch die anderen großen Familien legten ihr Steine in den Weg.
Beatrix Darjeeling registrierte jedoch auch etwas, was ihr nicht gefallen wollte. Natürlich war es menschlich – ob man nun tatsächlich zu dieser Spezies zählte oder nicht –, dass sich die Anspannung mit jedem Tag, an dem nichts geschah, verringerte. Dass man mit mehr Hoffnung in die Zukunft blickte und glaubte, dem Unvermeidlichen noch einmal entkommen zu sein.
Vielleicht war dem auch wirklich so und die Flotte der Kwer, an deren Erscheinen sie glaubte, war gar nicht mehr imstande, das Andesit-System zu erreichen. Denn von den Asmini erhielt sie Tag für Tag die neuesten Informationen, was den Schwamm betraf. Mittlerweile, so die Ansicht der asminischen Wissenschaftler, war der Mengerraum so sehr in Aufruhr, dass an eine risikolose Benutzung kaum noch zu denken war. Er fing regelrecht an zu schäumen. Die Große Rekonfiguration stand unmittelbar vor ihrem Höhepunkt. Ein paar Tage noch, höchstens jedoch zwei Wochen, länger sollte es nicht mehr dauern.
Die Asmini verstanden – oder begriffen – vom Mengerraum sicherlich mehr als jeder Wissenschaftler, über den Trixi verfügte. Dennoch konnten auch sie sich irren. Es dauerte länger. Zu lange. Denn drei Wochen nach dem Abflug der Nomongent und als sich auf Andesit die Erleichterung, davon gekommen zu sein, breit machte, registrierten die Langstreckenscanner am Rande des Systems, dort wo jetzt die Sprunggrenze lag, das, was Trixi befürchtet hatte: eine gewaltige Flotte der Hondh.
Vier Tage waren vergangen, seit die Schiffe aufgebrochen waren. Mehrmals an jedem dieser Tage hatte Parasit die Verbindungen zu ihnen überprüft. Alles war in Ordnung. So auch jetzt.
Er dachte an den Moment, als er sich im Hangar von den Asmini verabschiedet hatte. Doch dieser Abschied hatte in Wirklichkeit nicht ihnen gegolten. Was das Wasservolk wohl gesagt oder getan hätte, wenn sie wüssten, dass er in diesem Moment in jedem ihrer Schiffe einen seiner Ableger platziert hatte? Er hatte nicht gelogen, als er zu Visali, nachdem sie ihn aufgefordert hatte, sich zu verabschieden, gesagt hatte: »Das habe ich bereits.« Es war in der Tat so gewesen. Mit keinem seiner Ableger würde er sich je wieder vereinigen. Als er sie platziert hatte, war das ein Abschied gewesen.
Ebenso wenig war es eine Lüge oder Ausrede gewesen, als er die Frage, wie seine Anweisungen durchkommen sollten, sobald die Schiffe die vorbestimmten Koordinaten erreichten, mit einem »Meine weiteren Befehle werden eure Schiffe erreichen und sie werden verstanden und umgesetzt.« beantwortet hatte. Er hatte dabei nie an einen Tiefraumfunkkontakt gedacht. Dieser wäre wahrscheinlich schon jetzt unmöglich gewesen, dazu war der Hohe Raum viel zu instabil geworden.
Doch er besaß andere Möglichkeiten. So wie er mit der KI der Nomongent auf einem Weg kommunizierte, den weder er noch die KI verstanden, so konnte er mit seinen Ablegern reden , als seien sie in unmittelbarer Nähe; als seien sie immer noch Teil seiner selbst.
Vielleicht war das auch so und galt auch für die KI. Sie waren Bestandteile eines Großen Ganzen und immer miteinander verbunden. Raum und Zeit spielten keine Rolle.
So war Parasit auch mehr oder weniger unmittelbar dabei, als sein erster Ableger verloren ging. Und mit ihm das erste Werkzeug …
Desiuni und ihre drei Gefährten lenkten die Pistia mit allem Geschick, zu dem sie fähig waren, durch das Zwischen-All. Es war nicht einfach. Immer wieder mussten sie neue Pfade suchen, weil sich Hindernisse in ihren Weg legten. Manchmal vorhersehbar, manchmal so plötzlich, dass die Asmini ihnen nur mit Mühe und Not ausweichen konnten.
In den ersten beiden Tagen seit ihrem Aufbruch war es noch einigermaßen einfach gewesen. Die Asmini besaßen eine natürliche Affinität zum Zwischen-All. Instinktiv lenkten sie ihre Schiffe. Mehr mit dem Gefühl als dem Verstand. Die Invertebraten, die Oktopoden, die Seepferdchen … alle organischen Bestandteile des Schiffes gaben ihr Bestes, die Asmini dabei zu unterstützen. Auch die KI, die von den Andesiten stammte, versuchte ihr Möglichstes.
Aber letztendlich lag es an den Asmini selbst. Sie waren die lenkende und treibende Kraft, alles andere nur schmückendes und unterstützendes Beiwerk.
Die Schiffe der 1714 folgten ihnen. Wie die Roboter das bewerkstelligten, wusste Desiuni nicht. Sie hatten vor dem Aufbruch nur kurz miteinander kommuniziert und die 1714 hatten versichert, dass sie in der Lage waren, den Asmini zu folgen, doch sich außerstande sahen, selbst den Weg zu finden. Sie brauchten die Führung der Asmini.
Zweimal hatten sie das Zwischen-All verlassen, um sich zu orientieren und zu überprüfen, ob sie noch auf dem richtigen Kurs waren. Zur Erleichterung aller – oder zumindest der Asmini, denn dass die 1714 so etwas wie Erleichterung empfinden konnten, wagte Desiuni zu bezweifeln – war dem so. Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kam, würden sie in etwas mehr als drei Tagen ihre Zielkoordinaten erreichen. Dort sollten sie warten, um zu erfahren, wie es weitergehen sollte.
Plötzlich und in ihre augenblickliche Situation hinein mehr als unerwünscht, erreichten sie klagende, warnende Signale aus allen Ecken des Schiffes. Jeder einzelne Organismus schrie auf. Etwas Gefährliches war im Gange, doch sie konnte sich nicht darum kümmern. Sie musste die Pistia unter Kontrolle halten.
Von einer Sekunde zur anderen sah sie Sterne auf den Bildschirmen. Unmöglich! , dachte sie. Es war ihr letzter Gedanke.
Lokal um die Schiffe herum war das Zwischen-All kollabiert und hatte sie in den Normalraum ausgespuckt. An einer Stelle, die ungünstiger nicht hätte sein können. Es gab seinen Grund, warum Raumschiffe nur außerhalb der Sprunggrenze den Überlichtflug antreten sollten. Zu nahe an einem Schwerkraftzentrum konnte das katastrophale Folgen haben.
Die Pistia und ihre vier Begleitschiffe der 1714 waren nur etwa zehn Millionen Kilometer Entfernung von einem gelben Stern aus dem Zwischen-All gekommen. Weit innerhalb dessen Sprunggrenze und damit viel zu nahe, als dass die Schiffe das überstehen konnten. Sie zerbrachen, wurden zerquetscht als seien sie in vollem Flug gegen eine Mauer geprallt.
An Bord der Nomongent registrierte Parasit das plötzliche Verstummen seines Ablegers auf der Pistia . Jeder Versuch, den Kontakt wieder herzustellen, scheiterte. Er wusste sofort, was das bedeutete: Die fünf Schiffe waren verloren.
Eine gewisse Anzahl an Verlusten war im Plan einkalkuliert. Die Pistia würde nicht der Einzige bleiben. Es durften nur nicht zu viele werden.
»Ich langweile mich.«
Wolv drehte den Kopf und sah den Sprecher an. »Dann spiel Schach mit dir selbst oder mach einen Rundgang durch die Nomongent . Vielleicht findest du ja Parasit und er hat etwas für dich zu tun.«
Seit mehr als fünf Tagen hatten sie den Blauen nicht mehr zu Gesicht bekommen. Er hielt sich irgendwo in der Kampffestung auf und die KI verweigerte beharrlich jede Auskunft darüber, wo er steckte. Aber wenn es jemand wusste, dann sie.
Doch Wolv konnte Robinson verstehen. Ihm erging es nicht viel anders. Parasit hatte zwar von Aufgaben gesprochen, die jeder von ihnen noch zu erfüllen hatte, aber das war auch alles gewesen. Worum es sich dabei handelte oder wann sie sie zu erledigen hatten, dazu hatte Parasit geschwiegen.
Also konnten sie nur abwarten, bis Parasit sich dazu entschloss, sie in seine weiteren Pläne einzuweihen.
Eine Woche, hatte es geheißen, dann würden die Schiffe der Asmini und der 1714 die vorgegebenen Zielkoordinaten erreichen. Dort sollten sie auf neue Anweisungen warten. Von dieser Woche waren sechs Tage um.
»Ich habe nachgedacht.«
»Auch ein Mittel gegen Langweile«, antwortete Wolv dem Hoc. »Und was ist dabei herausgekommen? Weißt du, was geschehen soll? Wie der große Plan deines Vorfahren und seines Partners aussieht?«
»Wissen wir das nicht?«, warf Robinson ein. »Die Hondh sollen in ihren Systemen eingeschlossen werden. Und zwar so, dass sie auf sehr, sehr lange Zeit keinen Zugang mehr zum Mengerraum haben und ihn auch nicht bekommen werden.«
»Genau darüber habe ich nachgedacht«, antwortete Pelungart. Er drehte den Kopf in Richtung Wolv. »Die Schiffe der Asmini und 1714 müssten die Systeme ansteuern, in denen die Sphären der Hondh sind.«
»So sah es der Plan vor, würde ich sagen.« Wolv wusste nicht, worauf der Hoc hinaus wollte.
»Der Plan, den die Nilrem, Delilah, die Asmini und die Andesiten verfolgt haben. Aber hat Parasit nicht gesagt, dass es mehr als die einhundert Sphären gibt, für die die Bomben ausreichen?«
»Hat er, richtig.« Langsam begann Wolv zu verstehen.
»Wenn Parasit also diese Schiffe und damit die Bomben an Koordinaten schickt, wo sie auf weitere Anweisungen warten sollen …« Der Hoc drehte den Kopf und Wolv hatte das untrügliche Gefühl, dass er genau gemustert wurde. »Wenn dem also so ist, dann frage ich mich, was Parasit mit den Bomben vorhat. Zu den Hondh will er sie meines Erachtens nicht bringen. Wenn sie explodieren, wo sie sind, dann werden sie alles andere tun, als Hondh-Systeme vom Hohen Raum abzuschneiden. Nur was genau werden sie bewirken?«
Dieser Argumentation konnte Wolv nicht widersprechen.
Der Hoc kommt dahinter, dass es nicht so laufen wird, wie bislang alle angenommen haben.
Parasit nickte in einer typisch menschlichen Manier. Er war sich darüber im Klaren gewesen, dass irgendwann einer der drei auf diese Frage kommen musste. Sie hatten in den letzten Tagen ausreichend Zeit gehabt nachzudenken. Der Zeitpunkt war gekommen, dass er ihnen eine Erklärung geben musste. Nicht für alles, doch auf diese Frage.
Wo sind sie? , wollte er von der KI wissen.
Dort, wo sie sich die meiste Zeit aufhalten: im Zentralmodul.
Er machte sich auf den Weg und betrat wenig später die Zentrale, in der Robinson, Pelungart und Wolv in Sesseln saßen und ihre Gesichter den Bildschirmen zugewandt hatten, die außer einem mit Lichtpunkten übersäten Schwarz nichts zeigten.
Als sie seine Ankunft registrierten, drehten sie ihre Sessel und sahen ihm entgegen.
»Ihr habt Fragen«, sagte er, nachdem er bei ihnen stehen geblieben war. »Ich werde euch Antworten geben.« Er sah Pelungart an. »Darauf, warum die Bomben dort sein müssen, wo sie bald sind.«
»Ah, die KI hat gelauscht! Böses Mädchen!« Er drohte mit dem Finger zur Decke. »Aber erzähl. Wir sind gespannt!«
Parasit lächelte. Wolvs Spannung – oder besser Anspannung – würde sich zu gegebener Zeit noch beträchtlich erhöhen.
»Der Plan Nomongents und seines Partners beruht auf der Annahme, dass es gegen die Hondh keinen Sieg gibt. In keiner Form. Ebenso sind Verhandlungen sinnlos, denn wie mit jemandem verhandeln, den wir nicht begreifen und der uns nicht begreift? Ihre Denkwelt ist nicht die unsere. Wir würden sie nicht verstehen und sie uns nicht.«
»Damit sagst du uns nichts Neues, Parasit. Und soweit können wir dir auch folgen. Ich vermute aber stark, dass das nicht die Antwort ist, die du uns geben willst. Das wäre ein wenig zu einfach und nichtssagend. Belanglos.«
»Nein, Wolv, das ist nicht die Antwort, die ich euch geben will. Doch das zu verstehen, ist wichtig. Es ist ein Schlüssel, um zu begreifen, was Nomongent und sein Partner getan haben.«
»Inwiefern?«
Statt Wolv zu antworten, stellte er eine Gegenfrage: »Warum konnten die Kreaturen die Loganer an den Rande einer Niederlage bringen?«
»Weil wir sie bekämpft haben. Weil wir einen unbeugsamen Willen hatten, unsere Freiheit zu bekommen. Weil wir vor nichts zurückschreckten, um ihnen zu schaden. Ach, es gibt viele Gründe. Aber was hat das mit den Hondh zu tun?«
»Habt ihr verstanden, was die Loganer getan haben? Warum sie es getan haben?«
»Ja, natürlich.«
»Versteht ihr die Hondh?«
»Was gibt es da viel zu verstehen? Sie erobern und unterjochen. Sie nehmen uns die Freiheit.«
Parasit schüttelte den Kopf. »Das ist der Punkt, an dem alle sich irrten, die gegen die Hondh gekämpft haben. Oder geglaubt haben, dass sie gegen die Hondh kämpfen. Niemand hat jemals gegen sie gekämpft.« Er sah Pelungart an. »Die Aan-Vechtula nicht.« Sein Blick richtete sich auf Robinson. »Die 17er-Generationen nicht.« Dann wandte er sich wieder Wolv zu. »Die Menschen nicht. Niemand!« Er zeigte auf den Bildschirm. »Wir sind in weitestem Sinne im Mittelpunkt ihres Imperiums. Wo sind sie, die Hondh? Wissen sie überhaupt, dass wir hier sind? Und selbst wenn sie es wüssten, selbst wenn sie etwas gegen uns ins Feld führen wollten … wer würde kommen? Die Hondh?« Sein Blick wanderte über die Gesichter der drei. Wer würde als Erster auf die Antwort kommen?
Schließlich war es Pelungart, der etwas sagte: »Kwer. Oder Nilrem. Oder ein anderes Vasallenvolk der Hondh.«
Eine Antwort, die auf der richtigen Spur war, aber eben nur auf der Spur. »Noch ein Irrtum, Pelungart, dem so viele in der Vergangenheit unterlegen sind und heute noch unterliegen. Weder die Kwer noch die Nilrem noch die Blauen … niemand ist ein Vasall der Hondh. Die könnten mit diesem Begriff sehr wahrscheinlich gar nichts anfangen.«
»Du bist uns immer noch eine Antwort schuldig, Parasit. Du redest um den heißen Brei herum!«, hielt Wolv ihm vor.
»Wie ich vorhin bereits sagte, ist es wichtig, das zu verstehen. Denn genau darum geht es: um den heißen Brei herumreden . Alle haben das getan. Weil sich die Hondh unserem Verständnis völlig entziehen. Ihr konntet die Loganer besiegen oder zumindest einen Frieden mit ihnen aushandeln, weil sie von eurer Art waren. Die Hondh sind das nicht. Niemand weiß , was sie sind. Aber jeder wollte sie verstehen . Den Haag hat jahrhundertelang Informationen über sie gesammelt, nur um am Ende doch zu scheitern. Die Tech-Welten wurden aber nicht von den Hondh ausgeschaltet. Nilrem-Flotten oder vielleicht auch Kwer-Flotten haben das übernommen.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, die Hondh sind nicht zu verstehen. Nicht für euch, nicht einmal für mich. Darum können wir sie auch nicht bekämpfen. Wir können nur eines tun.«
»Ah, kommt jetzt die erhellende Antwort?«
»Ob sie dich erhellt, weiß ich nicht, Pelungart. Aber sehr wahrscheinlich ist sie das, was du am ehesten begreifst. Denn Nomongent und sein Partner haben es begriffen …«